Geschichten schreiben

Zur Zeit schreibe ich wenig Geschichten und das neue Buch, das ich schreiben will, liegt auch im tiefen Schlafe. Aber ich schreibe fast jeden Tag im und am Blog. Darüber kam mir heute die Erkenntnis, warum das so ist. Die früheren Geschichten waren Beschäftigung mit der Vergangenheit – da ich wenig erinnerte davon, kam durch das „Trance-Schreiben“ viel von den damaligen Gefühlen und der Atmosphäre meiner Kindheit zu mir, in der ich damals gelebt habe. Das ermöglichte mir die abgespaltenen Gefühle in mir zu integrieren.

Ja das Schreiben so wichtig, es zementiert die neuen Wege, denn das Schreiben verleiht den Gedanken Substanz und Gewichtigkeit und je nachdem wie ich meine Gedanken ausrichte auf das Alte oder das Neue, auf das Wertvolle oder das Nebensächliche, je nachdem wie ich Gedankenhygiene betreibe – so geht auch mein Leben in die Richtung, die ich will oder in eine andere. So schaffen die Gedanken mit der leidvollen Vergangenheit nur noch mehr Leid und Gedanken für Neues, Wachstumsförderndes lassen uns weitergehen, heraus aus dem Stillstand.

Jetzt schreibe ich in der Gegenwart – alles was gerade ist – zwar halte ich noch Rückschau – freudige Rückschau – weil ich dadurch so deutlich erkennen kann, was alles besser geworden ist. Das macht mich dankbar und erfüllt mich mit Freude und lässt mich voll Zuversicht in die Zukunft schauen. So sind die alten Geschichten nicht mehr notwendig, und ich muss wohl meine Homepage umgestalten und die Traumageschichten rausnehmen. Vielleicht schreibe ich auch ein jetzt passenderes Buch, vom Heilewerden, vom Sichbesserfühlen, von der Freude am Leben, davon, dass man es schaffen kann… Mal sehen wohin mein neuer Weg mich noch führt.

Therapiealternative

„Therapiealternative“ heißt ja dieser Blog und der Untertitel ‚Pollys Leben ohne Therapie‘ – also es geht ja meist um Weiterentwicklung, um inneres Wachstum und um das Suchen und Finden von hilfreichen Wegen, jenseits der konventionellen, mainstream-Therapien – eben Alternativen. Auch um Eigeninitiative, Selbstwirksamkeit, Mut, Ausprobieren…. Aber eigentlich heißt es ja auch: Weiterentwicklung ohne konventionelle Therapie.

Davon schreibe ich – das teile ich mit. Hier schreibe ich von meinen Erfahrungen, meinen Erfolgen, von dem Weg mich selbst zu finden, von der Freude zu entdecken, was ich selber tun kann, statt zu warten darauf, dass irgendwas, oder irgendwer mich erlöst von Leiden, Schmerzen und idiotischen Automatismen, die ich in mir habe und die ich gerne loswerden möchte. Ich schreibe von Erkenntnissen, die ich auf diesem Weg gefunden habe und teile sie – gern – sofern sie evtl. für andere nützlich sein könnten, nach dem Motto: Geben ist seliger als nehmen. Nein, man muss schon beides lernen zu können – das habe ich auch gelernt – mit dem Blogschreiben, mit dem Austausch, mit dem Zuhören von Vorträgen oder Lesen von Menschen, die mir voran geschritten sind, die schon weiter sind, deren Weisheiten ich nachvollziehen – bzw. überprüfen oder ausprobieren konnte, ob sie für mich auch förderlich sind.

Ich lerne von allem, von allem was mir begegnet. Ich lerne durch zuhören, zuschauen, von Fehlern und neuen Erfahrungen, vom Lesen, von Irrwegen, vom Leben, was es mir gerade bietet – schließe nichts aus (jedenfalls nicht ohne es zu prüfen). Ich lasse meine eigenen Vorurteile außen vor. Ich schaue zurück und vergleiche wie mein Leben früher war, was jetzt besser geworden ist und bin dankbar. Oh ja, ich bin sehr dankbar!

Und mir fällt auf, dass dieser Blog – dieses Blogthema – eigentlich mein Leben ist. Alles bezieht sich auf Wachstum, sich weiter entwickeln, Verbesserung und selbstwirksam sein. Es ist vielseitig, nie endend, förderlich, animierend, und wenn mir in einer meiner Ehrenamtstätigkeiten Menschen sagen (wie unlängst): “ Dieser Do/Fr…… ist mir der liebste, weil du da bist“ – dann ist mir das unendlich viel wert. Ich bringe Freude, Nutzen, Erheiterung, Wissen….. ein, das andere erfreut. Was braucht man mehr? denn ich bin in meiner Gesamtheit da, die mich ausmacht, und die erfreut mich und auch andere. So schön! Und ich gebe weiter was mir hilft, und wer nichts damit anfangen kann – okay – so jemand war ich auch mal und alles brauchte seine Zeit. Alles nutzen können, was einem begegnet, es so zu sehen, dass das was mir begegnet – für mich ist – weil ich damit in Resonanz ging und es angezogen habe, durch mein Denken und Handeln, dass es ein Geschenk ist – ist sehr wertvoll. Und ich bin sooo dankbar, dass ich Geschenke jetzt annehmen kann und es nicht mehr so fühle, als wären diese Geschenke nur für andere nicht für mich.

