Die Falle von Diagnosen

Die Falle von Diagnosen

Was habe ich Zeit (Jahre) verloren, weil ich dachte Diagnosen sind was Wesentliches…. Ja, für das Krankheitssystem wie ich es meine, bestimmt. Die letzten Jahre haben uns deutlichst bestätigt, dass dieses System mit all seinen Ärzten (Ausnahmen bestätigen ja die Regel) ein Unding waren, dass sie uns nur in die Irre führten und führen. Gut dass ich schon lange vorher (vor C) erkannt habe, dass sie mir persönlich nicht halfen und nie wirklich geholfen haben, im Gegenteil, mein Leid vergrößert, mich aufgehalten haben. Nun ja, auf Umwegen haben sie mir letztlich schon was gebracht, insofern, dass ich durch die schmerzhaften Erfahrungen gelernt habe, dass meine Suche nach persönlichen Wachstum und an falschen Orten – mich dann erkennen hat lassen, dass es dort keine Hilfe gibt. Der Mensch ist eben ein Individuum und bracht keine Rasenmäherbehandlung.

Gestern begegnete mir ein Bekannter, den ich lange nicht getroffen habe, der mir erzählte, dass er Krebs vor 3 Jahren hatte und gezwungen war sich 3 Mal impfen zu lassen, damit sie ihn überhaupt ins Krankenhaus ließen. Vom Krebs hat er sich jetzt langsam erholt, aber schlimmer wären die Nebenwirkungen der Impfungen. Das ist hart und nach einer Zeit, in der man laut „Gesundheitssystem“ sogar symtomlos krank war und es sogar jetzt noch großflächig geglaubt wird, dass Ungeimpfte immer noch eine Gefahr sind – trotz der unzähligen Beweise, dass das Gegenteil der Fall ist…. Geht mir das immer noch an die Nieren, wenn ich sowas höre.

Die Irreführung – nicht nur im herrschenden Gesundheitssystem – seit Jahrhunderten – (dazu gehört auch m.E. die DIS Diagnose) ist himmelschreiend und diente auf der ganzen Welt dazu um uns „Stillzuhalten“ und uns zu beherrschen. Die Umerziehung zu einem folgsamen Systemling der Elite war nahezu vollkommen. Und es geht immer noch weiter, selbst wenn die meisten Menschen glauben es wäre jetzt vorbei mit dem ganzen Wahnsinn – im Hintergrund und in den Köpfen geht es immer noch weiter.

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Jenseits alter Zeiten

Heute bin ich im wordpress-Reader mal wieder auf eine frühere „Mitleiderin“ aus Zeiten, als ich noch voll im kreiseln um meine Diagnose DIS war, gestoßen. Und ich las erschreckt ihren resignativen Beitrag und das tat mir richtig weh. Ich las darin, dass sie sich abgefunden hat, dass sie „heilen“ könnte, dass sie sich wohl nicht mehr je unter den normalen Menschen einordnen könnte, dass sie unter den Schutzmustern nie herauskommen wird…. ect.

Ja, ich erinnere mich noch an die Phasen, wo ich das auch glaubte, ja fest davon überzeugt war, es niemals schaffen zu können…. da raus zu kommen.

ABER genau das war der Moment, ein Moment der totalen Hoffnungslosigkeit, wirklicher Aufgabe – an dem ich hervortreten konnte, aus dem Kreislauf des unaufhörlichen Leids.

Danach wurde alles besser, denn auch wenn ich nicht wusste wohin mich mein „Surrender“ – meine totale Aufgabe des Widerstands hinbringen würde – ALLES war besser, als das stetige kreiseln um mein Leid. Sogar der Tod – ja es fühlt sich an wie sterben, aber es ist ein neues Weiterleben-Können.

Nicht dass jetzt immer alles „tuttifrutti“ ist – oh nein, aber es ist Leben mit anderem Vorzeichen, und wenn etwas völlig Neues gewagt wird, so kann es auch scheitern – ABER es gibt so viele Erfahrungen, die man machen darf, ausprobieren und einige sind darunter, die machen total Freude….

… und sind wir nicht geistige Wesen, die hier menschliche Erfahrungen machen??? Ist nicht genau das die Essenz, warum wir hier her gekommen sind?

Und auch genau das werden wir mit hinüber nehmen können – nichts sonst!!!

