Negativität und Leiden

Wieder mal aus E.Tolles wunderbaren Texten – aus dem Buch; Jetzt

„Alle Negativität und Leiden haben ihre Wurzeln in der Zeit. Normalerweise ist die Zukunft eine Wiederholung der Gegenwart, oberflächliche Änderungen sind möglich, aber wirkliche Verwandlung ist selten und hängt davon ab, ob Du gegenwärtig genug sein kannst, um die Vergangenheit durch den Zugang zur Kraft der Gegenwart aufzulösen. Was Du als Zukunft wahrnimmst ist ein wesentlicher Teil Deines jetzigen Bewusstseinszustandes. Wenn Dein Verstand eine schwere Last der Vergangenheit mit sich herum trägt, wirst Du mehr davon erleben. Die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment gibt der Zukunft Gestalt, dann natürlich als das Jetzt erfahren werden kann.

Du kannst 10 Millionen Dollar gewinnen, aber diese Art von Veränderung ist nur oberflächlich, Du würdest nur die gleichen alten Muster in einer luxuriöseren Umgebung ausleben. Menschen haben gelernt das Atom zu spalten – anstatt 10 oder 20 Menschen mit einer Holzkeule zu spalten, kann eine Person z.Bsp. nur durch einen Knopfdruck eine Million Menschen umbringen. Ist das wahre Veränderung? Wenn die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment, Deine Zukunft bestimmt, was bestimmt dann die Qualität Deines Bewusstseins? Dein Grad an Gegenwärtigkeit. Der einzige Ort, an dem wahre Veränderung stattfinden kann, an dem die Vergangenheit aufgelöst werden kann, ist das Jetzt.

Alle Negativität wird durch Ansammlung psychologischer Zeit und Ablehnung der Gegenwart verursacht. Unbehagen, Besorgnis, Spannung, Stress, Sorgen, alle Arten von Angst, entstehen durch zuviel Zukunft und nicht genug Gegenwart. Schuld, Bedauern, Groll, Kummer, Traurigkeit, Bitterkeit und die Unfähigkeit zu vergeben, entstehen durch zu viel Vergangenheit und nicht genug Gegenwart. Den meisten Menschen fällt es schwer zu glauben, dass ein Bewusstseinszustand frei von Negativität sein kann. Und doch ist das der Zustand, auf den alle spirituellen Lehren hinweisen. Er ist die versprochene Erlösung und das nicht in einer illusorischen Zukunft, sondern genau hier, genau jetzt. Vielleicht fällt es Dir schwer zu erkennen, dass Zeit die Ursache all Deiner Probleme und Leidens ist. Du glaubst, dass Probleme von bestimmten Situationen verursacht werden und von einem herkömmlichen Standpunkt aus gesehen ist das wahr. Aber bevor Du Dich mit der Problem erzeugenden Grundstörung auseinandergesetzt hast, mit dessen Anhaftung in der Vergangenheit und Zukunft, Deine Ablehnung der Gegenwart, sind Probleme in Wirklichkeit austauschbar.

Wenn alle Deine Probleme und eingebildeten Gründe für Leiden und Unglück wunderbarerweise heute von Dir genommen würden, Du aber zugleich nicht gegenwärtiger wärest, dann würdest Du bald in ähnlichen Problemen stecken und ähnliche Gründe finden um weiter zu leiden. Das ist wie ein Schatten, der Dir überallhin folgt. Letzten Endes gibt es nur ein Problem, den an die Zeit gebundenen Verstand. Zu glauben, dass man jemals an einen Punkt kommen kann, wo man keinerlei Probleme mehr hat, ist auch nicht erreichbar, weil Du jetzt an diesem Punkt bist. Es gibt keine Erlösung in der Zeit. Du kannst nicht in der Zukunft frei sein. Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel zur Freiheit, also kannst Du nur jetzt frei sein.“

 

 

 

 

Theorie und Praxis

Bislang habe ich mir seit langem schon (seit ich in Rente bin und auch seit dem Unfall) gezwungenermaßen mein Leben ziemlich stressfrei eingerichtet. Meine Planungen funktionierten recht gut- es gab seit einigen Jahren kaum noch unangenehmen Stress – außer wenn ich Therapie machte oder auf sie warten musste. Das erneute Aufrollen alter Verletzungen stürzten mich endlos in Verzweiflungszustände (der frühere Blog „Melinas-Schreibfamilie“ ist voll davon, aber das war eine andere Zeit). Erst als ich mich von dem Gedanken lösen konnte, dass Therapie von Außen, durch sog. Fachleute mir wirklich helfen könnten – fing es an, dass ich mich öffnen konnte für konstruktives Denken, Reflektieren und anderes Hilfreiches – ich fing an mich zu befreien.

Die Wege, die sich mir – seit ich Pollys Blog eröffnet hatten – waren wirklich lebensverändernd. Mein Leben wurde positiver, hoffnungsvoller, spannender, freudiger und ich fühlte mich mehr und mehr befreit.

