Vergangenes Schauen

Wenn ich in den Reader schaue – begegnen mir die alten Dis-Verbindungen manchmal noch. Mit Verwunderung und leichter Trauer lese ich dann ab und zu Berichte, deren Ähnlichkeiten ich wiedererkenne. Ganz weit weg sind sie, solche leidvollen Wiederholungen der damals gefühlten Zustände, in denen ich gefangen war.

Wie ist das eigentlich passiert, dass meine Innenpersonen ganz eins mit mir geworden sind und trotzdem noch da sind, jede einzelne von ihnen? (Wenn ich sie rufe)

Ab und zu tauchen sie noch überraschend auf – ganz kurz nur – merke wenn sie auf Trigger reagieren und dann passiert kurz Verwirrung und ich verwechsle Personen, Aussagen von jemand und auch die Zeit. Aha – denk ich dann und schaue genau hin, was das ausgelöst hat und entdecke wieder ein Puzzle-Stückchen von nicht Gelöstem, das lange sich verborgen hielt, wollte noch nicht angesehen werden, versteckte sich noch – bis es durch eine Erinnerung an düsteres Erleben heraus sprang.

„Gemach, Gemach – es ist nur ein Teil von Dir“, höre ich beruhigend meine Seele und geb ihr Recht. Es geht vorüber und wichtig ist lediglich das Triggergeschehen genauer zu untersuchen. Sprechen darüber tue ich höchstens noch mit einer Person, meiner besten Freundin, die viel versteht aber eben nicht alles (und ich staune – auch nicht den Ehrgeiz besitzt alles verstehen zu wollen). Ich schreibe dann und speichere es ab unter meinem Word-Gedanken-Ordner, zum später noch mal lesen oder auch nicht.

Ich hab mich darauf eingestellt, dass diese Innendurchsuchung lange genug so massiv mich beschäftigt und mich einseitig gemacht hat, trotz der Vielfalt in mir. Diese Vielfalt ist mein Schatz – ich muss ihn nicht mehr unbedingt mit ratlosen, hilflosen, unverständigen Menschen teilen. Ich besitze ihn allein und genieße allein die Fülle in mir. Seit ich aufgehört habe im Außen unbedingt einen verstehenden Menschen zu finden, und ständig an unmöglichen Stellen und Orten die Menschen mit meinen Erwartungen zu belasten, (bzw. sie nicht mehr den Menschen gegenüber laut auszusprechen) geht es mir wirklich sehr viel besser. Auch das hab ich inzwischen kapiert, dass die wenigsten Menschen meine Vielfalt und Buntheit verkraften können. Durch diese Vielfalt in mir wurde mir erst bewusst, dass sie nicht ein Zuviel ist, sondern zeigt wieviel Stärke in mir ist. Es macht sicher auch ein wenig einsam – aber das habe ich auch erkannt inzwischen, dass man in der Einsamkeit auch besonders viel von sich kennenlernt, ja dass man sie sogar braucht um den Dingen und seinem Herzen in der Tiefe begegnen kann.

Erwartungen sind völlig überflüssig. Sie bereiten nur Schmerz unserer Seele, denn Menschen können einen nie wirklich als Ganzes Verstehen und begreifen, nur punktuell. Das ist gut, dass ich das lernen konnte, und diese Illussion nicht mehr bediene. Dadurch habe ich ein Stück echte Freiheit gewonnen.

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Zwei Jahre ist es nun schon her

dass ich diesen Blog eingerichtet habe – ein Jahr habe ich regelmäßig über meinen Weg ohne Therapie berichtet. Ein Jahr lang bin ich innerlich sehr gewachsen, mehr als in den vielen Jahren, in denen ich Therapie gemacht habe. Rückwirkend sehe ich es eher so, dass mich Therapie eher aufgehalten hat. Es ist aber nicht zu ändern und offensichtlich waren die Umstände so, dass ich vom eigentlichen Entwicklungsweg durch die Therapien abgelenkt wurde – von mir und meinem wahren Wesen, von meinem gradlinigem Weg zu mir selbst.

Das ist nun nicht mehr zu ändern, vielleicht habe ich den langen Umweg von Jahren gebraucht, weil ich mich zu sehr versteift habe darauf, dass mir nur Therapie mir helfen kann, vielleicht war ich zu stur um zu begreifen und dass jeder sich letztlich nur selbst helfen kann, vielleicht konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich bereits alles in mir trug, bereits alles besaß, was ich brauchte, um von meinen Wunden aus meiner Kindheit zu genesen. Vielleicht wollte ich unbedingt, dass jemand mir helfen musste, als eine Art Wiedergutmachung für all die Qual, die ich erlitten hatte und ich dachte, jetzt aber müssen andere mich heilen, wenn sie mich schon so kaputt gemacht hatten in meiner Vergangenheit.

Erst jetzt kann ich erkennen (seit ich mir selbst zutraute und erkannte), dass es nie dazu kommen würde, dass jemand anderer mich „erlösen“ könnte, dass es nur ich selbst war, die meine Hilfe verweigerte, indem ich sie von anderen erwartete – so verhinderte ich meine Heilung im Inneren. Ich kam nicht auf die Idee, dass es noch andere Wege gab zu heilen, mein Sturkopf ließ so lange keine wirkliche Heilung zu, weil ich so verbohrt war und mir keinen andere Lösung vorstellen konnte. Aber ich musste den wichtigen Schritt alleine gehen, all die irrigen Vorstellungen davon, wie mein EGO-Verstand mir einredete (und ich ihm glaubte) zu erkennen und auf sie verzichten – etwas Neues in mich einzulassen – eine andere Wegabbiegung nehmen und die Lehren daraus zu prüfen.

In meinem Fall war es wohl, der Schmerz, der mich lehrte, mich öffnete, der so unerträglich war, dass ich ebenso den Tod wählen hätte können, denn ich bestand nur noch aus Verzweiflung und Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Ich hatte nichts mehr zu verlieren!

