Negativität und Leiden

Wieder mal aus E.Tolles wunderbaren Texten – aus dem Buch; Jetzt

„Alle Negativität und Leiden haben ihre Wurzeln in der Zeit. Normalerweise ist die Zukunft eine Wiederholung der Gegenwart, oberflächliche Änderungen sind möglich, aber wirkliche Verwandlung ist selten und hängt davon ab, ob Du gegenwärtig genug sein kannst, um die Vergangenheit durch den Zugang zur Kraft der Gegenwart aufzulösen. Was Du als Zukunft wahrnimmst ist ein wesentlicher Teil Deines jetzigen Bewusstseinszustandes. Wenn Dein Verstand eine schwere Last der Vergangenheit mit sich herum trägt, wirst Du mehr davon erleben. Die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment gibt der Zukunft Gestalt, dann natürlich als das Jetzt erfahren werden kann.

Du kannst 10 Millionen Dollar gewinnen, aber diese Art von Veränderung ist nur oberflächlich, Du würdest nur die gleichen alten Muster in einer luxuriöseren Umgebung ausleben. Menschen haben gelernt das Atom zu spalten – anstatt 10 oder 20 Menschen mit einer Holzkeule zu spalten, kann eine Person z.Bsp. nur durch einen Knopfdruck eine Million Menschen umbringen. Ist das wahre Veränderung? Wenn die Qualität eines Bewusstseins in diesem Moment, Deine Zukunft bestimmt, was bestimmt dann die Qualität Deines Bewusstseins? Dein Grad an Gegenwärtigkeit. Der einzige Ort, an dem wahre Veränderung stattfinden kann, an dem die Vergangenheit aufgelöst werden kann, ist das Jetzt.

Alle Negativität wird durch Ansammlung psychologischer Zeit und Ablehnung der Gegenwart verursacht. Unbehagen, Besorgnis, Spannung, Stress, Sorgen, alle Arten von Angst, entstehen durch zuviel Zukunft und nicht genug Gegenwart. Schuld, Bedauern, Groll, Kummer, Traurigkeit, Bitterkeit und die Unfähigkeit zu vergeben, entstehen durch zu viel Vergangenheit und nicht genug Gegenwart. Den meisten Menschen fällt es schwer zu glauben, dass ein Bewusstseinszustand frei von Negativität sein kann. Und doch ist das der Zustand, auf den alle spirituellen Lehren hinweisen. Er ist die versprochene Erlösung und das nicht in einer illusorischen Zukunft, sondern genau hier, genau jetzt. Vielleicht fällt es Dir schwer zu erkennen, dass Zeit die Ursache all Deiner Probleme und Leidens ist. Du glaubst, dass Probleme von bestimmten Situationen verursacht werden und von einem herkömmlichen Standpunkt aus gesehen ist das wahr. Aber bevor Du Dich mit der Problem erzeugenden Grundstörung auseinandergesetzt hast, mit dessen Anhaftung in der Vergangenheit und Zukunft, Deine Ablehnung der Gegenwart, sind Probleme in Wirklichkeit austauschbar.

Wenn alle Deine Probleme und eingebildeten Gründe für Leiden und Unglück wunderbarerweise heute von Dir genommen würden, Du aber zugleich nicht gegenwärtiger wärest, dann würdest Du bald in ähnlichen Problemen stecken und ähnliche Gründe finden um weiter zu leiden. Das ist wie ein Schatten, der Dir überallhin folgt. Letzten Endes gibt es nur ein Problem, den an die Zeit gebundenen Verstand. Zu glauben, dass man jemals an einen Punkt kommen kann, wo man keinerlei Probleme mehr hat, ist auch nicht erreichbar, weil Du jetzt an diesem Punkt bist. Es gibt keine Erlösung in der Zeit. Du kannst nicht in der Zukunft frei sein. Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel zur Freiheit, also kannst Du nur jetzt frei sein.“

 

 

 

 

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Vom Unglücklichsein

Fortsetzung aus „Eine neue Erde“ von Eckhart Tolle

„Das Unglücklichsein

Nicht alles Unglücksein kommt vom Schmerzkörper. Ein Teil davon ist neu und kommt daher, wenn Du nicht mehr mit dem gegenwärtigen Augenblick übereinstimmst, wenn Du das JETZT auf die eine oder andere Art verleugnest. Wenn Du erkennst, dass der gegenwärtige Augenblick schon immer da und unvermeidlich ist, kannst Du entschieden Ja dazu sagen, und wirst so nicht nur augenblickliches Unglück vermeiden, sondern ohne den bisherigen Widerstand im Leben neue Kraft finden.