Vergangenes Schauen

Wenn ich in den Reader schaue – begegnen mir die alten Dis-Verbindungen manchmal noch. Mit Verwunderung und leichter Trauer lese ich dann ab und zu Berichte, deren Ähnlichkeiten ich wiedererkenne. Ganz weit weg sind sie, solche leidvollen Wiederholungen der damals gefühlten Zustände, in denen ich gefangen war.

Wie ist das eigentlich passiert, dass meine Innenpersonen ganz eins mit mir geworden sind und trotzdem noch da sind, jede einzelne von ihnen? (Wenn ich sie rufe)

Ab und zu tauchen sie noch überraschend auf – ganz kurz nur – merke wenn sie auf Trigger reagieren und dann passiert kurz Verwirrung und ich verwechsle Personen, Aussagen von jemand und auch die Zeit. Aha – denk ich dann und schaue genau hin, was das ausgelöst hat und entdecke wieder ein Puzzle-Stückchen von nicht Gelöstem, das lange sich verborgen hielt, wollte noch nicht angesehen werden, versteckte sich noch – bis es durch eine Erinnerung an düsteres Erleben heraus sprang.

„Gemach, Gemach – es ist nur ein Teil von Dir“, höre ich beruhigend meine Seele und geb ihr Recht. Es geht vorüber und wichtig ist lediglich das Triggergeschehen genauer zu untersuchen. Sprechen darüber tue ich höchstens noch mit einer Person, meiner besten Freundin, die viel versteht aber eben nicht alles (und ich staune – auch nicht den Ehrgeiz besitzt alles verstehen zu wollen). Ich schreibe dann und speichere es ab unter meinem Word-Gedanken-Ordner, zum später noch mal lesen oder auch nicht.

Ich hab mich darauf eingestellt, dass diese Innendurchsuchung lange genug so massiv mich beschäftigt und mich einseitig gemacht hat, trotz der Vielfalt in mir. Diese Vielfalt ist mein Schatz – ich muss ihn nicht mehr unbedingt mit ratlosen, hilflosen, unverständigen Menschen teilen. Ich besitze ihn allein und genieße allein die Fülle in mir. Seit ich aufgehört habe im Außen unbedingt einen verstehenden Menschen zu finden, und ständig an unmöglichen Stellen und Orten die Menschen mit meinen Erwartungen zu belasten, (bzw. sie nicht mehr den Menschen gegenüber laut auszusprechen) geht es mir wirklich sehr viel besser. Auch das hab ich inzwischen kapiert, dass die wenigsten Menschen meine Vielfalt und Buntheit verkraften können. Durch diese Vielfalt in mir wurde mir erst bewusst, dass sie nicht ein Zuviel ist, sondern zeigt wieviel Stärke in mir ist. Es macht sicher auch ein wenig einsam – aber das habe ich auch erkannt inzwischen, dass man in der Einsamkeit auch besonders viel von sich kennenlernt, ja dass man sie sogar braucht um den Dingen und seinem Herzen in der Tiefe begegnen kann.

Erwartungen sind völlig überflüssig. Sie bereiten nur Schmerz unserer Seele, denn Menschen können einen nie wirklich als Ganzes Verstehen und begreifen, nur punktuell. Das ist gut, dass ich das lernen konnte, und diese Illussion nicht mehr bediene. Dadurch habe ich ein Stück echte Freiheit gewonnen.

Verdrehte Welt

Verdrehte Welt

Ich frage mich, ob ich jemals eine DIS war. Eine Diagnose ist ja nicht immer automatisch richtig. Und wie wir sehen in der Jetztzeit – sind und waren diese Kategorisierungen hauptsächlich für Krankenkassen, damit sie einem eine Therapie bezahlten.

Eine individuale Hilfe von Therapeuten ist viel wichtiger, also auf den jeweiligen Menschen ausgerichtet ist sie viel heilsamer und förderlicher, als in ein Heilungskonzept gepresst zu werden, das sich ein sog. Heiler (der meist überhaupt kein Betroffener war) ausgedacht hatte. Sie schreiben Bücher – bekommen Aufmerksamkeit, die sie wohl brauchen – glauben alles über die Klienten mit solchen Schwierigkeiten, Traumatisierungen, seelischen Verletzungen…. Zu wissen

Da entdecke ich auch jetzt – in dieser Lügenaufdeckungszeit – genau wie bei den Ärzten, viele Ungereimtheiten, die die vom Schicksal Gebeutelten, aus dem Rahmenfallende, gerne ausbeuteten und selbst Opfer eines Systems geworden sind.