Heute erkenne ich so deutlich was mich damals in die Irre geführt hat, heute erkenne ich dass ich damals unentwegt in der Vergangenheit weilte, alles aus ihrem Blickwinkel betrachtete und wie hypnotisiert allein nur auf mich gestarrt habe, als läge nur dort die Lösung. Alle anderen Möglichkeiten konnte ich nicht erkennen, nicht mal in Erwägung ziehen. Ich glaubte felsenfest daran, dass es nur diesen einen Weg gab: Jemand anderer musste mich von meinem Leid erlösen.

Erst spät begriff ich, dass ich immer noch das Kind war und meine Mutter reglos zusah, wie der Stiefvater es beinahe täglich tot schlug, und darauf wartete, dass die Mutter es retten würde, dass Mutter die Schmerzen verhinderte, dass Mutter ihm Einhalt gebot, verhinderte dass er meinen Tod verursachte und mir dadurch zeigte, dass sie mich liebe. 

So wartete ich auch noch als Erwachsene, dass die Stellvertreter-Therapeutin mich erlöste.

Nun, ich tröste mich heute damit (wegen der späten Erkenntnis), dass ich eben besonders stur war, besonders eingeübt im Aushalten von Leid und den außerdem noch geprägten Glaubenssätzen, die man mir mitgab, dass ich nichts wert wäre und ich nichts anderes verdiente.

Nun, besser spät als nie und immerhin habe ich mit Gottes Hilfe doch in dem letzten Jahr seit Entstehen von ‚Pollys Blog ohne Therapie‘ sehr schnell dazu gelernt, dass ich den neuen Blog „Innenreisewege“ erstellen konnte und einen völlig andere Weg nun auch schon auf völlig neue Weise gehen konnte und der nun auch schon Jahrestag feiern kann. Meine Entwicklung geht nun ohne diese alten Schmerzen weiter, das heißt nicht schmerzlos, denn kein Leben kann hier schmerzbefreit gelebt werden, denn sich weiter entwickeln ist nicht immer leicht und diese Welt, die uns zum Wachsen dient ist auch oft schmerzlich, aber ich habe die Reste aus längst vergangen alten Schmerzen nun hinter mir lassen können. Letzte Spuren daraus lugen manchmal noch hervor, aber die Prämisse aus diesen haben jetzt eher Herausforderungscharakter und nicht mehr Schmerz. Sie haben sich zu Erinnerungen verwandelt, die mich erkennen lassen, wo noch Dinge fokussiert werden müssen, damit ich auch sie loswerden kann. Dieses Wachstum aber hat mich heranreifen lassen, so dass ich meinen eigenen Wert und die Wichtigkeit des Loslassens der Vergangenheit erkennen lassen. Mit Nichts könnte man mir schmackhaft machen zurück in die Vergangenheitssicht zu gehen, gemessen an Heute ist es eine wahre Horrorhölle gewesen, in der ich eigensinnig selbst gewählt hatte zu bleiben und festzuhängen. Nun, nicht direkt gewählt, obwohl ich jetzt sehen kann, dass ich zu jeden Zeitpunkt hätte rauskommen können, die neue Welt, die Lösung lag nur Zehntel-Zentimeter von mir entfernt, es fehlte nur die wirkliche Entscheidung, sich aus meinem Vergangenheitsleid zu befreien – wäre ich mutiger gewesen.

Zum Helden werden

Auch wenn ich hier auf dem Blog nur noch selten etwas schreibe, weil er zwar noch offen ist (wegen der wertvollen Inhalte, die mich auf einen neuen Weg – dem Innenreisewege-Blog – gebracht hat) aber es auf dem Folgeblog längst um ganz andere erweiternde Themen geht, so ist es nicht verkehrt ab und zu noch Rückschau zu halten – auf das ‚woher‘ man kam. Das kann einen sehr viel lehren und es ist sicher auch gut diese Mechanismen, die einen früher ins Leid brachten – noch weiter im Auge zu behalten – um nicht wieder in Altes zurück zu fallen. Es ist jetzt grad mal eineinhalb Jahr her, wo ich einen neuen Weg gefunden habe, der mich aus dem Leid führte.

Ab und zu verirre ich mich (aus Neugier) auf die früheren Blogs, mit denen ich damals das Leid teilte, dass uns immer wieder gemeinsam unsere Schleifen drehen ließ – und ich sehe so klar vor mir – was mich damals in die Irre führte. Das ist sehr heilsam. 

Eines der Fakten war, dass wir unsere Diagnosen unser ‚außergewöhnliches Leid‘ und den Stellenwert unserer Verletzungen untereinander verglichen und ab und zu heimlich dachten: wir hätten besonders viel gelitten oder die Diagnosen wären das Indiz für größeres erlittenes Leid. Das ist ein fataler Irrtum. Niemand kann erfühlen, wieviel Schmerz und Leid jemand fühlt in einer schlimmen Situation der Gewalt zum Bsp. selbst wenn sie nicht so früh im Kindesalter oder in den schrecklichsten Umständen war. Niemand weiß wie das einzelne Kind Gewalt verarbeitet oder empfindet. Manche Kinder blenden Schmerz so aus, dass sie ihn nur einmal erleben mussten und dann nie wieder, weil sie Wege gefunden haben ihn zu dissoziieren – auszublenden. Vielleicht weil diese Gewalt jeden Tag geschah oder weil sie besonders sensibel waren, blendeten sie früher aus um sich zu helfen. Andere Kinder haben vielleicht die Gewaltsituationen nicht täglich erlebt und erlitten sie immer wieder aufs Neue und mit allen Sinnen, weil sie sie nicht dissoziiert hatten oder konnten.