Viel Neues, das ich in dem letzten Jahr ausprobierte eröffnete mir neue Wege, die wirklich hilfreich waren. Mit einem Mal wollte ich nicht mehr sterben und hinüber gehen, genoss meine neuen Möglichkeiten und forderte mich heraus mich anderweitig einzubringen an Orten, wo ich mit meinen Fähigkeiten gebraucht wurde – (wo ich helfen konnte, statt darauf zu warten, dass man mir endlich half) engagierte mich im Tauschring, nahm im Ehrenamt eine Funktion im Beratungsbüro unser Akademie für Ältere an, gründete ich vor Ort eine Kooperation bei foodsharing und wurde Zoohelferin für den Artenschutz. Alles wunderbare Tätigkeiten, die mich mit soviel Freude erfüllten, die mir eine völlig neue Welt eröffneten, wo ich plötzlich überall anerkannt und geschätzt wurde. Nebenbei schrieb ich weiter Geschichten und veröffentlichte Bücher – alles in Selbstregie. Manches davon war auch Stress – aber guter Stress. Ich fühlte mich nirgends überfordert – so wie früher, als ich noch arbeitete, Mutter war und materielle Sorgen hatte. Da hatten mich meine Ängste, meine alten Glaubensätze (die zum Teil sehr zerstörerisch waren) noch sehr in Griff.

Durch das letzte Jahr bekam ich „viele Geschenke“ zugespielt, die mein Bewusstsein sehr erweiterten, wo ich alte Mechanismen entdeckte und begriff wie sie mir mein Leben immer noch vergällten und sie verschwanden mehr und mehr, je mehr ich verstand.

Aber unlängst hatte ich eine andere Form von Stress, die mich vor eine alte Zerreißprobe stellte, (gleichzeitige Anforderung von 3 Seiten) wo ich mich sehr schwer tat, zu entscheiden, was nun moralisch richtig für mich war. Eine Planung war nicht möglich. Das beutelte mich ziemlich und ich versuchte umzusetzen, was mich E. Tolle gelehrt hatte: Bleib in der Gegenwart, lass die alten Gedanken los, identifiziere Dich nicht mit ihnen, beobachte was geschieht….. Ja, ich habe beobachtet und ich habe festgestellt, dass es schwer ist das umzusetzen – trotz guten Wissens. Die Angstmechanismen klinkten wieder ein, die abwertenden Gedanken waren wieder da, die Zuversicht und Freude waren verschwunden, die Angst eine falsche Entscheidung zu treffen, ließen mich schlaflos zurück. Ich merkte, dass ich noch nicht so stabil bin wie ich dachte, dass die alten Geister, die alte Unruhe bei Stress sehr schnell wieder da sind.

Ja, es war eine gute Übung und Herausforderung, ich bin schnell wieder heraus gekommen – fand eine Lösung, die nicht alle 3 Seiten gleichzeitig bedienen konnte und spüre noch die Schuldgefühle, das Versagen, dass ich nicht allen 3 Seiten gerecht wurde. Aber so ist es wohl, dass wir es nicht allen recht machen können und ich begriff, dass meine Ansprüche an mich selbst einfach zu hoch waren (wahrscheinlich immer schon) und ich krank darüber wurde, wenn ich nicht alles perfekt hinkriegte. Dann kommen Schuldgefühle und ich falle über mich selbst her – es war und ist mir scheinbar immer noch sehr wichtig, ja nicht jemanden weh zu tun und in meinem seltsamen Gehirn ist immer noch verankert (wieder besseres Wissen), dass es nicht genügt sein bestes zu geben und ich es immer noch nötig habe, perfekt sein zu müssen – zu wollen, auch wenn das nicht gesund, sondern krank machend ist.

Das EGO hatte mich wieder im Griff – aber ich weiß ich bin stärker, denn ich habe es durchschaut – ich schaffe das, denn Bewusstsein ist stärker als Unbewusstheit (oder anders ausgedrückt: das Licht ist stärker als der Schatten)

 

Den Seinen gibts der Herr im Schlaf oder die Geschichte: Alles geht vorüber

Ja, wirklich – seit ich auf dem Weg des Wachstums bin – fallen mir immer mehr Puzzleteile zu, die als nächstes in die Lücke passen. Und es ist wirklich so, dass ich solche Puzzlestücke tatsächlich (manchmal) im Schlaf erhalte – im wahrsten Sinne des Wortes. Vielleicht liegt es daran, ob wir diese „Weiterführungen“ nur dann bekommen und sie entdecken, wenn wir sie für möglich halten und offen für sie sind?

Derzeit höre ich zum Einschlafen wieder Eckhart Tolle – diesmal „Die neue Erde“ und diese CD funktioniert nicht richtig (keine Ahnung warum) sie hat nämlich ein Eigenleben. Sie läuft durch bis zum Schluss (und da bin ich schon lange eingeschlafen) und fängt nach einer Pause irgendwann wieder von vorne an oder auch zwischendrin. So geschieht es, dass ich in der Nacht aufwache oder auch am Morgen, und immer wieder neue Teile von der CD zu hören kriege und mein Tag mit Tolle endet und auch anfängt.

