Ich merke, wie sehr mir die ganzen Gegen-Argumente, die ganzen Ausreden und ständigen Zweifel auf den Geist gehen, die von den Menschen, die im Leid stecken und ständig angeführt werden, damit sie weiter den gewohnten Weg gehen können. Da ich ja Betroffene bin, habe ich am eigenen Leib erfahren wie das ist. Das stetige Gejammere und nichts veränderte sich…. immer wieder von Neuem, die ollen Sachen. Noch eine Runde…. Man kann sie täglich beobachten die Menschen, die jammern über Zustände, aber nichts tun, um sie zu verändern – es ist als wäre Jammern ihr einziges Lebens-Elixier.
Ich erinnere mich noch sehr genau wie Chameleon/Unsereins mich wörtlich schüttelte, (um mir vor Augen zu halten, was ich da mit mir mache, einfach nur herum eierte um die Sache, die ihm zum damaligen Zeitpunkt klar vor Augen stand, und er Angst um mich hatte, dass ich vielleicht drauf gehe und statt endlich zu leben, mir das Leben nehme). Und die Sache war die, dass ich einfach nicht begreifen wollte, lieber weiter im Leidenssumpf herum wühlte und meine Selbstmitleids- und Opferkreise zog.
Oh, ich war verdammt sauer auf ihn und fluchte auf ihn – statt mich zu trösten, konfrontierte er mich hart und ich wehrte ihn ab (machte ihn zum übergriffigen Täter) und wollte nicht verstehen, dass er es doch gut meinte, weil ich total auf dem Holzweg war. Heute bin ich ihm dankbar und ich glaube es war ein echter Freundschaftsdienst.
Ebenso ähnlich geht es mir nun mit anderen, die ich schon ewig als Opfer /höre und in ihrem Leid kreisen. Ich möchte sie schütteln, und rufen, doch endlich aufzuwachen, zu erkennen was sie da mit sich machen, sich pausenlos schädigen mit ihrer Einstellung, ihren stetigen Gedanken um die Vergangenheit, die uralten Glaubenssätze….
Der erste Schritt aus dieser Schreckenskomfort-Zone ist mutig heraus zu treten aus diesem Kinderdenken (Komfort-Zone kann auch sein, dass man sich dort wohl fühlt bei dem, was man kennt, weil das Unbekannte im Kopf (Gedanken) mit was noch Schrecklicheren assoziiert wird) von damals, was einen da noch voll in der Gewalt hat, dem wir uns als Erwachsene immer noch ausgeliefert fühlen, immer noch wie die damaligen Kinder denken. Mit all unserer Überlebenskraft hüten wir diese Gedanken und handeln immer noch so, als würde jenseits dieser Komfortzone der Tod warten. Dabei ist das Gegenteil der Fall, dort wartet das Leben. Die Kinderangst und die Kindergedanken werden bei den ehemals Traumatisierten zur Realität – genauso wie in der Geschichte vom Vogel, der frei gelassen werden sollte und man sein Käfigtürchen öffnete, aber er blieb trotzdem im Käfig sitzen, denn er kannte nur den Käfig.
Oder drastischer Ausgedrückt:
„Die Wärme, die du im Moment empfindest, ist die Wärme der Scheisse, in der du gerade stehst. Du hast Angst aus der Scheisse raus zu gehen, weil du sagst: „Die kenn ich wenigstens.“ Geh endlich raus, bevor die Scheisse erkaltet. “ (Aus Seminarfactory)
Ich weiß es klingt hart, aber die gegenseitigen Tröstungen bei dem ständigen sich erzählen immer neuer/alter Dramen aus Kinder- Zeiten, haben mich Jahre aufgehalten und verhindert endlich ins wirkliche gegenwärtige Leben zu treten und Neues zu lernen.
Ich spreche aus eigener Erfahrung und aus den gewonnenen Erkenntnissen im Rückblick. Nun habe ich keine Geduld mehr mit solchen Menschen, denn es gibt Menschen die bereit sind und wirklich etwas ändern wollen, für die bin ich da. Und solche erkenne ich schon nach einem Gespräch. Inzwischen bin ich Fachmännin in solchen Dingen geworden, weil ich sie selbst erlebt habe.