Die Besonderheiten durch die Wertung der Diagnosen ist für die Heilung wesentlich – sie sind m.E. hinderlich – echt hinderlich. Sie bringen Klienten dazu daran festzuhalten, an der Besonderheit, der Seltenheit, der Exotik dieser sich aus der Diagnose ergebenden Einschätzungen. Das ist ja auch verführerisch, wenn man als Kind vernachlässigt wird, nie gesehen, ja sogar nicht gewollt war – so gibt einen – wenigstens im Nachhinein – so eine schwere Diagnose wenigstens noch ein wenig Beachtung, (fatale) Wertschätzung und besonderen Status. Und das kann verhindern, dass man sich selbst auf den Weg der Heilung macht und statt dessen jahrelang darauf wartet, dass ein erlösender Therapeut kommt, und man so viel länger im Leid verharrt als nötig.

Eine echte spirituelle Begleitung in der Therapie würde das nicht zulassen, dort gibt es nämlich keine ‚besseren‘ Menschen oder schlechtere (dort sind auch nicht allein die Täter/Opfer in Schwarz und Weiß eingeordnet). Dort gibt es die Sichtweise, dass wir alle gleich sind, die gleichen Bedürfnisse haben nach Liebe und Anerkennung und diese auf sehr verschiedenen Wegen versucht wird zu bekommen. Da glaubt z.B. ein Erwachsener (unbewusst und verwechselt dabei Macht mit Liebe), dass wenn er Macht über ein Kind/Frau (durch Missbrauch oder Gewalt) hat, er so einen Ersatz bekommt für seine frühere Hilflosigkeit. Oder eine Frau (die sich als Opfer fühlt), die als Kind schon nicht gewollt war und das deutlich zu spüren bekam durch Gewalt, glaubt nun sie müsse bei ihren sie schlecht behandelnden Ehemann bleiben, weil sie damals schon gelernt hat, dass sie unwert ist und fügt sich in die Schläge – lässt sogar zu, dass ihre Kinder das gleiche Schicksal erleben…. und wird so zur Täterin. Täter und Opfer vermischen sich leicht in der Trennung und Zuordnung in schwarz und weiß.

So haben alle Menschen Gründe – die Wege sind unterschiedlich wie wir die Defizite von früher ausgleichen wollen und glauben wir könnten etwas damit erreichen wenn wir bestimmte Dinge tun, aber wir können nur eins tun – all die Vergangenheitsreste, Konditionierungen, Glaubenssätze  – genau und ehrlich (in aller Demut) anschauen und uns von diesen Irrtümern zu befreien. Keiner ist besser als der andere – wir sind alle Helden (wie Dami Charf so treffend beschreibt) wenn wir uns selbst befreien vom Opferdasein und Verantwortung übernehmen und annehmen was ist. Und wir sollten auch wissen und verinnerlichen, dass dieses Diagnosen nur für die Einschätzung von Krankenkassen da sind und wir nicht unsere Diagnosen sind.

Grenzen der Psychotherapie

In meinem neueren Blog „Innenreisewege“ habe ich diesen Beitrag schon gepostet, aber hier in diesem Blog, der ja bis März 20 noch als einziger stand und dessen Name ja Therapiealternative heißt und als Untertitel ‚Leben ohne Therapie‘ – gehört dieser Beitrag eindeutig hierher. Er ist ja auch ein Abgleich mit meinem früheren Leben MIT Therapie, wo es mir immer schlechter ging und ich mich während dieser Therapeutischen Begleitung immer mehr gegen die Wand fuhr, weil ich der allgemeinen Einschätzung, dass Therapie bei Kindheits-Traumen-Folgen das Mittel der Wahl ist und dass es mir nur dadurch besser gehen würde. Diesem Irrglauben bin ich viele Jahre aufgesessen und wie ich auch in der Blog-Kommunity las, wo viele Traumageschädigte von ihren erfolglosen ‚Trauma-Therapien‘ und Erfahrungen damit berichteten.

Es hilft enorm – wenn man endlich diesen Zerstörerischen Weg verlassen konnte – zu sehen und zu erleben, wie viel Schmerz und Leid so eine Überzeugung schaffen kann, wenn man zurückblickt mit Abstand und die Mechanismen erkennt, die Fehler solcher Therapien begreift und auch das eigenen Denken und Erkennen, dass es fatal sein kann, dass man immer nur die Erlösung von seinem Leid in diesem Hilfsangebot Therapie zu erkennen. Und ich bin unbeschreiblich dankbar, dass ich nun nicht mehr nach Außen starre und mir dort Hilfe suchen muss.

Aber nun zu dem Beitrag, den ich vor 2 Tagen in ‚Innenreisewege‘ gepostet habe:

„Wow, ich wünschte, ich hätte diesen Film mit seinen Aussagen vor meiner früheren Therapie-Odysee gehört – aber vielleicht wäre ich dann noch nicht dafür bereit gewesen…

 

Also im Umkehrschluss höre ich da heraus, dass all die Therapien, (die gescheiterten, abgebrochenen) und Therapeuten die ich versucht habe, um an den Punkt zu kommen, ‚dass ich begriff, dass ich eigentlich keine Therapie brauche‘. Auch die Therapeuten waren dann genau das, was ich benötigte, um zu lernen durch deren (scheinbares) Versagen genau die richtigen waren,  um mich an diesen Punkt meines Lebens zu führen. Wow!

Und eine weitere Erkenntnis nach diesem 1. Teil des Filmes lässt mich erkennen, dass mein EGO wahrhaft stark war und seine Macht keinesfalls loslassen wollte/konnte, da es sehr gut ausgebildet war (und ist) und soviel Widerstand dem entgegensetzte, was mich hätte heilen können von meinem Denksystem. Das ist grandios! Es ist unbeschreiblich wertvoll, dies im Nachhinein zu erkennen, was mich viele Jahre von der Möglichkeit der Heilung ausschloss (ich mich selbst bzw. mein EGO es mir unmöglich machte etwas anderes zu sehen und zu begreifen, weil mein EGO so felsenfest an diesem zerstörerischen System festhielt).