Heute wachte ich auf und plötzlich fing die Stimme wieder an und ich hörte, diese Metaphergeschichte, die diese CD grad zitierte (ich hatte sie schon mal vor Jahren woanders und ein wenig anders gelesen):

„Es war einmal ein König, der war sehr unglücklich, denn sein Leben war ein einziges ‚auf und ab‘ – kaum war er glücklich so passierte etwas und es ging bergab. Er ertrug es nicht mehr und wollte nicht mehr leben. Da machte er in seinem Königreich einen Aufruf: Er würde jenen reich belohnen, der ihm helfen könnte. Die ganzen Weisen im Reich waren ratlos. Schließlich kam ein Bettler zu ihm und sprach: „Ich gebe Dir etwas, das so viel wert ist, dass Du es nicht bezahlen könntest, aber ich schenke es Dir“. Und er gab ihm einen Ring, aber mit der Order, dass er die Inschrift darauf erst lesen durfte, wenn er sich wieder so fühlte, wie dass alles verloren sei. Der König steckte den Ring an und als er eines Tages wieder so verzweifelt war, dass er nicht mehr leben wollte, besann er sich auf die Worte im Ring und nahm den Ring ab und las die Inschrift: Auch dies geht vorüber.“

(Das war die Kurzfassung)

Das Geheimnis der Geschichte enthüllte mir schon am frühen Morgen – was des Pudels Kern war in meiner derzeitigen Lebensgeschichte. Denn es ist mir schon seit einer Weile ein wenig unheimlich, dass es mir schon so lange gut geht und da ich die Gesetze der Hermetik kenne – ist da ja immer ein Gegenpol. Und es beschäftigte mich vor Kurzem Vergissmeinnichts Kommentar auf einem Beitrag bei mir auf dem Blog sehr, wo sie schilderte, dass es ihr schon einmal so gut ging und dann alles zusammenbrach.

Ist ja nicht so, dass ich auch ängstliche Momente habe und natürlich würde ich mich auch über einen Rückfall in die alten Muster nicht grade freuen – auch wenn ich glaube, dass ich nun genug ‚Rüstzeug‘ gelernt habe, um da wieder schnell raus zu kommen.

Der Schlüssel und das Geschenk dieser Metapher ist (hier kann man die längere Form, die im Netz zu lesen ist – anschauen) wirklich hilfreich, da geht es nämlich auch um die Kehrseite, dass wenn man gerade sehr glücklich ist und die Inschrift des Ringes liest – man viel begreifen kann.

Es geht wieder einmal um Bewusstsein. Wenn uns bewusst ist, dass alles irgendwann vorüber geht, muss man in schlechten Zeiten nicht verzweifeln und in den guten Zeiten können wir uns erfreuen, und sie schätzen und gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir unser Herz nicht zu sehr dran hängen dürfen, (nicht gleich unser ganzes Leben davon abhängig machen wenn irgendwas nicht gleich klappt) denn auch das geht einmal vorüber.

Den Frieden und die Freiheit in uns erreichen wir erst dann, wenn wir uns von den Bewertungen (Glück ist gut und Unglück ist schlecht) befreien.

 

 

 

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Heilung und Veränderung

Das ist jetzt der vorläufig letzte Text der 3 CDs von L. Hay, der mir noch wichtig erschien. Es sind auch noch jede Menge Übungen dabei, die ich erst ‚ausprobieren‘ muss und schauen wie und ob sie hilfreich sind. Ja, Übungen, das sind die kleinen (manchmal unlieben) Zwischenschritte, die uns letztlich zur Veränderung alter Muster tragen.

„Wenn wir einige tief verankerte Muster haben, müssen wir uns ihrer bewusst werden, um diesen Zustand heilen zu können. Vielleicht fangen wir damit an den Umstand beim Namen zu nennen, uns über ihn zu beklagen oder ihn in anderen Menschen zu erkennen. Er gelangt irgendwie an die Oberfläche unserer Aufmerksamkeit, wir fangen an eine Verbindung zu ihm herzustellen. Wir ziehen oft einen Lehrer, eine Freund, einen Kurs, ein Seminar oder ein Buch an, die alle Methoden zur Lösung eines Problems aufzeigen.

Bei mir begann es mit einer zufälligen Bemerkung eines Freundes, dem von einem Treffen erzählt worden war. Mein Freund ging nicht hin, aber irgend etwas in mir reagierte und ich ging hin. Dieses kleine Treffen war der erste Schritt auf meinem Weg zur Entfaltung. Ich erkannte die Bedeutsamkeit des Treffens erst einige Zeit später. Unsere Reaktion auf diese erste Etappe ist oft zu denken, diese Methode sei dumm oder sinnlos. Vielleicht erscheint sie uns zu einfach oder für unsere Denkweise nicht akzeptabel, wir wollen es nicht. Unser Widerstand zeigt sich stark. Wir ärgern uns vielleicht schon bei dem Gedanken daran, es zu tun.. Eine solche Reaktion des Widerstands ist sehr gut, wenn wir begreifen, dass sie der 1. Schritt zu unserem Heilungsprozess ist. 

Ich erzähle den Leuten immer, dass jede Reaktion, die sie empfinden da ist um Ihnen zu zeigen, dass sie sich bereits im Heilungsprozess befinden, obwohl die völlig Heilung noch nicht erreicht ist. Die Wahrheit ist, dass der Prozess in dem Augenblick beginnt, in dem wir über Veränderung  nachdenken. Ungeduld ist nur eine andere Form des Widerstandes. Es ist Widerstand gegen Lernen und Veränderung. Wir fordern, dass genau in diesem Moment etwas abgeschlossen sein muss, dann nehmen wir uns nicht die Zeit, diejenige Lektion zu lernen, die zu dem von uns geschaffenen Problem gehört. Wenn Sie in ein anderes Zimmer gehen wollen, müssen Sie aufstehen und sich Schritt für Schritt in die richtige Richtung bewegen. Einfach nur rumsitzen und fordern im anderen Zimmer sein zu wollen – wird nicht funktionieren. Hier ist es dasselbe.