Ab und zu begegnen mir in WordPress noch die „Gleichen Viele-Menschen“ von früher und wundere mich, dass sie noch immer nicht aus ihrem diagnostizierten Zustand hinaus gewachsen sind. Es ist wie ein Deja vue – aus früheren Zeiten, wo ich in dieser Diagnose gefangen war und mich auch darüber definierte. Nein, ich bin mehr als eine Diagnose – viel mehr. Aber ich verstehe auch, warum man darin stecken bleiben kann, denn ich merke, dass meine Vielfalt, meine vielerlei (ich nenne es jetzt lieber so) Stärken, die ich zum Glück jetzt auch so spüren kann, ich meine als Gewinn – oft von einfach gestrickten Menschen, die wahrscheinlich nicht so viele Erfahrungen gemacht haben – es schwierig ist – damit umzugehen. Vieles kann von manchen Menschen nicht nachzuvollziehen werden, man bleibt anders irgendwie, wenn die meisten Leute mein Sosein zu anstrengend finden, sie begnügen sich eben mit leichteren, enggefassteren Weltsichten, sie folgen lieber dem Gewohnten und lieben keine Abenteuer. Solche wiederum fallen mir schwer, sie zu verstehen.

Der Unterschied zu früher ist, dass ich meine Art nun als Bereicherung betrachten kann, in einer seit langem verarmten Menschheit und Welt.

Kleine Rückschau-Animiert durch Aktuelles

Corona hat bei mir eine Turbo-Entwicklung ausgelöst – schon davor war ich auf einen guten Weg, aber diese neue Energie, diese neuen Schwingungen haben mich zu einem weitreichenden Lernen befördert, das ich mir nicht mal vorstellen hätte können. Auf diesem Weg unterstützt mich alles – so scheint es mir – und ich fühle mich geführt von guten Kräften. So u.a. nicht nur neue Freunde und das hinter sich lassen vieler alter, die sich als „Ablenker, ja sogar Aufhalter“ in der Rückschau – sich nun zeigten. 

Und auch die Musik (und die Freude an der jüngeren Generation, die durch ihr Engagement mit wunderbaren Liedern, Texten – nun den positiven weiteren Weg in die Zukunft befördern). Dort ist mir die Morgaine begegnet mit ihren so aktuellen Beschreibungen und Wegaufzeigungen, die sie mit ihren Liedern kreiert – so hilfreich für die Seele. Und dieses Mitschwingen auf ihren Texten, Bildern und ihrer Musik brachte mich dazu ihre vielen Werke anzuhören und bei dem Stück „Neumond“ (ein Lied, das sie schon 2019 schrieb –  wurde mir klar warum sie mir so nah war. Ich hänge es unten noch dran, eine Erinnerung an Zeiten, die ich überwunden habe). Es gibt viele Wege alte Wunden zu heilen.

Zwei Jahre ist es nun schon her

dass ich diesen Blog eingerichtet habe – ein Jahr habe ich regelmäßig über meinen Weg ohne Therapie berichtet. Ein Jahr lang bin ich innerlich sehr gewachsen, mehr als in den vielen Jahren, in denen ich Therapie gemacht habe. Rückwirkend sehe ich es eher so, dass mich Therapie eher aufgehalten hat. Es ist aber nicht zu ändern und offensichtlich waren die Umstände so, dass ich vom eigentlichen Entwicklungsweg durch die Therapien abgelenkt wurde – von mir und meinem wahren Wesen, von meinem gradlinigem Weg zu mir selbst.

Das ist nun nicht mehr zu ändern, vielleicht habe ich den langen Umweg von Jahren gebraucht, weil ich mich zu sehr versteift habe darauf, dass mir nur Therapie mir helfen kann, vielleicht war ich zu stur um zu begreifen und dass jeder sich letztlich nur selbst helfen kann, vielleicht konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich bereits alles in mir trug, bereits alles besaß, was ich brauchte, um von meinen Wunden aus meiner Kindheit zu genesen. Vielleicht wollte ich unbedingt, dass jemand mir helfen musste, als eine Art Wiedergutmachung für all die Qual, die ich erlitten hatte und ich dachte, jetzt aber müssen andere mich heilen, wenn sie mich schon so kaputt gemacht hatten in meiner Vergangenheit.