Und es war mir auch kein*e spirituell weitentwickelte*r PsychotherapeutIn begegnet, die/der mir da weiterhelfen hätte können – weil sie eben selbst in ihrer Welt des EGO gefangen waren (und nicht wussten, dass auch sie sich im EGO-Machtdenken aufhielten). Irgendwie hatte ich das damals schon seit vielen Jahren irgendwie gewusst…. ich schrieb oft darüber in den Beiträgen vom letzten Blog, dass ich das Spirituelle in meinen Therapien vermisste.

Aber um der Einseitigkeit nicht Raum zu geben – stimmt es ja auch, dass ich noch nicht so weit war – nicht wirklich – dass ich einer wirklich spirituellen TherapeutIn hätte begegnen können. So kämpfte ich mich mit den unvollkommenen TherapeutInnen ab weil ich mit mir selbst im Kampf war.

Mein System, das vom EGO regiert wurde, ließ nicht zu, dass jemand anderer mir helfen hätte können…. natürlich nicht, denn das EGO von mir kannte nichts anderes von Kindheit an, als dass man niemanden trauen konnte, dass sog. Helfer mir nur Schmerz zufügten und nicht wollten, dass ich überlebe.

Nur über meine geistige Führung (Hl. Geist – Heilung heißt Ganzwerden) konnte ich den Helfer, bzw. mein Glaube an einen Helfer, dem ich endlich vertrauen konnte – zulassen. Mein akzeptierter, erster Heiler/Helfer ist mein Höheres Selbst, dem ich glauben kann, dass er es wirklich gut mit mir meint (der Gott in mir). Und das ist viel – wo ich früher jahrzehntelang – mich mit Vertrauen sehr schwer tat.

Ja, und es gibt noch einen 2. Teil auf Youtube von der gleichen Quelle vom gleichen Autor und zum gleichen Thema.“

Lange Therapiezeiten nötig?

Eben habe ich auf „Ein Blog von Vielen“ einen Beitrag gelesen, den ich für sehr wichtig halte…. deshalb möchte ich ihn hier verlinken . Dabei möchte ich aber vor allem jenen Absatz hervorheben:

Auf die Frage wie lange Menschen mit dieser Diagnose DIS und Co (die sie mir ja auch mal verpasst haben) so eine Therapie braucht:

„Die kurze Antwort ist: Entweder lange oder kurz. Oder gar nicht.
Die Realität: Es kommt drauf an. Eine psychotherapeutische Behandlung ist etwas, wofür man sich entscheiden muss. Noch vor allem anderen. Für viele Viele braucht es da nicht viel, weil die PTBS-Symptomatik zu 
erheblichem Leidensdruck führt und dem praktisch ausschließlich in psychologisch/psychiatrisch professionalisierten Kontexten begegnet wird. Heißt: Wenn du merkst, dass du an etwas trägst, wirst du sehr schnell hören: „Ouw – da geh mal lieber zu nem Profi mit.“
Viele Viele landen dann oft in diesen Kontexten, weil sie sich Leidenslinderung versprechen bzw. diese versprochen wird. Ich will damit nicht sagen, dass das falsch ist oder ausschließlich problematisch, aber für uns ist das ein Faktor, der die Länge der Behandlung mitbestimmt.
Gäbe es andere Räume, in denen man sich der eigenen Geschichte und sich selbst halbwegs save, beforscht und studiert widmen kann, würden wir nicht von einer Behandlung, sondern einer Auseinandersetzung, einem Lernprozess sprechen, der zu Leidenslinderung führt. Also Entwicklung.“

 

 

 

Wissen ist Macht

Ich möchte hier andere informieren über die kostenlosen Vorträge beim Auditorim:

Gratis Online-Kongress:Traumatherapie, Traumafolgestörungen und transgenerationale Weitergabe von Traumata

Sehr geehrtes Auditorium, sehr geehrte Auditorium-Community,

bei unserem 4. Online-Event in Pandemie-Zeiten nach

  1. Online-Kongress Psychosomatik
  2. Online-Training Systemische und hypnotherapeutische Konzepte mit Gunther Schmidt
  3. Online-Training Egostate-Therapie mit Woltemade Hartman und den Damen Elfie Cronauer und Susanne Leutner

haben sich bereits 8000 Teilnehmer angemeldet.

Wir zeigen Ihnen hochkarätige Aufnahmen und Konzepte aus der modernen Traumatherapie und fokussieren u. a. auf Traumafolgestörungen und transgenerationale Weitergabe von Traumata. Hiervon sind so gut wie alle betroffen, die im 20. Jahrhundert geboren wurden.

Vogel befreit

Hier können Sie sich bis zum 19. Juli anmelden.

Bitte leiten Sie diese Mail weiter und lassen Sie sie viral gehen.

Menschen mit Traumafolgestörungen können oftmals kaum zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden. Das traumatische Ereignis hat sich derart in die Seele (anatomisch gesehen, ins Gehirn) des Menschen eingeprägt, dass es abgespalten werden musste. Wenn es getriggert wird, fühlt es sich so an, als ob das Geschehnis real in der Gegenwart stattfände. Es ist eben im Gesamtorganismus nicht integriert und führt quasi ein Eigenleben, kommt nur flashbackartig zum Vorschein. Solche Menschen haben meist desorganisierte Bindungen und sind allem und jedem gegenüber misstrauisch.

Bezüglich der transgenerationalen Weitergabe von Trauma möchte ich die Grande Dame der Psychotraumatologie selber zu Wort kommen lassen.

Paul KLee „Jede Generation gibt der nächsten emotionale Erfahrungen auf verschiedenen Wegen weiter. Jeder jüngeren Generation werden auf nur teilweise geklärten Wegen die prägenden emotionalen Erfahrungen der Eltern, Großeltern und Ahnen mitgegeben, die negativen wie die positiven, und es zählt auch zu den Aufgaben der jüngeren Generation, dieses emotionale Erbe aufzunehmen und weiterzuentwickeln… Transgenerationale Transmission ist dann ein normaler Vorgang, wenn die jüngere Generation die Chance hat, das unerledigte emotionale Material ihrer Eltern und Großeltern tatsächlich neu zu ordnen, wenn also im emotionalen Erbe der Eltern an ihre Kinder die Werte und Schulden in ausgewogenem Verhältnis stehen. Wo das nicht gelingt, bleibt das negative emotionale Erbe im Kind ebenfalls unverarbeitet, die Kinder sind Opfer einer transgenerationalen Traumatisierung“. (Michaela Huber)

„Denjenigen, die unter Traumafolgestörungen leiden, wurde zu viel zugemutet, sie sind daran zerbrochen, leiden seelisch, sind gefangen in der Traumazeit auf die eine oder andere Art, oder sie sind bereits „vor der Zeit“ gestorben.“ (Wolf Büntig).