Wir alle wollen das Problem hinter uns haben, aber wir wollen nicht die kleinen Schritte gehen, die die Lösung ergeben. Jetzt müssen wir unsere Verantwortung erkennen, eine Situation oder ein Problem geschaffen zu haben. Ich sprechen weder davon eine Schuld zu haben, noch davon ein schlechter Mensch zu sein, weil Sie sind wo Sie jetzt sind. Ich spreche davon die Macht in sich zu erkennen, die all unsere Gedanken in Erfahrung umgeformt haben. In der Vergangenheit haben wir diese Macht benutzt etwas zu erschaffen, was wir nicht erfahren wollten. Wir haben nicht bewusst gehandelt. Jetzt erwerben wir das Bewusstsein und lernen diese Macht gezielt und positiv zu unserem Gunsten einzusetzen, nachdem wir nun unsere Verantwortung erkannt haben.

Wenn ich einem Klienten eine Lösung vorschlage, eine neue Art sich mit einer neuen Sache zu befassen, oder jemanden zu verzeihen, sehe ich oft, wie der Kiefer angespannt ist und die Arme über der Brust verschränkt werden. Vielleicht werden sogar die Fäuste geballt – der Widerstand kommt zum Vorschein und ich weiß, dass wir genau den Punkt getroffen haben, der bearbeitet werden muss. Wir alle haben unsere Lektionen zu lernen. Die Themen, die uns so schwierig erscheinen, sind nur die Lektionen, die wir uns ausgesucht haben. Wenn uns etwas leicht fällt ist es keine Lektion, sondern wir wissen es bereits. Wenn Sie an das denken was Ihnen am schwersten fällt, wie stark Ihr Widerstand dagegen ist, dann haben Sie Ihre momentan schwierigste Lektion im Auge. Der nächste Schritt wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie sich fügen und den Widerstand aufgeben und sich zugestehen zu lernen, was Sie zu lernen haben. Lassen Sie sich von Ihrem Widerstand nicht davon abhalten zu lernen was Sie zu lernen haben. Lassen Sie sich nicht von Ihrem Widerstand davon abhalten sich zu verändern.

Wir können oft auch auf 2 Ebenen arbeiten: 1. den Widerstand betrachten und 2. trotzdem die geistigen Veränderungen vornehmen. Beobachten Sie sich selbst, passen Sie auf, wie Sie Widerstand leisten, machen Sie aber dennoch weiter.“

***

Ich finde, das ist sehr klar ausgedrückt und entspricht absolut meinen Erfahrungen und Beobachtungen bei mir selber (und auch bei anderen). Es ist so schön ausgedrückt und wird mir weiterhin helfen bei Veränderungen den Widerstand anzunehmen, wenn er mich hindert oder mich zurückschrecken lässt.

Beim Hören und bei der Niederschrift grade eben – fiel mir auf, dass dieses Thema gerade bei mir sehr aktuell ist. Ich kam vor 2 Stunden gerade von einer Geburtstagfeier zurück und während der tiefgehenden Gespräche mit 2 Frauen, bemerkte ich in mir das Drängen, ihnen bei ihren gerade angesprochenen Problemen zu helfen. Aber mein Denken ist für diese Frauen sehr ungewohnt gewesen. (Eine von Ihnen macht seit ihrem 17ten Lebensjahr Therapie – ist jetzt über 50). Ich wollte ihr vermitteln, dass unsere Glaubensätze, also was wir denken auch unsere Gefühle machen, dass oft unsere Denkweise dazu führt, dass wir uns schlecht fühlen.  Für mich ist das ganz natürlich geworden und ich beobachte ständig Menschen, wie sie sich mit ihren Glaubenssätzen und Gedanken begrenzen (das kann ich nicht, das geht nicht, das brauch ich nicht….). Das tut mir fast körperlich weh, und ich würde so gerne das Neuerkannte in den letzten Monaten weitergeben und ich merke – es ist vergebene Liebesmüh.

Mir ist aber heute wieder sehr deutlich deswegen vor Augen gekommen, dass ich diesen Drang anderen helfen, weitergeben zu wollen, was gut ist – genauer anschauen muss. Ich habe einen in mir, der sehr ungeduldig ist und was sagt L. Hay dazu? Ungeduld ist auch eine Form des Widerstands. Ja, so geschieht das mit solchen Texten, man hört sie, liest sie und schon ist man mittendrin im 1. Schritt der Veränderung, und Umsetzung der neuen Erkenntnisse.

Soviel Bestätigung

vom Leben – oder vielleicht sollte ich sagen – vom Kosmos.

Manchmal kann ich es gar nicht glauben….. dieser rote Faden – so klar und sichtbar.