Das durch den Schmerzkörper bedingte Unglücklichsein (durch das ständige gedanklich in der Vergangenheit weilen) steht in keinem Verhältnis zum Auslöser, mit anderen Worten, es ist eine Überreaktion. Daran ist es zu erkennen, allerdings selten von der betreffenden Person, vom Leidenden selbst. Jemand mit einem starken Schmerzkörper findet leicht Gründe um sich zu ärgern, wütend, verletzt, traurig, oder voller Angst zu sein.

Relativ unbedeutende Dinge, über die jemand anderer mit einem Schulterzucken und einem Lächeln hinweg geht oder die er erst gar nicht wahrnehmen würde, werden zur Ursache tiefsten Unglücklichseins. Sie sind natürlich nicht der wahre Grund, sondern fungieren nur als Auslöser. Sie lassen alte, angestaute Emotionen wieder lebendig werden. Die Empfindung steigt in den Kopf auf, führt dem EGO-Denkstrukturen Energie zu und bläht sie auf. Schmerzkörper und EGO sind enge Verwandte, sie brauchen einander. Darum wird das auslösende Ereignis, die auslösende Situation, durch die Brille eines stark emotionalen EGOs gesehen und interpretiert und dementsprechend reagiert man darauf, d.h. ihre Bedeutung wird völlig verkannt. Du betrachtest den gegenwärtigen Augenblick durch die Brille der emotionalen Vergangenheit in Deinem Innern – mit anderen Worten, das was Du siehst und erfährst, ist nicht das betreffende Ereignis und die betreffende Situation, sondern etwas in Dir. Gelegentlich ist es vielleicht wirklich die eigentliche Situation oder das Ereignis, aber mit Deiner Reaktion verstärkst Du es. Eine solche Reaktion, eine solche Verstärkung ist genau das was der Schmerzkörper will und braucht und wovon er zehrt.

Einen Menschen mit einem starken Schmerzkörper, der von ihm Besitz ergriffen hat, ist es oft unmöglich ihn von seiner Fehlinterpretation, von seiner durch und durch emotionalen Geschichte zu lösen. Je negativer, die mit der Geschichte verbundenen Gefühle sind, umso drückender und undurchschaubarer wird sie und so wird sie gar nicht als Geschichte erkannt, sondern für wirklich gehalten. Wenn Du vollkommen in Deinen Gedanken und den sie begleitenden Emotionen gefangen bist, kannst Du nicht aus ihnen heraus treten, weil Du gar nicht weißt, dass es ein Außen gibt. Du sitzt in Deinem eigenen Film oder Traum, in Deiner eigenen Hölle fest – für Dich sind sie Realität und eine andere Realität gibt es nicht. Und aus Deiner Sicht ist es die einzig mögliche Reaktion.

Postkarten-02

Beim letzten Absatz konnte ich nur die ganze Zeit denken: Ja, so war es – genau so. So war es als ich noch ständig in der Leidensspirale war. Wenn man mich da rausholen wollte aus meinem ‚Automatismus‘ der Verzweiflung und Verteidigung, war ich für andere Argumente nicht zugänglich – egal ob ich am Telefon war, oder im direkten Kontakt – ich war voll überzeugt, dass nur ich recht hatte, nur ich mein Leid verstehen konnte und verzweifelte daran, wenn jemand versuchte mir die reale Situation vor Augen zu halten, weil ich mich in meinem Schmerz nicht anerkannt fühlte. Panik und Schrecken waren so überzeugend, dass die Realität nicht mehr wahrgenommen werden konnte (bestenfalls hinterher) und sehr oft (eigentlich immer), war die auslösende Situation in der Tat überhaupt nicht bedrohlich – aber ich fühlte es lebensbedrohlich.

Diese Zusammenhänge zu erkennen, erleichtert sehr und ich bin überzeugt, dass wir durch dieses Wissen es jetzt schaffen können – keine Automatismen, die Schrecken der Vergangenheit, mehr zulassen werden, sobald wir uns an dieses Wissen erinnern und es erkennen – sollten wir wieder in solche Situation geraten.

Es ist irgendwie lustig, aber ich warte schon richtig darauf (mit Freude), dass ich endlich mal Gelegenheit bekomme – in der Gegenwart mal solche Situationen zu erleben – um mich zu erproben in der Praxis. In mir ist eine große Sicherheit, dass mir das mit dem neuen Wissen auch gelingen wird.