Vogel befreit

Hier können Sie sich bis zum 19. Juli anmelden.

Sich in Frage stellen können – oder die Katze beißt sich in den Schwanz

Irgendwie ist es sooo traurig…  wenn ich aus Interesse manchmal noch in alten Blogs der DIS-Community lese, weil ich schauen will, ob sie nicht endlich heraus gefunden haben aus ihrem ewigen Leid und dem Teufelskreis des Schmerzes. Um da heraus zu kommen war es für mich nötig, mich und das was ich tue in Frage zu stellen…. Z.B. für möglich halten zu können, dass das kreisen um die Verletzungen aus der Vergangenheit – um sich selbst – nur noch mehr Leid bereit hält. Auch diese ganzen Abwehrhaltungen gegenüber Therapeuten, die evtl. sogar einen anderen Blick auf das Geschehen haben, werden abgewehrt, statt sich zu prüfen, ob da was dran ist. Mir ist inzwischen klar, dass das nicht leicht ist, bin ich doch diesem Irrtum auch lange erlegen, dass meine Meinung, meine Wahrnehmung unumstößlich war, dass ich doch recht hatte – auch wenn alles doch danach schrie – auch wahrzunehmen, dass ich nur das Schema aus Kindheitstagen bediente, weil ich es so gewohnt war, damals als es ums Überleben ging und ich mit meinen Kinderdenken noch nicht erfassen konnte, wie weitreichende schmerzliche Folgen das hat, wenn ich mit 30/40/50 Jahren immer noch im Kinderdenken festhänge.

1000 Gründe führt das EGO-Denken an, warum alle die anderes Denken von sich geben unrecht haben. Beim Lesen dieser im Leid Gefangenen habe ich den Eindruck, als schilderten sie einen völlig verbohrten Amoklauf gegen den Rest der Welt (und gegen sich selbst), die sie als Feinde der Vergangenheit bis ins Jetzt verfolgen. Und sie scharren ein Heer von Gleichgesinnten, auch Gefangenen zusammen, um sich mit Likes und Kommentaren zu bestätigen, dass sie natürlich im Recht sind und sich das, was sie tun gegenseitig zu versichern, dass es doch richtig ist, sich zu verteidigen gegen die Andersmeinungen. So traurig. Im Rückblick betrauere ich diese Phase sehr, dass ich so lange immer die alten schmerzhaften Kreise zog.

Es macht keinen Sinn noch in den alten Blogs von früher zu lesen, die mich in meiner schlimmsten Zeit (als ich noch Therapie glaubte machen zu müssen, um zu heilen) mit mutmachenden, tröstenden Kommentaren ‚aufgehalten‚ haben. Ja aufgehalten haben. Es tat so gut Trost zu bekommen, ein Like als Pflaster (ein Ersatz für die wirkliche Heilung) wenn man so litt, wie ich so viele Jahre. Wenn ich ab und zu noch in diesen alten Blogs lese, wird mir soviel bewusst … wieviel dieses alte Denken  ….. im Außen… in Therapien – andere müssen mir doch helfen endlich… den Fokus immer auf das Nichtheile gerichtet …. auf all die schrecklichen Szenen der Vergangenheit…. und all die hilflosen Helfer in meinem Leben, die alles nur noch schlimmer machten, mein Leiden potenzierten um ein Vielfaches.

Diese alten Blogschreiberinnen, denen ich mich damals so zugehörig fühlte, mit ihrem nie endenden Leid, waren mir ans Herz gewachsen – Leid verbindet auch – oh ja. Ich wollte später, dass sie aufwachen, so wie ich vor fast 2 Jahren endlich aufgewacht bin – eine Entscheidung traf – die: – nicht mehr länger leiden zu wollen – und alles tun wollte, damit das aufhörte – es war genug!!!

Ja, es ist fatal, aber wir müssen wohl alle unseren Weg finden, durch all den Schmerz und das Leid – das wir uns wieder und wieder selbst zufügen – ohne zu begreifen, dass wir das tatsächlich selbst tun. Allein an den Punkt kommen – wie der Alkoholiker zu dem Punkt kommt: Entweder sauf ich jetzt weiter und werde sterben, oder ich will leben und dann hör ich auf mit dem Alkohol. Auch ich war am Abgrund gestanden und wusste, wenn ich so weiter mache, werde ich mich umbringen, das war nicht der Alkohol, sondern meine Art zu denken, die mich dahin führte.

War es dennoch Zeitverschwendung? Nein, denn all das Leid führte uns erst zu dem Punkt des ’no return‘ – wo unser Leid uns an den Punkt führte – an die Grenze des Todes. Erst dann (wenn der Tod winkt) sind wir in der Lage den Schritt über die gewohnten Denkmuster hinaus zu machen, erst dann wenn wir nichts mehr zu verlieren haben, stellen wir in Frage, was  es ist, das uns an diesen ‚Endpunkt‘ führte – welcher grundlegende Irrtum. Diese falschen Troste, waren nur Verzögerungen von dem was ohnehin geschehen musste. Wir müssen erkennen, dass Leid eine Illusion ist – ja wirklich – und wir selbst dafür verantwortlich sind, es anders zu betrachten.