Und das Beste: Probleme sind für mich seit einer ganzen Weile schon keine Probleme mehr – sondern Herausforderungen um zu wachsen.

Wochenenden

Wochenende ist immer komisch…. da habe ich viel Zeit – mehr als sonst mit meinen Ehrenämtern und Kursen und Menschentreffen. Aber am Wochenende, da will ich keine Menschen treffen – nicht wirklich – zwar sage ich da Geburtstagsfeiern und Einladungen zu und dann, wenn Wochenende ist, dann spüre ich immer deutlicher, dass ich nicht hin will und dann quäle ich mich damit, dass ich absagen will, aber nicht lügen will…. man kann ja nicht einfach sagen, man hat keine Lust und dass es ein Fehler war, zuzusagen. Das geht gar nicht und doch lüg ich dann, denk mir was aus, das grad noch geht und glaubhaft ist, aber mein Gewissen ist dann beschwert und ich schlafe dann schlecht oder gar nicht. Das ist nicht gut.

Unter der Woche – kein Problem mit Treffen, Kurszeiten und zum Arbeitspensum pünktlich zu kommen – nur das Wochenende macht solche komischen Gefühle, kostet Überwindung, was Abgesprochenes einzuhalten. Da schwänze ich dann Verabredungen, rede mich raus und mach mir vor, dass heut ja Treppe putzen dran ist und schon lange mal der Kleiderschrank neu sortiert und eingeräumt werden sollte…. und und und. Sogar der Staub in der Wohnung nimmt plötzlich an Wichtigkeit zu und man muss sich darum kümmern. Während der sonst so verhassten Hausarbeit beschimpft man sich dann auch noch über seinen Hang zu Ausreden und Falschaussagen… und das Selbstbild, dass man ein ehrlicher Mensch ist – bröckelt gewaltig. Der Wunsch nach Trödelzeiten (keine Anforderungen von Außen) zeigt sich deutlich.

Ich komm nicht drauf, was mich veranlasst überhaupt am Wochenende Verabredungen zu treffen, wieso ich wie ein Demenzkranker immer wieder vergesse, dass die Wochenenden mir gehören, dass ich will, dass sie mir gehören und ich keinen Verpflichtungen nachkommen muss, es genießen darf, dass ich berechtigt bin, es mir gut gehen zu lassen, dass ich mich nicht mit Hausarbeit dafür bestrafen muss, damit ich zu Hause bleiben kann.

Eine ganz schöne Meise habe ich, die zwitschert ganz schön im Verborgenen und verrät mir nicht warum sie so laut zwitschert, so unverständlich. Irgendein Fremder trifft diese Verabredungen, den ich nicht kenne…..

Ja, meine Wochenenden, wenn ich sie so verbringe wie ich es eigentlich liebe: ohne Anforderungen, ganz spontan nach Lust und Laune, sind meist körperlich ziemlich unbeweglich – geistig reichlich Bewegung, viel am Computer, mit schreiben oder mit rumliegen auf der Couch und lesen und dann über dem Lesen einschlafen – am hellen Tag und Fernsehen – irgendwelche Kinder-Schmalzfilme anschauen mit meinen Kleinen, weinen….  – UND sich dann schlecht fühlen, weil man wieder mal so inaktiv, so faul ist.  Und nachts klappt dann das Schlafen auch nicht, und man hat Mühe sich wieder in den normalen Wochenrhythmus einzufinden.

Und dann liegt man wach im Bett und kreiselt um unsinnige Dinge, will endlich einschlafen – der Montag/Dienstag/Mittwoch….. winkt ja schon von Weitem, doch das Gehirn ist noch so aktiv – unmöglich zu schlafen – man ist aufgedreht, aufgeladen, nicht ausgelastet und der Ärger über sich selbst ist auch nicht besonders schlaf-förderlich.

Eyeyei was für ein Gejammer…. Ich verspreche mir nun selbst, dass ich mir die Wochenenden zugestehe, mir ganz allein, frei und spontan, ohne Anforderungen von Außen – zumindest das Nächste.

Weiterwachsen, weitergehen, mehr verstehen…..

das ist mein Weg! Über die Grenzen des Gewohnten hinaus, aus der Komfortzone des üblichen Denkens hinaus. Neues wagen, für möglich halten, ausprobieren, auch zu den nicht so perfekten Seiten stehen, die Automatensätze nicht ständig herausplappern oder das Denken bestimmen lassen, sich nicht mehr selber niedermachen (so wie die es früher gemacht haben mit mir, als ich noch hilflos war), ich bin jetzt fähig selbst zu entscheiden, was ich sein will, ich bin jetzt erwachsen und kann dran arbeiten, mich zur Wehr setzen. Ich entscheide ob ich noch länger leiden will ….. Es ist gar nicht so schwer, wenn man erst mal die Entscheidung gefällt und damit angefangen hat  – und sich nicht ständig umsieht nach dem, was einmal war…. die Augen auf das Kommende richten, Freiheit von äußeren, inneren Zwängen einzufordern – frei von all dem Ballast aus früheren Zeiten zu leben. Kleine Schritte machen – nicht alles auf einmal ändern wollen, nicht so hohe Ansprüche an die Welt oder an uns selbst…. Weiterlesen