Die Geburt der Empfindung

Ein sehr interessantes Kapitel über die Entstehung unserer Emotionen und Empfindungen von Eckhart Tolles Buch „Die neue Erde“. besonders der letzte Absatz ist wesentlich für uns, weil er uns zeigt wie der Körper auf Gedanken reagiert und uns auch körperlich krank machen kann:

Die Geburt der Empfindung

Neben der Denktätigkeit, aber nicht völlig getrennt von ihr, gibt es noch eine andere Dimension des EGO – die Empfindung. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, dass alles Denken und Fühlen dem EGO zu zu rechnen ist. Es verwandelt sich nur in EGO, wenn Du Dich zu sehr damit identifizierst und so davon beherrscht wirst, dass es zum ICH wird. Der physische Organismus – Dein Körper – besitzt eine eigene Intelligenz, ebenso wie der Organismus aller anderen Lebensformen. Diese Intelligenz reagiert auf das, was Dein Verstand sagt, sie reagiert auf Deine Gedanken. Empfindung ist also die Reaktion des Körpers auf das was Du denkst. Die Körperintelligenz ist selbstverständlich ein untrennbarer Bestandteil der universellen Intelligenz und eine ihrer unzähligen Manifestationen. Sie gibt den unzähligen Atomen, aus denen Dein physischer Körper besteht, vorübergehend Zusammenhalt. Sie ist das Ordnungsprinzip hinter dem Zusammenwirken aller Organe des Körpers, der Umwandlung von Sauerstoff und Nahrung in Energie, dem Herzschlag und dem Blutkreislauf, dem Imunsystem, das den Körper vor Eindringlingen beschützt und der Umsetzung von Sinneseindrücken in Nervenimpulse, die zum Gehirn weitergeleitet werden, dort entschlüsselt und wieder zu einem kohärenten inneren Bild der äußeren Wirklichkeit zusammengesetzt werden. All diese und noch tausende andere Funktionen gleichzeitig werden von der Körperintelligenz perfekt wahrgenommen.

Du hältst Deinen Körper nicht in Gang, das tut seine Intelligenz, sie trägt zudem die Verantwortung  für die Reaktionen auf seine Umwelt. Das gilt für alle Lebensformen, es ist die gleiche Intelligenz, die der Pflanze seine physische Form gibt und als Blüte aus der Pflanze hervor geht. Als Blütenkelch, der sich am Morgen öffnet um die Strahlen der Sonne zu empfangen und am Abend wieder schließt. Es ist die gleiche Energie, die sich als Gaja manifestiert, als der komplexe, lebendige Mechanismus, den wir Erde nennen. Dieser Intelligenz entspringen auch die instinktiven Reaktionen des Körpers auf eine Bedrohung oder Herausforderung. Bei Tieren löst sie Regungen aus, die menschlichen Emotionen gleichen: Wut, Angst, Lust – dieser Emotionen können als ursprüngliche Empfindungsformen verstanden werden. In gewissen Situationen legen Menschen ähnliche Reaktionen an den Tag, wie Tiere, angesichts einer Gefahr, wenn das Leben bedroht ist, schlägt das Herz schneller, spannen sich die Muskeln an und beschleunigt sich die Atmung – alles zur Vorbereitung auf einen Kampf oder auf Flucht – Urangst. In die Enge getrieben erfährt der Körper einen Energieschub, der ihm eine Kraft verleiht, die er zuvor nicht hatte – Urwut. Diese Reaktion gleicht einer Empfindung, ist aber im Wortsinne keine Emotion. Der grundlegende Unterschied einer Triebreaktion und einer Emotion ist folgende: Eine instinktive Reaktion ist die unmittelbare Reaktion des Körpers auf äußere Umstände, eine Emotion hingegen ist eine durch Denken ausgelöste Körper-Reaktion. Indirekt kann eine Empfindung auch eine Reaktion auf eine aktuelle Situation oder ein aktuelles Ereignis sein, aber diese Emotion hat bereits den Filter einer mentalen Interpretation durchlaufen, ist bereits durchdacht worden, d.h. sie wurde schon mit einer Vorstellung von ‚gut oder schlecht‘ – von ‚Mögen oder Verabscheuung‘ – ‚Mein und Dein‘ – abgeglichen. Es wird Dich zum Beispiel kalt lassen, wenn Du hörst, dass jemand das Auto gestohlen wurde. Aber wenn es sich um Dein Auto handelt, bist Du höchstwahrscheinlich sauer. Es ist erstaunlich was ein Konzept wie ‚Mein‘ auslösen kann.