Vor ein paar Tagen ging ich wie üblich zur Bushaltestelle –  und wie immer komme ich nicht an dem dortigem aufgestellten Bücherregal vorbei, um wenigstens kurz einen Blick hinein zu werfen. Und was sehe ich da als Erstes? Eine 3fach CD von Louise Hay mit dem Titel: Gesundheit für Körper und Seele. Erst habe ich gezögert – ich kenne Louise Hay, habe schon eine CD von ihr mal vor vielen Jahren gehört und fand sie ‚mäßig‘ und auch in Videos ist sie mir schon öfter begegnet und sie war mir nicht sonderlich sympathisch – ich mag so Frauen, die sich arg schminken und sich wie ein Weihnachtsbaum vollhängen – nicht so besonders (da sieht man mal wieder, wie das mit den Vorurteilen ist – auch bei mir – wie sollte es auch bei mir anders sein ?) – dann nahm ich die Dreier-CD doch mit. Wie gut, dass ich jetzt seit vielen Monaten offener bin und aufmerksamer gegenüber ‚Geschenken‘ die unerwartet hereinkommen und fähig bin sie anzunehmen.

Als ich die 2. von dem Dreiergespann-CD – als ich schlafen ging  (ich lass mir seit einiger Zeit immer etwas zum Einschlafen vorlesen per CDs😁 ich hatte mich verguckt und versehentlich bei der schummerigen Beleuchtung verlesen) – einlegte – konnte ich es kaum glauben und frohlockte, hörte ich doch da – ich traute meinen Ohren kaum – ganz ähnliche Aussagen wie der Eckhart Tolle von sich gibt. Die Art, wie sie über diese Inhalte spricht – sind sogar noch ‚leichtverdaulicher‘ mitgeteilt. Ich nehme es als Hinweis eine Weile davon hier im Blog weiter zu berichten. (Es gibt so viele Wege nach ‚Rom‘) Es ist bei mir einfach so, dass ich Positives, Weiterführendes, Wertvolles, das ich entdecke und selbst verinnerlicht und ausprobiert habe – weitergeben muss und will (Es ist mir eine Freude und ein Anliegen Wirksames, Hilfreiches mit anderen zu teilen). Es werden so viele negative, destruktive Dinge, soviel Leidvolles, soviel Unwichtiges in den Medien oder im Blog mitgeteilt und das wirklich Wichtige, das so dringend benötigt – wird nicht genug verbreitet.

Das Erste was ich auf der 2. CD hörte war folgendes:

„In uns gibt es ein Bedürfnis, nach jeder Gewohnheit, nach einer Erfahrung, die wir immer wieder machen, das wir stetig wiederholen. Das Bedürfnis entspricht einer Überzeugung, die wir haben. Wenn nicht das Bedürfnis wäre brauchten wir es nicht zu haben, nicht zu tun oder nicht zu sein. Etwas in uns braucht die Süßigkeiten, die armselige Beziehung, die Misserfolge, den Alkohol, die Zigaretten, den Ärger, die Armut … welches Problem wir auch haben.

Wie oft haben wir gesagt: Ich will das nicht wieder tun, aber noch bevor der Tag vergangen, hatten wir unser Stück Kuchen gegessen, unsere Zigarette geraucht, den Schluck Alkohol getrunken, hässliche Dinge zu denen gesagt, die wir lieben usw. Dann lösen wir das ganze Problem, indem wir uns ärgerlich sagen: Oh du besitzt keine Willensstärke, keine Disziplin, du bist einfach nur schwach. Das kommt zu der Last von Schuld hinzu, die wir bereits tragen.“

Mal ehrlich, wer kennt das nicht! Ich finde es eine interessante Auslegung von Bedürfnis. Da denke ich natürlich vor allem an die letzten 6 Jahre (nach meinem Unfall und meiner Diagnose DIS/DDNOS) – die wirklich schwer waren und mich völlig aus dem Gleichgewicht brachten. Und natürlich sind die Lösungen, die Wege, die sowohl in den letzen Beiträgen von E. Tolle und nun auch Louise Hay (in den folgenden Beiträgen) die hier zum Thema Leiden und Schmerz – behandelt werden – durch Verstehen und mehr Bewusstsein dafür – ein gangbarer Weg, um aus seinen Leidensschleifen zu entkommen.

Im Rückblick zu erkennen, dass man diesen Weg bereits zum großen Teil schon eingeschlagen hat, und man es geschafft hat zu ‚entkommen‘ – ich behaupte ganz lapidar ‚in ein besseres, freudigeres, leichteres und vor allem sinnvolles Leben‘, wo man den alten längst vergangen Schmerz hinter sich lassen kann – für alle Zeit – ist sehr befriedigend. Es ist auch noch viel Weg vor mir – klar – man lässt so hartnäckige Gedankenmuster und Glaubenssätze (aus einer gewaltvollen Kindheit) nicht so einfach hinter sich. Doch solche Erklärungen, Verstehenstexte helfen sehr, die automatisierten Glaubenssätze in Bewusstsein zu verwandeln und allmählich verschwindet das Bedürfnis danach zu handeln und lässt sich nicht mehr von ihnen beherrschen.