Erst jetzt kann ich erkennen (seit ich mir selbst zutraute und erkannte), dass es nie dazu kommen würde, dass jemand anderer mich „erlösen“ könnte, dass es nur ich selbst war, die meine Hilfe verweigerte, indem ich sie von anderen erwartete – so verhinderte ich meine Heilung im Inneren. Ich kam nicht auf die Idee, dass es noch andere Wege gab zu heilen, mein Sturkopf ließ so lange keine wirkliche Heilung zu, weil ich so verbohrt war und mir keinen andere Lösung vorstellen konnte. Aber ich musste den wichtigen Schritt alleine gehen, all die irrigen Vorstellungen davon, wie mein EGO-Verstand mir einredete (und ich ihm glaubte) zu erkennen und auf sie verzichten – etwas Neues in mich einzulassen – eine andere Wegabbiegung nehmen und die Lehren daraus zu prüfen.

In meinem Fall war es wohl, der Schmerz, der mich lehrte, mich öffnete, der so unerträglich war, dass ich ebenso den Tod wählen hätte können, denn ich bestand nur noch aus Verzweiflung und Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Ich hatte nichts mehr zu verlieren!

Heute erkenne ich so deutlich was mich damals in die Irre geführt hat, heute erkenne ich dass ich damals unentwegt in der Vergangenheit weilte, alles aus ihrem Blickwinkel betrachtete und wie hypnotisiert allein nur auf mich gestarrt habe, als läge nur dort die Lösung. Alle anderen Möglichkeiten konnte ich nicht erkennen, nicht mal in Erwägung ziehen. Ich glaubte felsenfest daran, dass es nur diesen einen Weg gab: Jemand anderer musste mich von meinem Leid erlösen.

Erst spät begriff ich, dass ich immer noch das Kind war und meine Mutter reglos zusah, wie der Stiefvater es beinahe täglich tot schlug, und darauf wartete, dass die Mutter es retten würde, dass Mutter die Schmerzen verhinderte, dass Mutter ihm Einhalt gebot, verhinderte dass er meinen Tod verursachte und mir dadurch zeigte, dass sie mich liebe. 

So wartete ich auch noch als Erwachsene, dass die Stellvertreter-Therapeutin mich erlöste.

Nun, ich tröste mich heute damit (wegen der späten Erkenntnis), dass ich eben besonders stur war, besonders eingeübt im Aushalten von Leid und den außerdem noch geprägten Glaubenssätzen, die man mir mitgab, dass ich nichts wert wäre und ich nichts anderes verdiente.

Nun, besser spät als nie und immerhin habe ich mit Gottes Hilfe doch in dem letzten Jahr seit Entstehen von ‚Pollys Blog ohne Therapie‘ sehr schnell dazu gelernt, dass ich den neuen Blog „Innenreisewege“ erstellen konnte und einen völlig andere Weg nun auch schon auf völlig neue Weise gehen konnte und der nun auch schon Jahrestag feiern kann. Meine Entwicklung geht nun ohne diese alten Schmerzen weiter, das heißt nicht schmerzlos, denn kein Leben kann hier schmerzbefreit gelebt werden, denn sich weiter entwickeln ist nicht immer leicht und diese Welt, die uns zum Wachsen dient ist auch oft schmerzlich, aber ich habe die Reste aus längst vergangen alten Schmerzen nun hinter mir lassen können. Letzte Spuren daraus lugen manchmal noch hervor, aber die Prämisse aus diesen haben jetzt eher Herausforderungscharakter und nicht mehr Schmerz. Sie haben sich zu Erinnerungen verwandelt, die mich erkennen lassen, wo noch Dinge fokussiert werden müssen, damit ich auch sie loswerden kann. Dieses Wachstum aber hat mich heranreifen lassen, so dass ich meinen eigenen Wert und die Wichtigkeit des Loslassens der Vergangenheit erkennen lassen. Mit Nichts könnte man mir schmackhaft machen zurück in die Vergangenheitssicht zu gehen, gemessen an Heute ist es eine wahre Horrorhölle gewesen, in der ich eigensinnig selbst gewählt hatte zu bleiben und festzuhängen. Nun, nicht direkt gewählt, obwohl ich jetzt sehen kann, dass ich zu jeden Zeitpunkt hätte rauskommen können, die neue Welt, die Lösung lag nur Zehntel-Zentimeter von mir entfernt, es fehlte nur die wirkliche Entscheidung, sich aus meinem Vergangenheitsleid zu befreien – wäre ich mutiger gewesen.