Das kann nur begreifen, der entweder schon mal an dem Punkt stand oder trockener Alkoholiker ist. Das erste Glas stehen lassen…. das ist schon schwer genug …. aber so einfach ist das für andere nicht (nein, einfach ist es für den Alkoholiker auch nicht, er muss auch anderes, neues Denken zulassen) – denken tun wir nämlich den ganzen Tag und das ist mit Sicherheit meist EGO-Müll. Also müssen wir umlernen, wir müssen Bewusstsein entwickeln und uns in Frage stellen, alles Gewohnte auf den Prüfstand, offen für Neues sein, denn das alte funktioniert ja nicht, schafft nur Leid und wieder Leid. Ein bekannter Therapeut Dr. Walter Lechler (hier sein Nachruf), den ich noch persönlich damals in der Herrenalber Klinik monatelang erleben durfte, (dieser Aufenthalt hat mir damals das Leben gerettet, obwohl ich dort eigentlich nur von den menschlichen Begegnungen profitiert hatte – (man riet mir ab weiter Therapien zu machen, von denen mich zig davon immer wieder an den Rand des Selbstmords brachten, damals verstand ich nicht und auch Jahrzehnte danach noch nicht, was es damit auf sich hatte).

Und dieser Walter Lechler sagte immer (frei übersetzt): Gott liebt den der Alkoholiker ist, denn da ist es ganz klar sichtbar und einhaltbar, wenn man das erste Glas stehen lässt.

Das ist natürlich starker Tobak. Ich höre schon den Shitstorm, die Empörungsschreie: Und was ist mit den Kindern, die missbraucht werden, haben die das auch selbst geschaffen und die Kinder, die im Krieg sterben – völlig unschuldig sind die doch…. und und und…. Und auch dafür hat der Kurs in Wundern eine Antwort, aber dazu muss man erst für möglich halten, dass man jahrelang auf einem Holzweg war, muss lernen sich und seine Glaubensätze in Frage zu stellen und tief darin eintauchen in die Möglichkeit, dass wir uns geirrt haben könnten und das ganze ‚System‘ hier, das durch unser Denken aufgebaut wurde, verstehen lernen – offen sein für Gedanken, die sehr ungewöhnlich sind – was nichts anderes heißt, als dass sie einfach nur ungewohnt sind.

 

 

Negativität und Leiden

Wieder mal aus E.Tolles wunderbaren Texten – aus dem Buch; Jetzt

„Alle Negativität und Leiden haben ihre Wurzeln in der Zeit. Normalerweise ist die Zukunft eine Wiederholung der Gegenwart, oberflächliche Änderungen sind möglich, aber wirkliche Verwandlung ist selten und hängt davon ab, ob Du gegenwärtig genug sein kannst, um die Vergangenheit durch den Zugang zur Kraft der Gegenwart aufzulösen. Was Du als Zukunft wahrnimmst ist ein wesentlicher Teil Deines jetzigen Bewusstseinszustandes. Wenn Dein Verstand eine schwere Last der Vergangenheit mit sich herum trägt, wirst Du mehr davon erleben. Die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment gibt der Zukunft Gestalt, dann natürlich als das Jetzt erfahren werden kann.

Du kannst 10 Millionen Dollar gewinnen, aber diese Art von Veränderung ist nur oberflächlich, Du würdest nur die gleichen alten Muster in einer luxuriöseren Umgebung ausleben. Menschen haben gelernt das Atom zu spalten – anstatt 10 oder 20 Menschen mit einer Holzkeule zu spalten, kann eine Person z.Bsp. nur durch einen Knopfdruck eine Million Menschen umbringen. Ist das wahre Veränderung? Wenn die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment, Deine Zukunft bestimmt, was bestimmt dann die Qualität Deines Bewusstseins? Dein Grad an Gegenwärtigkeit. Der einzige Ort, an dem wahre Veränderung stattfinden kann, an dem die Vergangenheit aufgelöst werden kann, ist das Jetzt.

Alle Negativität wird durch Ansammlung psychologischer Zeit und Ablehnung der Gegenwart verursacht. Unbehagen, Besorgnis, Spannung, Stress, Sorgen, alle Arten von Angst, entstehen durch zuviel Zukunft und nicht genug Gegenwart. Schuld, Bedauern, Groll, Kummer, Traurigkeit, Bitterkeit und die Unfähigkeit zu vergeben, entstehen durch zu viel Vergangenheit und nicht genug Gegenwart. Den meisten Menschen fällt es schwer zu glauben, dass ein Bewusstseinszustand frei von Negativität sein kann. Und doch ist das der Zustand, auf den alle spirituellen Lehren hinweisen. Er ist die versprochene Erlösung und das nicht in einer illusorischen Zukunft, sondern genau hier, genau jetzt. Vielleicht fällt es Dir schwer zu erkennen, dass Zeit die Ursache all Deiner Probleme und Leidens ist. Du glaubst, dass Probleme von bestimmten Situationen verursacht werden und von einem herkömmlichen Standpunkt aus gesehen ist das wahr. Aber bevor Du Dich mit der Problem erzeugenden Grundstörung auseinandergesetzt hast, mit dessen Anhaftung in der Vergangenheit und Zukunft, Deine Ablehnung der Gegenwart, sind Probleme in Wirklichkeit austauschbar.

Wenn alle Deine Probleme und eingebildeten Gründe für Leiden und Unglück wunderbarerweise heute von Dir genommen würden, Du aber zugleich nicht gegenwärtiger wärest, dann würdest Du bald in ähnlichen Problemen stecken und ähnliche Gründe finden um weiter zu leiden. Das ist wie ein Schatten, der Dir überallhin folgt. Letzten Endes gibt es nur ein Problem, den an die Zeit gebundenen Verstand. Zu glauben, dass man jemals an einen Punkt kommen kann, wo man keinerlei Probleme mehr hat, ist auch nicht erreichbar, weil Du jetzt an diesem Punkt bist. Es gibt keine Erlösung in der Zeit. Du kannst nicht in der Zukunft frei sein. Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel zur Freiheit, also kannst Du nur jetzt frei sein.“

 

 

 

 

Das größte Hindernis

Diesen Beitrag habe ich gerade unter meinen Entwürfen entdeckt und er ist so wichtig und gehört zu diesem Blog hier besonders – weil es um Neues Lernen geht.