Obwohl der Körper sehr intelligent ist, vermag er nicht zwischen einer Situation und einem Gedanken zu unterscheiden. Er reagiert auf Gedachtes genauso wie auf die Wirklichkeit. Er weiß nicht ob es sich nur um einen Gedanken handelt. Für den Körper bedeutet ein angstvoller Gedanke, ich bin in Gefahr und entsprechend reagiert er. Selbst wenn es Nacht ist und Du behaglich in Deinem Bett liegst, das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an, die Atmung beschleunigt sich, Energie wird aktiviert, aber da die Gefahr nur eine Fiktion ist, hat sie kein Ventil. Dann wird sie zum Teil dem Verstand zugeführt und löst dort noch beunruhigendere Gedanken aus. Die übrige Energie wirkt sich vergiftend auf das harmonische Zusammenwirken der Körperfunktionen aus.

Besonders dieser letzte Absatz ist wesentlich für uns und früher traumatisierten Menschen und wir können Schlüsse daraus ziehen – wie bestimmte Gedanken zu unseren ständigen Angstgefühlen, Paniken, Bluthochdruck, Unwohlgefühlen….. u.v.m. führen, obwohl sie völlig unbegründet sind.

Für mich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, das ich schon im Vorfeld nutzen kann, indem ich meine Gedanken beobachten lerne und sie dem realen Jetzt anpassen kann und so verhindern, dass ich meinen Ängsten und Retraumatisierungen ständig Nahrung gebe. Langfristig gesehen hat so – eine mangelnde Gedankenkontrolle – natürlich auch durch solches Zulassen von derartigen unbegründeten negativen Gedanken aus der Vergangenheit – einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit.

 

Geschichten schreiben

Zur Zeit schreibe ich wenig Geschichten und das neue Buch, das ich schreiben will, liegt auch im tiefen Schlafe. Aber ich schreibe fast jeden Tag im und am Blog. Darüber kam mir heute die Erkenntnis, warum das so ist. Die früheren Geschichten waren Beschäftigung mit der Vergangenheit – da ich wenig erinnerte davon, kam durch das „Trance-Schreiben“ viel von den damaligen Gefühlen und der Atmosphäre meiner Kindheit zu mir, in der ich damals gelebt habe. Das ermöglichte mir die abgespaltenen Gefühle in mir zu integrieren.

Ja das Schreiben so wichtig, es zementiert die neuen Wege, denn das Schreiben verleiht den Gedanken Substanz und Gewichtigkeit und je nachdem wie ich meine Gedanken ausrichte auf das Alte oder das Neue, auf das Wertvolle oder das Nebensächliche, je nachdem wie ich Gedankenhygiene betreibe – so geht auch mein Leben in die Richtung, die ich will oder in eine andere. So schaffen die Gedanken mit der leidvollen Vergangenheit nur noch mehr Leid und Gedanken für Neues, Wachstumsförderndes lassen uns weitergehen, heraus aus dem Stillstand.

Jetzt schreibe ich in der Gegenwart – alles was gerade ist – zwar halte ich noch Rückschau – freudige Rückschau – weil ich dadurch so deutlich erkennen kann, was alles besser geworden ist. Das macht mich dankbar und erfüllt mich mit Freude und lässt mich voll Zuversicht in die Zukunft schauen. So sind die alten Geschichten nicht mehr notwendig, und ich muss wohl meine Homepage umgestalten und die Traumageschichten rausnehmen. Vielleicht schreibe ich auch ein jetzt passenderes Buch, vom Heilewerden, vom Sichbesserfühlen, von der Freude am Leben, davon, dass man es schaffen kann… Mal sehen wohin mein neuer Weg mich noch führt.

Was mir fehlt

Manchmal fragte ich mich in letzter Zeit, wie es sein kann, dass es mir nach so vielen Monaten immer noch so gut geht. Und manchmal spüre ich auch, dass etwas fehlt. Ich habe nachgespürt und einiges entdeckt, was ich noch nicht ganz erfasst habe.

Obwohl mein Leben derzeit so prall gefüllt ist mit Gutem.