Diese Texte verschenke ich sozusagen zu Weihnachten (Häppchenweise und mit eigenen Erfahrungen damit geschmückt😀)  an alle Leser, die sich nicht länger von Leiden, unnötigen oder schmerzhaften Gedankenmuster bestimmen lassen wollen. Die wahrhaft raus wollen aus unsinnigen Bedürfnissen von denen schon Albert Einstein sagte:

 

 

 

Zusammenhänge von Angst und Schmerz

Zunächst noch Anmerkungen zu dem so oft missverstandenen EGO-Begriff:

Ich bemerke sehr häufig, dass Worte wie EGO oder Spiritualität…. gleichgesetzt werden mit dubiosen Machenschaften, Sekten und Verschwörungstheorien. Das habe ich auch schon in meinem vorhergehenden Blog, wo ich noch ziemlich destruktiv unterwegs war gemerkt. Spiritualität kam da so gut wie gar nicht vor, wenn ich in diesem Blog mich mit dem Sinn des Lebens oder spirituellen Themen auseinandersetzte – und eine andere Blickrichtung einbringen wollte, kamen keine oder Gegenkommentare zurück. In DIS-Therapien bzw. Fachliteratur war dies auch so gut wie nie Thema in den Schilderungen der Leser. Selbst der Dalai Lama landet oft in dieser Schublade.

Die Welt ist voller Vorurteile und die hat man nur, wenn man dasjenige Gebiet, um das es geht – niemals wirklich erforscht, informiert und sich beschäftigt hat. So entgeht vielen Menschen ein ‚reiches‘ vielfältiges Leben mit vielen Lösungsmöglichkeiten und sie müssen ihr ‚armes‘ einseitiges, kleinkariertes Leben leben, das letztlich in Unzufriedenheit und Neid auf Andersdenkende mündet.

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Im letzten Beitrag über Angst , sagt E. Tolle, dass sie Teil der Ursache von Schmerz ist – ist mir viel durch den Kopf gegangen. Die Unterscheidung zwischen der Angst durch unmittelbarer Gefahr und emotionaler, psychologischer Angst, finde ich sehr wichtig um besser zu verstehen. Angst durch direkte momentane Bedrohung und Gefahr passiert im Jetzt. Die andere Angst (z. Bsp. vor etwas, das noch nicht eingetroffen ist und die Zukunft betrifft) ist keine reale Angst (möglicherweise völlig unnötig, weil die zukünftige angstmachende Situation vielleicht nie eintrifft).

Auch was er über die Suche des Ego nach der Ganzheit schreibt, ist ein wesentlicher Faktor in der heutigen Zeit. Genau dieses Egostreben nach Macht, Materiellem, Ansehen usw… ist verantwortlich für Kriege, Zerstörung unserer Erde und Ignoranz gegenüber Anderen. E. Tolle hilft da sehr mit seiner Aussage, weil er klar die Gründe für solches Streben benennt und uns darauf aufmerksam macht, dass wir uns immer mehr mit einem falschen Selbst identifizieren.

Zwar ist es damit nicht getan, dass wir es begreifen. aber es ist der erste Schritt um unser Sein und Streben zu erkennen und zu verändern. Das Bild, das er hier genauer zeichnet macht sichtbar, wo wir durch Mangel an Verstehen, in die falsche Richtung gehen.

Der letzte Satz, dass wir vor dem Tod sterben müssen – finde ich sehr wesentlich. Wir müssen verstehen, dass wir uns noch vor dem Tod von all den EGO-Bedürfnissen verabschieden müssen – noch bevor wir sterben. Vielleicht ist das auch nur für ältere Menschen leichter begreifbar.

Der Schmerzkörper (Eckhart Tolle: Jetzt)

Untertitel: Der Weg aus dem Schmerz heraus.

Ich mach mir die Mühe (für Euch, die es interessiert) und schreibe aus dem CDs zu Eckhart Tolles Buch: Jetzt – heraus was mir äußerst wichtig ist – denn ich schlug mich und schlag mich schon lebenslang mit Schmerzen herum – besonders auch mit emotionalen, alten Schmerzen. Ein Lebensthema.

Hier die Fortsetzung zum letzten Beitrag:    Tolle sagt zum Thema Auflösung alter Schmerzen:

„Erschaffe keinen neuen Schmerz in der Gegenwart!  Solange du dir keinen Zugang zur Kraft der Gegenwart verschaffst, werden emotionale Verletzungen, die dir widerfahren sind, immer einen Restschmerz hinterlassen, der in dir weiterlebt. Dieser vermischt sich mit alten Schmerz, der bereits da ist und bleibt im Verstand und Körper hängen. Das schließt natürlich den Schmerz mit ein, den du als Kind erlitten hast und der durch die Unbewusstheit der Welt verursacht wurde, in die du hineingeboren wurdest.

Diese Ansammlung von Schmerzen ist ein negatives Energiefeld, das deinen Körper und deinen Verstand besetzt…. das ist der Schmerzkörper. Er benutzt zwei Seinsformen – ruhend  oder aktiv. Ein Schmerzkörper kann 90 % der Zeit ruhig sein – in einem unglücklichen Menschen ist er womöglich die gesamte Zeit aktiv. Einige Menschen erleben sich die ganze Zeit in ihrem Schmerzkörper, andere hingegen nur in bestimmten Situationen, wie z.Bsp. in nahen Beziehungen oder in Situationen, die mit alten Verlusten in Beziehung stehen (mit verlassen werden, mit körperlichen oder emotionalen Verletzungen). Alles kann ihn aktivieren, besonders wenn er mit einem Schmerzmuster aus der Vergangenheit in Resonanz geht. 