Niemand ist schuld!

Vor ein paar Tagen bekam ich mal wieder eine Mail von Dami Charf – ich habe mich da vor Jahren schon eingetragen und bekomme regelmäßig Einladungen zu kostenlosen Online-webinaren – ich finde sie immer noch interessant – obwohl ich aus den Traumageschichten eigentlich rausgewachsen bin. In dieser Mail – siehe unten – also von unten nach oben lesen, stand dieses Schreiben mit dem Link zu einem weiteren Onlinewebinar. Dort wurde ich mit Melina angesprochen, mir ist völlig klar, dass auch aller anderen interessierten mit ihren Vornamen angesprochen werden, die eingeladen wurden.

Dennoch drückte ich spontan auf antworten und schrieb (noch gedanklich im gelesenen Text im Bezug auf den untenstehenden Text und dem Hinweis mit dem Link und wo es auch um Schuld ging) :

Niemand hat schuld!

Ich erwartete keine Antwort, doch sie kam tatsächlich in Form dieser beiden Emojis. Diese Übereinstimmung hat mich sehr erfreut. Ja, wenn wir das erst mal verstanden haben, ist viel gewonnen.

👍🌻

Hier habe ich den ganzen Text aus der email kopiert.

Am Sa., 3. Okt. 2020 um 10:34 Uhr schrieb Melina B. <m-hilger@web.de>:

👍🌻

Liebe Dami,

niemand ist schuld!
Am 03.10.2020 um 09:03 schrieb Dami Charf:


Hast du einen Wunsch an mich?

Hallo Melina,

traumatische Erfahrungen machen einsam.
Sie können unser Leben manchmal von einer Minute auf die andere verändern oder sie sind ein Gift, dass wir über Jahre als Kinder verabreicht bekommen. 
Trauma hinterlässt Spuren. Unsere Wahrnehmung der Welt verändert sich für immer. Wir fallen aus dem Gefühl von Sicherheit und Kontrolle und erleben Chaos und Schmerz.

Logisch wäre, dass Menschen, die Angst haben, Mitgefühl und Empathie von anderen bekommen. Dies ist aber oft nicht der Fall – im Gegenteil.

Ich habe mich lange gefragt, warum es so schwer zu sein scheint, empathisch und verständnisvoll mit Menschen umzugehen, die unter traumatischen Erfahrungen leiden. Meiner Meinung nach liegt dies vor allem an zwei Dingen:

  1. Wenn ich mich von dir abgrenze und innerlich sage, dass mir das nicht passieren würde und du irgendwie vielleicht doch selbst schuld bist, dann kann ich mich in Sicherheit wiegen. Ich muss mich nicht damit auseinandersetzen, dass mir selbst auch schreckliche Dinge passieren könnten. Nach dem Motto: Ich wäre auch nie so rumgelaufen.
  2. Schmerz bei anderen zu sehen, aktiviert den eigenen Schmerz. Viele Menschen möchten sich aber nicht mit ihren Schmerzen und Verletzungen auseinandersetzen und schieben ihn innerlich weit weg. Dann kann ich oftmals aber auch nicht mit dem Schmerz anderer umgehen, weil ich diesen abwehren muss.

In diesem Video spreche ich über die Dynamik, warum traumatisierte Menschen oft keine Empathie erfahren. Über diesen Link kannst du dir das Video anschauen: https://traumaheilung.de/warum-wir-keine-hilfe-bekommen

Ich wünsche dir noch schöne Herbsttage!


Herzliche Grüße
Dami

Zum Helden werden

Auch wenn ich hier auf dem Blog nur noch selten etwas schreibe, weil er zwar noch offen ist (wegen der wertvollen Inhalte, die mich auf einen neuen Weg – dem Innenreisewege-Blog – gebracht hat) aber es auf dem Folgeblog längst um ganz andere erweiternde Themen geht, so ist es nicht verkehrt ab und zu noch Rückschau zu halten – auf das ‚woher‘ man kam. Das kann einen sehr viel lehren und es ist sicher auch gut diese Mechanismen, die einen früher ins Leid brachten – noch weiter im Auge zu behalten – um nicht wieder in Altes zurück zu fallen. Es ist jetzt grad mal eineinhalb Jahr her, wo ich einen neuen Weg gefunden habe, der mich aus dem Leid führte.