Seit ich mit den L. Hays und E. Tolles Texten arbeite, lerne ich viel über Techniken, wie ich Automatismen entgegenwirken kann und ich lerne vor allem mehr Zusammenhänge zu verstehen und begreife, dass vieles vom Leid vermieden werden kann, wenn man ein bestimmtes Bewusstsein entwickelt, um die Mechanismen zu erkennen, die Leiden schaffen bzw. nicht  immer wieder das alte Leiden aus der Vergangenheit neu beleben. (Das ist ungeheuer wichtig).

Da war des öfteren mal ein Gedanke oder vielleicht sogar das Gefühl: das reicht nicht, das reicht mir nicht! Und ich forschte nach indem ich zu diesem Gefühl eine Meditation machte und befragte mein Unterbewusstsein. Und ich sah meine Ahnung bestätigt. Ja, es fehlte mir zwischendurch etwas. Immer wenn es mal eine Zeit der Ruhe gab und ich mein Pensum an Üben, das ich mir vorgenommen hatte, erledigt hatte,  meine Begeisterung etwas nachließ, spürte ich ganz deutlich dieses Fehlen. Und dann begriff ich es: Ich hatte das Bedürfnis nach ‚Dramen‘, nach alten Dramen. Mit den früheren Dramen spürte ich mich mehr, fühlte ich mich lebendiger und ich spürte, wie sie mich in die Richtung zogen (da war was los und nicht so langweilig wie üben, oder dass es immer nur gut geht). Ja, irgendwie war mein Leben trotz der aufregenden Neuigkeiten von L. Hay, E. Tolle und G. Braden…. und meinem sonstigen derzeit guten Umfeld, mit den Menschen, die mich schätzten und mir das zeigten, der Freude darüber, dass es mir seit so vielen Monaten so gut geht –  nicht total erfüllt – ich spürte den Verlust der alten Dramen. Mir war innen langweilig!

Das ist grotesk und diesem Sog werde ich auch nicht nachgeben. Ich werde nicht wieder die alten Kamellen, den alten Schmerz, die negativen Gedanken herholen – nur weil ich die gewohnten Gefühle, die gewohnten Gedanken (mir gehts ja so schlecht, ich bin ein armes Opfer…), die mich wieder in Depressionen, Unzufriedenheiten, alte Denkweisen führen – zulassen. Sie sind vorbei, sind Vergangenheit, sie sind nicht wirklich jetzt da. Zur Zeit bricht sich manchmal zwischendurch ein Gefühl der Langeweile ganz leise Bahn.

Ja, wenn man bedenkt, dass man Jahrzehnte von Drama zu Drama schlitterte, mit kurzen Erholungspausen, ist das auch nicht verwunderlich – gehört zu den alten Gewohnheiten.

Was mir aber wirklich noch fehlt – ist die  Dimension ‚Spiritualität‘. Einiges wird da auch  bei Louise Hay angesprochen aber viel zu wenig. Da ist Eckhart Tolle und Donald Walsch schon anders. Aber für die Unterbrechung und für das Bewusstwerden von Automatismen, die wir mit den Texten von Hay überall finden – sind das unschätzbare Informationen und Lerninhalte. (Vor allem am Anfang, wenn man die Entscheidung gefällt hat, dass man so nicht weiter machen will). Denn die alten Muster sind stark und wir müssen sie genau erkennen lernen, wann und wodurch sie uns immer wieder gefangen nehmen. So können wir bewusster damit umgehen und mit Achtsamkeit so lange ausbremsen, wie neue Muster etabliert sind. Das erfordert nun mal Übung und Disziplin. Die wenigsten Menschen mögen Anstrengungen – ich hätte es auch gerne leicht und locker. Aber meine Motivation ist stark und ganz klar: Ich will nicht mehr (unnötig) leiden und schon gar nicht mehr das Leid aus der Vergangenheit, das wir sowieso nicht ändern können und außerdem haben wir das lange genug immer wieder durchlitten, das haben wir satt und wir haben erkannt, dass es nichts ändert in unserem Jetzigen Leben und damit auch nicht unsere Zukunft.