Ist er bereit aus seinem Ruhezustand heraus zu kommen, dann kann sogar ein Gedanke ihn erwecken oder eine unschuldige Bemerkung von jemanden der dir nahe steht. Einige Schmerzkörper sind sehr unangenehm aber relativ harmlos, wie etwa ein kleines Kind das nicht aufhört zu jammern. Andere hingegen sind destruktive, bösartige, richtige Dämonen. Manche sind körperlich, viele emotional gewalttätig. Einige neigen dazu Menschen in deiner Umgebung anzugreifen, dann neigst du sehr zu selbstzerstörerischen, negativen Gedanken im Leben. Krankheiten und Unfälle entstehen oft auf diese Weise. Einige Schmerzkörper treiben ihren Wirt in den Selbstmord.

Du glaubst einen Menschen zu kennen und wirst plötzlich mit dem Verhalten einer bösen Kreatur konfrontiert, das kann zunächst sehr schockierend sein. Es ist aber viel wichtiger dies bei dir selbst zu beobachten, als bei anderen. Achte auf jedes Zeichen von Verstimmung in Dir – in welcher Form auch immer – es könnte der erwachende Schmerzkörper sein. Er kann sich als Verärgerung, als Ungeduld, als Wunsch zu bestimmen, als Wut, Depression, als Bedürfnis nach Drama in Deiner Beziehung zeigen. Begreife in Dir, dass er in diesem Moment aus seinem Ruhezustand erwacht, dass der Schmerzkörper leben will, wie alles andere in dir, und das kann er nur, wenn es ihm gelingt dich unbewusst dazu zu bringen dich mit ihm zu identifizieren. Er kann dann aufstehen und sich deiner bemächtigen und durch dich leben. Er lebt von deiner Erfahrung, die mit seiner eigenen Erfahrung von seiner Energie mitschwingt – vor allem was mehr Schmerz erschafft – in welcher Form auch immer (Wut, Zerstörung, Hass, Trauer, emotionales Drama, Gewalt und sogar von Krankheit). Sobald er Macht hat über dich, wird der Schmerzkörper also Situationen in deinem Leben erschaffen, die ihm seine eigenen Energiefrequenz zurück geben, damit er sich davon nähren kann. Schmerz kann sich nur von Schmerz ernähren. Schmerz kann sich nicht von Freude ernähren, die ist für ihn ziemlich unverdaulich.

Wenn der Schmerzkörper von Dir Besitz ergriffen hat, dann willst du immer mehr Schmerz. Du wirst zum Opfer oder zum Täter. Du willst Schmerzen zufügen oder selbst erleiden oder auch beides. Zwischen beiden besteht kein großer Unterschied.

Du bist dir natürlich dessen nicht bewusst und wirst fehement behaupten, dass du keinen Schmerz willst, aber schau genau hin und du wirst erkennen, dass dein Denken und Handeln dazu dienen, den Schmerz am Leben zu erhalten – für dich selbst und für andere. Wärst du dir dessen bewusst, dann würde sich dieses Muster auflösen, denn es ist wahnsinnig den Schmerz vergrößern zu wollen und niemand entscheidet sich bewusst für den Wahnsinn. Der Schmerzkörper ist der dunkle Schatten, den das EGO wirft und er hat in der Tat Angst vor dem Licht des Bewusstseins. Er hat Angst entdeckt zu werden. Sein Überleben hängt von der unbewussten Identifikation ab und von der unbewussten Angst den Schmerz anzuschauen.

Wenn Du ihm aber nicht entgegen trittst und Licht in deinen unbewussten Schatten bringst, dann wirst du gezwungen sein, ihn immer und immer wieder zu erleben. Der Schmerzkörper mag dir vor kommen wie ein gefährliches Monster, das du kaum anzuschauen wagst, aber ich versichere dir, er ist nur ein substanzloses Geschöpf, das der Kraft deiner Gegenwärtigkeit nichts entgegen zu setzen hat. 

Viele spirituelle Führer sagen, dass Schmerz eine Illusion ist und es sei dahin gestellt ob er das ist. Wichtig ist allein die Frage ob er das für dich ist.“ 

Morgen werde ich mit dem Thema Schmerz und Eckart Tolle fortfahren und weiter über Wichtiges hier berichten. Für mich ist dieses Thema sehr erhellend und fördernd für mein Begreifen der Mechanismen, die mich immer wieder ins Leiden brachten. Im Rückblick kann ich mich und meine Reaktionen mit dem Umgang von Schmerz sehr deutlich in diesen Texten erkennen.

Ich empfinde dieses Thema unglaublich spannend und lehrreich.

Gerne Kommentare zu diesem Text und Thema – würde mich freuen!

 

Warum leiden schöner ist….