Ein ganz wichtiges Kapitel von Tolles Buch „Jetzt“ – besonders für mich, die mit der Diagnose DIS/DDNOS u.ä. bezeichnet wurde.

Du bist nicht Dein Verstand.

Wenn jemand zum Arzt geht und sagt: Ich höre eine Stimme in meinem Kopf‘, so wird er oder sie, höchstwahrscheinlich an einen Psychiater überwiesen. In Wirklichkeit ist es so, dass fast jeder eine oder mehrere Stimmen in seinem Kopf hört. Die unwillkürlichen Gedankengänge, von denen Du noch nicht weist, dass es in Deiner Macht steht sie anzuhalten, ständige Monologe oder Dialoge. Sicher bist Du schon Verrückten auf der Straße begegnet, die unaufhörlich mit sich selber reden oder murmeln. Das ist gar nicht so verschieden von dem, was Du und die anderen ‚Normalen‘ tun, Ihr tut es nur nicht laut. Die Stimme spekuliert, urteilt kommentiert, vergleicht, mag nicht usw. Die Stimme hat nicht unbedingt mit der Situation zu tun, in der Du Dich gerade befindest. Es kann sein, dass sie die nahe oder ferne Vergangenheit wieder aufleben lässt oder für mögliche Situationen in der Zukunft schon mal übt. Dabei stellt sie sich oft vor, dass Dinge schief gehen, dass Dinge schlecht ausgehen – das nennt man sich sorgen. Manchmal wird diese Tonspur mit Bildern begleitet, wie im Kino. Selbst wenn diese Stimme in der augenblicklichen Situation Relevanz hat wird sie Interpretationen anbringen, die sich an der Vergangenheit orientieren, das geschieht weil diese Stimme zu Deinem Konditionierten Verstand gehört, die aus Deiner gesamten Vergangenheit entstanden ist und aus den von Dir geerbten Verstandesmustern. Du siehst und beurteilst die Gegenwart durch die Augen der Vergangenheit, das verzerrt die Sicht völlig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese Stimme zum größten Feind eines Menschen wird. Viele Menschen leben mit einem Peiniger im Kopf, der sie ununterbrochen angreift, bestraft und ihnen die Lebensenergie abzieht. Hier liegt die Ursache für unzähliges Leid, für Unglück und auch für Krankheit.

Die gute Nachricht ist, dass Du Dich von Deinem Verstand befreien kannst, das ist die einzig wahre Befreiung. Du kannst gleich jetzt den ersten Schritt darauf tun. Fange an die Stimme in Deinem Kopf – so oft Du kannst – zu hören, sei besonders aufmerksam bei allen sich wiederholenden Gedankenmustern, diese alten Schallplatten, die seit vielen Jahren schon in Deinem Kopf gespielt wurden. Das meine ich mit ‚den Denker beobachten‘. Ich könnte auch sagen: Höre die Stimme in Deinem Kopf, sei als Beobachter gegenwärtig. Wenn Du dieser Stimme zuhörst, dann tue das vorurteilslos, verurteile oder verdamme nicht was Du hörst, denn das würde bedeuten, dass die Stimme wieder zur Hintertüre hereingekommen ist. Du wirst bald erkennen – da ist die Stimme und da bin ich und ich höre ihr zu. Beobachte sie. Dieses Erkennen von ‚Ich bin‘, dieses Gefühl von eigener Gegenwärtigkeit ist kein Gedanke, es hat seinen Ursprung jenseits des Verstandes.

Wenn Du also einem Gedanken zuhörst, dann bist Du Dir eines Gedanken bewusst und sogleich auch Deiner Selbst – als Zeuge dieses Gedankens. Eine neue Dimension der Bewusstheit ist entstanden. Der Gedanke verliert so an Macht über Dich und lässt schnell nach, denn Du verstärkst den Gedanken nicht mehr durch Deine Identifikation mit ihm. Dies ist der Anfang vom Ende des unbeabsichtigten und zwanghaften Denkens. Wenn ein Gedanke nachlässt entsteht eine Unterbrechung im Strom der Gedanken, eine Lücke von ‚No-mind‘. Zunächst werden diese Gedanken kurz sein, ein paar Sekunden vielleicht, aber allmählich werden sie länger. Wenn diese Lücken stattfinden, dann fühlst Du eine gewisse Stille und einen Frieden in Dir, das ist der Beginn Deines natürlichen Zustands Deines ursprünglichen Seins, das normalerweise vom Verstand getrübt ist. Durch üben wird sich dieses Gefühl von Stille und Frieden vertiefen. Du wirst auch eine feine Austrahlung von Freude aufsteigen fühlen – von tief innen, die Freude des Seins. Im Zustand innerer Verbundenheit bist Du wesentlich aufmerksamer, wacher, als wenn Du mit Deinem Verstand identifiziert bist. Du bist dann völlig in der Gegenwart und auch die Schwingung des Energiefeldes, welches den physischen Körper am Leben erhält, wird erhöht.“

Ich vermute, dass mein stetes Hören von Solfeggio Frequenzen, die ja auch die Schwingung erhöhen, sein übriges dazu taten, dass ich mich so schnell und wesentlich verändern konnte. Übrigens höre ich die nach wie vor täglich – jetzt nicht mehr eine einzige der Schwingungen 30 Tage lang, (ich habe sie alle durch) sondern je nach Wahl, denn jede Frequenz hat ja seine eigene Wirkung.

Aufmerksamkeitsspanne

Bei den Texten von Eckart Tolle z.Bsp. muss man sich schon eine Weile konzentrieren können. Angeblich – hab ich mal irgendwo gelesen – können das Leute mit der Diagnose DIS-und Co. nicht. Ich habe zwar die Diagnose bekommen, aber ich habe keine Probleme mit bewusstseinserweiternden Texten – im Gegenteil. Es fasziniert mich total, wie viel mir jetzt möglich ist zu verstehen und in Beziehung zu setzen, was damals als ich noch versuchte mit Therapeuten meinen Weg zu gehen, damit es mir besser geht – mir nie möglich war (wahrscheinlich, weil es mir so schlecht ging und ich nur noch mit überleben beschäftigt war).