Neues Leiden wird ohnehin auch auf uns zukommen: Leid durch Körperschmerzen, durch Menschen, die vielleicht nicht so pfleglich mit uns umgehen, Menschen, die wir verlieren, weil sie sterben oder aus unserem Leben verschwinden oder was auch immer vielleicht jeden Tag in unserem Leben passieren kann, das können wir nicht verhindern und da dürfen wir auch in dieses Leiden (eine Weile) eintauchen, wenn wir das Gefühl haben, dass es uns gut tut. Aber die alten vergangenen Leiden, da haben wir genug dran gelitten und soviel Zeit damit verbracht. Einmal muss es auch genug sein! Wir haben jetzt Techniken, Bewusstsein zur Hand, um den alten Kreislauf Leid zu durchbrechen. Soviel Jahre damit zugebracht – verloren (?) und ich hätte mir gewünscht schon eher diesen CDs und weisen Menschen begegnet zu sein. Nun, so war es nicht – ich war noch nicht so weit – ich musste wohl auch mein Pensum an Leid erst ‚ableiden‘ bis es genug war, oder unser Verständnis so gewachsen war, dass wir es begreifen konnten, dass wir niemals heilen können, wenn wir immer noch die alten Automatismen bedienen, nach den alten Glaubenssätzen leben und die Gedanken immer die alten sind.

Vielleicht schaffe ich es nicht mehr alles was da Ungutes noch an Resten / die Hypotheken, die aus meiner Vergangenheit noch in mir lagern – aufzuräumen und zu erledigen, aber so ist das halt, wenn man soviel Zeit im Leid verloren hat und noch nicht eher begriffen hat. Aber ich bin auf dem Weg – einen unglaublich spannenden, abenteuerlichem Weg.

 

 

Gute Tage!

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Ja, das sagen wir auch! Auf jeden Fall zu Weihnachtsbraten, Kommerz und Weihnachtsstress mit ungeliebten Personen. Lasst es Euch gut gehen! Und denkt daran, der Vergangenheitsstress von früher und der Kindheit ist NUR im Kopf – lasst ihn einfach nicht herein. Ich wünsch Euch allen, dass Ihr es schafft im ‚Jetzt‘ zu sein – in der Gegenwart.

Zwischenbetrachtungen

Was mich grad bewegt:

Ich bin immer wieder erstaunt über die Gegenbewegungen zu insgesamt positiv, handelnden Menschen – wieviel Abwehr und Verunglimpfung mutigen Menschen, die sich Herausforderungen stellen und Gutes wollen und weitergeben – sich ausgesetzt sehen.

Da werden die Motive einer Greta (wie ich unlängst in einem Blog las) herabgewürdigt, indem man ihr unterstellt, dass sie ja nur von ihren Eltern instruiert wurde, bis zur Leugnung und Verschwörungstheorien. Es ist als würden bestimmte Menschen nicht ertragen, dass etwas Hoffnungsvolles, Gutes, Weiterführendes in die Welt gesetzt wird. Es sind vielleicht Menschen, die so verkopft sind, dass sie Hoffnungsgefühle und Konstruktives nicht mehr zulassen können und es damit auch anderen nicht gönnen. Es gibt Menschen die immer Anti reagieren, wenn sie auf andere Meinungen als die eigenen stoßen.

Peter Maffays Dokufilm der unlängst über sein Leben (der sich lebenslang bis zum heutigen Tag für eine bessere Welt, eine bessere Verständigung einsetzte) im TV gezeigt wurde, ihm geht es nicht anders. Aber auch da ist die Kritik nicht weit, weil man nichts anderes gegen ihn sagen kann – verurteilen ihn solche Kleingeister, wegen seiner späten Vaterschaft:

https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/entertainmenttopstories/peter-maffay-l%C3%A4sst-die-kritik-an-seiner-sp%C3%A4ten-vaterschaft-kalt/ar-BBY348s?OCID=ansmsnnews11

Und mir fällt auf, dass es meist die Theoretiker sind, die über andere ihre Urteile abgeben – selbst aber nicht ins Handeln kommen.

Schmerzkörper 4.Folge

Zusammengefasst in Kürze – für die Anwendbarkeit – nochmal die Essenz des letzten Kapitels 3 von Eckhart Tolles Ausschnitte aus dem Buch „Jetzt“ – und dem Thema: Auflösung der Schmerzen (Schmerzkörpers):

„Richte die Aufmerksamkeit auf das Gefühl (des Schmerzes) in Dir – erkenne, dass es der Schmerzkörper ist, akzeptiere, dass er da ist. Denke nicht darüber nach, lass das Fühlen nicht zum Denken werden. Urteile und analysiere nicht, mach es nicht zu einer Identität für dich. Bleibe gegenwärtig und sei einfach weiter der Beobachter, von allem was in dir vorgeht. Werde dir nicht nur der emotionalen Schmerzen bewusst, sondern entwickle auch ein Bewusstsein für den der zuschaut – den stillen Beobachter. Das ist die Kraft der Gegenwart, die Kraft deiner eigenen bewussten Gegenwärtigkeit. Dann siehe was geschieht.“