Lieber Gott, wie lange muss ich noch leiden?“
Gott antwortete: „Solange du glaubst, es zu müssen.“

Den grünen Text habe ich im Blog (unten) von Mischa gelesen – bei meiner Recherche zum Thema Leid, die Sonrisa mit der Frage aufgeworfen hat: Wann wird aus Emotionen Leid? Dort habe ich auch einiges hinterlassen zum Thema Leid – bzw. kommentiert.

https://www.mischa-miltenberger.de/warum-leiden-schoener-ist-als-veraenderung/

DIE ENTSCHEIDUNG LIEGT BEI DIR

Du hast immer die Wahl und kannst dich immer dazu entscheiden, ob du leiden willst oder nicht.

  1. Du kannst die Situation verlassen
  2. Du kannst die Situation verändern
  3. Oder du kannst die Situation akzeptieren

Es kommt nicht darauf an, was dir widerfährt,
sondern wie du damit umgehst, was dir widerfährt,
denn nicht die Erfahrungen machen die Menschen,
sondern die Menschen machen sich selbst.

Wenn du das erkennst, übernimmst du Verantwortung für dein Leben. Und nur, wenn du die übernimmst, wirst du dem Leiden entkommen.

Ich weiß, dass das schwer ist und viel leichter gesagt, als getan. Aber eine Opferrolle anzunehmen und sich hilflos dem Leiden auszuliefern, weil alles andere Anstrengung bedeuten würde, ist nicht Sinn des Lebens. Du sollst glücklich sein. Also gehe auf die Suche nach der Ursache und löse das Leiden auf. Du bist fähig dazu. Du hast die Kraft dazu und keiner, außer dir, kann das für dich übernehmen.“

Als ich 2008 anfing meine Geschichten zu schreiben und diese Geschichten mir verrieten, mir Hinweise gaben, zu dem was ich als Kind erlebt hatte und merkte, dass Gefühltes in mir damals für mich gar nicht vorhanden war – fühlte ich es beim Schreiben und Lesen meiner Geschichten erst – das Leid, die Atmosphäre in der ich damals leben musste, die Verletzungen meiner Seele…. erst da. Seltsam! Es war mir nicht bewusst – ich war beschäftigt mit überleben.

Meine verletzten Gefühle verlagerte ich auf unsere vielen Haustiere, die geschlagen, gequält und vernachlässigt wurden, so brauchte ich meine nicht zu fühlen.

Die Tatsache, dass ich ein von meiner Mutter gehasstes Kind war, das den Teufel im Leib trug und deshalb täglich geschlagen werden musste, damit es gut wurde – berührte mich nicht, weil ich den Körperschmerz wunderbar abspalten konnte, mich auch körperlich gefühllos machen gelernt hatte. Und ich lebte nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Meine Gewissheit war, ich bin schlecht und es gab nichts was ich tun konnte um das zu ändern. Ich war frei! Ich konnte tun was ich wollte und ich tat es auch. Mein Zuhause war nicht das Haus, in dem ich lebte, sondern die Natur und die war heile. Für die erhob sich dort nicht die Frage ob ich schlecht war oder gut – ich war einfach nur. Ich fühlte mich nicht als Opfer. Vermutlich ist das der Grund für mein Selbstwirksamkeitsbestreben. [Erst mit meinen Therapien begann ich langsam zu reflektieren und bewusster zu werden – zu merken – wie schlimm es war, so aufzuwachsen. Und damit fing das Leid an.]

Ich war als Kind aber so klug, dass ich begriff, dass ich nur am Leben bleiben konnte, wenn ich Essen und Kleidung bekam, also musste ich in dieses Haus immer wieder zurück, floh aber jede freie Minute.

Kinder, um die sich niemand kümmert, die machen was sie wollen – werden normalerweise nicht so wie ich (in der Zeit als Erzieherin habe ich das später sehr genau gesehen) meist waren die Kinder schwer zu erziehen und wurden gewalttätig und später kriminell. Warum war das nicht meine ‚Karriere‘?

So schlecht die kath. Erziehung von der Schule und Kirche her auch war, sie hinterließ doch irgendwie auch positive Spuren. Und mein prägenster Glaubensatz: Ich bin hier um das Leid zu tilgen – war nicht nur die Aussage, dass ich als kleines Kind keine Erklärung für das viele Leid hatte, das ich zwar abgespalten hatte – aber doch auch erlebte und die Identifizierung mit dem Leid der Tiere – hat mich einen Sinn für mein Dasein finden lassen in den Religionslehren.

Die Auslagerung meines Leids, auf die Tiere mit denen ich täglich zu tun hatte, hat mir mein Mitgefühl gerettet und die heile Natur ebenso, mir eine wahre Welt gezeigt, mit der ich mich verbunden hatte.

Dass ich als Jugendliche oft nahe dran war, abzustürzen, z.B. in die Drogenwelt, mich aber immer wieder heraus schälte und immer wieder wohlwollende Menschen traf, nach dem Tod meiner Mutter (ich denke da an die erste Therapeutin, die ich mit 17 hatte, die mich aber doch mit ihrer lieben Art ganz sanft – mich im Spiel (wir spielten lange Zeit nur mit dem Psycho-Szenokasten) zu einem denkenden, fühlenden Wesen lenkte, war mein Glück. Es war also vom Schicksal gut gelenkt – denn wäre meine Mutter nicht gestorben, als ich 14 Jahre war – wer weiß – was dann aus mir geworden wäre. Im Grunde ist meine Mutter für mich letztlich gestorben.