Damals als ich mein Heil nur auf die Therapie und Hilfen von sog. Fachleuten aus dem Psy-Wesen setzte, war meine Welt tatsächlich sehr klein – klitzeklein. Ich las ständig in Therapie-Büchern verschiedenster Richtungen, versuchte mich und mein Traumageschehen dort einzuordnen, las die ganzen Blogbeiträge, wo es immer nur um die Vergangenheit ging und was ihnen damals geschah. Ich lebte wie mit Scheuklappen und konnte links und rechts nichts anderes mehr sehen (und auch suchen) als die ‚richtige‘ Therapie zu finden. Lebte meistens in der Vergangenheit. Meine Ressourcen waren in den versuchten und gescheiterten Therapien nie Thema. Mein Aliengefühl in dieser Welt verstärkte sich immer mehr.

Heute würde ich sogar sagen, dass diese Diagnose mich sehr weit von mir und meinem wahren Selbst entfernt hat. Es ging immer nur um die Vergangenheit, aber ich bin und war doch nie NUR das Produkt meiner Vergangenheit – ich bin die Summe meiner Erfahrungen, Kenntnisse und meinem Willen zur Veränderung anders zu leben u.v.m., und nicht nur um immer in den vergangenen Welten und alten Schmerzen zu wühlen.

Ich habe soviel gelernt dadurch, dass ich die Vergangenheit hinter mir gelassen habe, mich bewusst von den Inhalten der damaligen Zeit abgewendet habe und sie jetzt nicht mehr so wichtig finde – ich wollte wissen, was mich damals (Jahrzehnte) in einem hilflosen Zustand festnagelte. Es ist durchaus wichtig die Vergangenheit im Rückblick und die Kontexte zu beleuchten, zu vergleichen mit der jetzigen Zeit, den jetzigen Möglichkeiten, den Lerninhalten, die ich mir zusammengesucht habe, von erfahreneren Menschen gelernt habe, mich geöffnet habe für die Texte weiserer Menschen, anders zu sehen und mehr zu begreifen. Ich musste einfach nur eine totale Entscheidung treffen und für möglich halten, dass es auch für mich einen Weg gibt – jenseits von Therapien.

So viele Jahre wären für mich weniger schmerzhaft, hilflos, ausweglos verlaufen, wenn ich von vorne herein nicht geglaubt hätte, dass NUR eine Therapie mich aus meinem Elend befreien könnte. Es ist erschreckend wie viel wertvolle Lebenszeit mir dadurch verloren gegangen ist, und die Einseitigkeit, Engstirnigkeit, Verbohrtheit und Dummheit von damals kann ich mir kaum verzeihen, doch ich versuche es tapfer und ich bin dankbar, dass ich es grade noch geschafft habe, nicht auch noch die letzten Jahre wegzuwerfen.

Es sind nur 10 Minuten

Heute war wieder KG oder besser Orthobionomy-Sitzung. Wieder haben wir „gefühlt“ – wir – das sind meine Innens, aber auch meine KG-Frau – (so nenne ich sie mal, obwohl sie soviel mehr ist – wie ich ja schon unlängst berichtet habe), wir fühlen zusammen – irgendwie.

Nach sechs Jahren bei ihr sind wir nun endlich beim Fühlen angekommen. Die letzten 10 Minuten – fühlen wir, mehr ist noch nicht drin – mehr halte ich noch nicht aus. Aber der Körperfühlpunkt ist geknackt – wir sind endlich da angekommen – wo sie seit 6 Jahren bereit ist mich zu begleiten. Die Möglichkeit war schon immer gegeben, aber ich war zu verschlossen dafür, völlig zu dafür, redete weg, und ließ sie meine Verspannungen auf der Körperebene ‚wegmachen‘ – ohne dass ich es richtig mitkriegte. Ja, ich wusste nicht mal, was mir fehlte, wozu ich keinen Zugang hatte – mein Leben lang wohl.

Zum ersten Mal bin ich seit einiger Zeit fähig, in dieser Richtung etwas zuzulassen, fange an zu begreifen, was „im Körper etwas fühlen“ überhaupt bedeutet – ich meine nicht Schmerz, oder heiß und kalt, oder oder…. Ich fühle jetzt kleine Fetzen von Wahrnehmungen meiner Seele im Körper. Ich kann das noch nicht wirklich ausdrücken so sehr neu, so fremd.

Heute erbat ich wieder ihre Hand auf der Stirn, war bereit wieder die Unruhe zuzulassen, wenn die Hand auf meiner Stirn wieder die Gedanken leerte. Aber es war anders diesmal – überraschte mich. Ich spürte diesmal den Druck in meinem Oberkörper, wie einen Riesenklumpen während sich mein Hirn leerte. Sie fragte ob sie die Hand auf meinen Brustkorb legen sollte und ich bejahte – sie tat es ganz leicht und ich sah vor meinem inneren Auge, wie dieser dunkle schwere Klumpen im Rumpf sich zentrierte, noch dunkler wurde und anfing in ihre Hand zu fließen, den Arm hinauf und wie der Druck in mir langsam leichter wurde, weil er abfloss und ich begann freier zu atmen. Dann fing ich an mir Sorgen zu machen, dass dieses Dunkle meine Behandlerin schädigen könnte – und dann war die Zeit auch schon um.

Sie beruhigte mich, dass das nie passierte, wenn etwas von ihren Klienten zu ihr rüberkam, sie kann sich schützen und folgt auch öfter dem Impuls, sich nach einer Behandlung länger die Hände zu waschen, das geschähe ganz intuitiv.

Zum ersten Mal fühle ich keine Langeweile, wenn ich übe mein Seele im Körper zu fühlen.