„Egoidentifikation mit dem Schmerzkörper:

Der Prozess, den ich gerade beschrieben habe ist äußerst effektiv und zugleich einfach. Er könnte einem Kind beigebracht werden und hoffentlich wird er einmal den Kindern gleich zu Beginn der Schulzeit beigebracht werden. Wenn du erst einmal das Grundprinzip als Beobachter von dem was in dir vorgeht verstanden hast  gegenwärtig zu sein und wenn du es verstehst, weil du es erlebst, dann steht dir das kraftvollste Werkzeug für deine Transformation zur Verfügung. Trotzdem wirst du im Inneren vielleicht kräftigen Widerstand begegnen, wenn du es versuchst, die Identifikation mit dem Schmerz zu beenden. Rechne damit besonders wenn du die meiste Zeit deines Lebens mit deinem Schmerzkörper identifiziert warst und wenn dein Selbstbild größtenteils darauf gründet, dann hast du aus deinem Schmerzkörper ein unglückliches Selbst gemacht und hälst die Erfindung deines Schmerzkörpers für dein wahres Selbst. Womöglich wird die unbewusste Angst vor dem Verlust deiner Identität gegen jede Auflösung der Identifizierung führen. Mit anderen Worten, Schmerz wäre dir lieber und der Schmerzkörper zu sein, als ein Sprung ins Unbekannte zu wagen und damit zu riskieren, das vertraute unglückliche Selbst zu verlieren.

Wenn das auf dich zutrifft, dann beobachte den Widerstand in dir. Beobachte das Festhalten an deinem Schmerz. Sei sehr wachsam, beobachte die eigenartige Befriedigung, den Drang über den Schmerz zu sprechen und darüber nachzudenken. Der Widerstand wird nachlassen wenn du ihn bewusst machst, dann kannst du die Aufmerksamkeit in den Schmerzkörper lenken, als Zeuge gegenwärtig bleiben und so die Umwandlung in Gang setzen. Nur du selber kannst das tun, niemand sonst kann das tun, niemand kann das für dich tun, aber wenn du Glück hast jemanden zu finden, der höchst bewusst ist und du Gegenwärtigkeit mit ihm teilen kannst, dann kann dir das sehr helfen und den Prozess beschleunigen. So wird das eigene Licht schnell wachsen. Wenn ein Holzscheit, das gerade zu brennen begonnen hat, in die Nähe eines starken Feuers gebracht wird, wird sein Brennen verstärkt, auch dann wenn es später wieder von dem größeren Feuer getrennt wird. Es ist schließlich dasselbe Feuer. Ein solches Feuer ist eine der Funktionen eines Spirituellen Lehrers. Einige Therapeuten können ebenfalls diese Funktion erfüllen, vorausgesetzt sie sind über die Verstandesebene hinausgegangen und können einen Zustand intensiver Gegenwärtigkeit erschaffen und halten, während sie mit dir arbeiten.“

In diesem Text erkenne ich mich sehr stark wieder, als ich noch in der DIS-Identifikation kreiselte und keinen Ausweg fand – was ja nichts anderes heißt, als dass ich mit meinem Schmerzkörper identifiziert war und dachte – mein schmerzvolles Dasein – wäre ich, mein wahres Selbst.

Fortsetzung folgt bald!

Präsenz zeigen

Brendon Burchard sagt:
 
„Die Art und Weise, wie wir mit unserer Vergangenheit und Zukunft umzugehen pflegen, kann erhebliche Auswirkungen darauf haben, wie wir mit unserer Gegenwart umgehen. Wenn wir von der Sorge darüber, wie die Dinge gelaufen sind oder wie sie laufen werden, verschlungen werden. Dann ist es unmöglich, sich vollständig mit dem Hier und Jetzt auseinanderzusetzen.
 
Im Augenblick ungehindert zu tanzen ist die härteste spirituelle Praxis der Welt.“