Ab und zu verirre ich mich (aus Neugier) auf die früheren Blogs, mit denen ich damals das Leid teilte, dass uns immer wieder gemeinsam unsere Schleifen drehen ließ – und ich sehe so klar vor mir – was mich damals in die Irre führte. Das ist sehr heilsam. 

Eines der Fakten war, dass wir unsere Diagnosen unser ‚außergewöhnliches Leid‘ und den Stellenwert unserer Verletzungen untereinander verglichen und ab und zu heimlich dachten: wir hätten besonders viel gelitten oder die Diagnosen wären das Indiz für größeres erlittenes Leid. Das ist ein fataler Irrtum. Niemand kann erfühlen, wieviel Schmerz und Leid jemand fühlt in einer schlimmen Situation der Gewalt zum Bsp. selbst wenn sie nicht so früh im Kindesalter oder in den schrecklichsten Umständen war. Niemand weiß wie das einzelne Kind Gewalt verarbeitet oder empfindet. Manche Kinder blenden Schmerz so aus, dass sie ihn nur einmal erleben mussten und dann nie wieder, weil sie Wege gefunden haben ihn zu dissoziieren – auszublenden. Vielleicht weil diese Gewalt jeden Tag geschah oder weil sie besonders sensibel waren, blendeten sie früher aus um sich zu helfen. Andere Kinder haben vielleicht die Gewaltsituationen nicht täglich erlebt und erlitten sie immer wieder aufs Neue und mit allen Sinnen, weil sie sie nicht dissoziiert hatten oder konnten.

Die Besonderheiten durch die Wertung der Diagnosen ist für die Heilung wesentlich – sie sind m.E. hinderlich – echt hinderlich. Sie bringen Klienten dazu daran festzuhalten, an der Besonderheit, der Seltenheit, der Exotik dieser sich aus der Diagnose ergebenden Einschätzungen. Das ist ja auch verführerisch, wenn man als Kind vernachlässigt wird, nie gesehen, ja sogar nicht gewollt war – so gibt einen – wenigstens im Nachhinein – so eine schwere Diagnose wenigstens noch ein wenig Beachtung, (fatale) Wertschätzung und besonderen Status. Und das kann verhindern, dass man sich selbst auf den Weg der Heilung macht und statt dessen jahrelang darauf wartet, dass ein erlösender Therapeut kommt, und man so viel länger im Leid verharrt als nötig.

Eine echte spirituelle Begleitung in der Therapie würde das nicht zulassen, dort gibt es nämlich keine ‚besseren‘ Menschen oder schlechtere (dort sind auch nicht allein die Täter/Opfer in Schwarz und Weiß eingeordnet). Dort gibt es die Sichtweise, dass wir alle gleich sind, die gleichen Bedürfnisse haben nach Liebe und Anerkennung und diese auf sehr verschiedenen Wegen versucht wird zu bekommen. Da glaubt z.B. ein Erwachsener (unbewusst und verwechselt dabei Macht mit Liebe), dass wenn er Macht über ein Kind/Frau (durch Missbrauch oder Gewalt) hat, er so einen Ersatz bekommt für seine frühere Hilflosigkeit. Oder eine Frau (die sich als Opfer fühlt), die als Kind schon nicht gewollt war und das deutlich zu spüren bekam durch Gewalt, glaubt nun sie müsse bei ihren sie schlecht behandelnden Ehemann bleiben, weil sie damals schon gelernt hat, dass sie unwert ist und fügt sich in die Schläge – lässt sogar zu, dass ihre Kinder das gleiche Schicksal erleben…. und wird so zur Täterin. Täter und Opfer vermischen sich leicht in der Trennung und Zuordnung in schwarz und weiß.

So haben alle Menschen Gründe – die Wege sind unterschiedlich wie wir die Defizite von früher ausgleichen wollen und glauben wir könnten etwas damit erreichen wenn wir bestimmte Dinge tun, aber wir können nur eins tun – all die Vergangenheitsreste, Konditionierungen, Glaubenssätze  – genau und ehrlich (in aller Demut) anschauen und uns von diesen Irrtümern zu befreien. Keiner ist besser als der andere – wir sind alle Helden (wie Dami Charf so treffend beschreibt) wenn wir uns selbst befreien vom Opferdasein und Verantwortung übernehmen und annehmen was ist. Und wir sollten auch wissen und verinnerlichen, dass dieses Diagnosen nur für die Einschätzung von Krankenkassen da sind und wir nicht unsere Diagnosen sind.