Ja, es ist wirklich schwer, sich nicht ständig Sorgen zu machen oder nicht an die Vergangenheit oder die Zukunft zu denken – es ist schwer im Jetzt zu bleiben. Aber es gibt doch einiges was ich ganz praktisch machen kann, um mehr im Augenblick zu leben. Da fällt mir z.B. ein, dass wir jedesmal, wenn wir bemerken dass wir uns wieder in der Vergangenheit aufhalten und über sie nachdenken oder sie sogar im Jetzt erleben, was uns Traumatisierten ja häufig passiert, dass wir sobald wir es bemerken, sofort unseren Fokus auf das Jetzige richten. Das ist ja auch in (guten)Therapien so, sobald wir in den alten Filmen landeten, machten Therapeuten über Sprache, Geräusche oder indem sie uns einen Igelball in die Hände gaben, den Versuch uns in die Gegenwart zurück zu holen. Aber warum warten, bis man wieder in der Therapiestunde ist und ein anderer das für uns tut? Es gibt so viele Lebensstunden zwischen den Therapiestunden, wo die Klienten sich fortwährend in der Vergangenheit mit ihren Schrecklichkeiten aufhalten. Warum nicht selber üben – steter Tropfen höhlt den Stein. Ja üben ist langweilig, und man muss diszipliniert sein, konsequent und das auch noch allein. Hm, das geht auch nur wenn wir es wirklich wollen.

Das Argument, was vielleicht jetzt viele anführen: Ich merke das gar nicht, wenn ich nicht im Jetzt bin, grad dissoziiere…. Auch das kann man lernen durch immer mehr Achtsamkeit, immer schneller, immer früher, immer besser. Und dann können wir wieder ins Jetzt zurück kehren.

Ich finde Sunrisas Blog vom Namen her so originell und treffend. Ja, Leute mit der Diagnose DIS-Tanz tanzen wirklich um den heißen Brei herum – vor und zurück und rundherum (natürlich gibt es Gründe: Angst, Schmerzvermeidung z.Bsp…) Wir kennen das selber zu genüge aus meinen letzten 3 Therapieversuchen.

Eine weitere Möglichkeit – so denke ich persönlich – wie man die Präsenz im Jetzt umsetzen kann ist vielleicht – zwar zurückzuschauen (eine Rückschau halten) und zu vergleichen mit der jetzigen Situation, den Fokus darauf zu richten, was sich seither verändert hat. Das erscheint mir wichtig, denn wir Menschen neigen dazu – Altes – einmal Bewährtes (in der Kindheit) automatisch zu wiederholen (ungeprüft ob das jetzt als Erwachsener noch immer funktioniert oder uns nur im Alten festhält – die berühmten eingefahrenen Gleise im Gehirn). Wenn wir nicht Rückschau halten – immer wieder – passiert es leicht, dass wir längst erfahrenes Positives gar nicht mehr bemerken oder gleich wieder vergessen.

Auch in die Zukunft können wir in einer gesunden Weise schauen – z.Bsp. wenn wir eine Imagination/Meditation machen, in der wir uns vorstellen, wie unser Leben aussehen könnte, wenn wir uns ganz und gar gesund und heile fühlen. Das bringt uns unseren Zielen näher, ja es ist durchaus förderlich unser Ziele – wo wir hin wollen – herauszufinden – statt uns immer im Kreise zu bewegen. Sich mental mit unseren Zielen zu beschäftigen kann sehr hilfreich sein. So nutzen z.B. seit langem gute Sportler diese Methode, die sozusagen im Kopf trainieren, dass sie besser werden.

Jedenfalls steht für mich fest, dass uns der Aufenthalt in der Vergangenheit – Leid beschert (jedenfalls ist das bei Menschen so, die Horror in der Kindheit erlebt haben). Doch Brendon Burchard gibt uns noch ein Hilfsmittel an: nämlich die Bewertung der Vergangenheit. Kein Mensch hat in der Vergangenheit wirklich nur schlechtes erlebt, es gab in jedem Leben irgendetwas (mehrere Dinge), die in Ordnung waren, Momente des Schönem, Augenblicke wo es uns gut ging, wir uns freuten….. Dorthin können wir auch unseren Fokus richten.

Und letztlich können wir noch einen Schritt in Neu-Bewertungen unseres Lebens tun. Alles hat seine 2 Seiten – nichts ist nur schlecht oder nichts ist nur gut. Wir können uns die Frage stellen, wozu dies oder jenes vielleicht gut war (nichts ausschließen) wozu diese oder jene Erfahrung uns vielleicht gedient hat für unser jetztiges Leben. Auch da muss geübt werden genau hinzuschauen und nicht pauschal alles zu verdammen.

Mit diesem Fokus konnte ich unlängst sogar erkennen (siehe Blogbeitrag Fragen stellen), dass meine Mutter durch ihren frühen Tod, eigentlich mein Leben wie es jetzt ist (weitgehend konstruktiv und ohne großes Leid) ermöglicht hat, obwohl sie einst so viel Schaden bei mir angerichtet hat.