sagte ich schon mal „ich bin DIS“ – He, wie kann man eine Diagnose sein? Ich bin Krebs – oder ich bin Niedriger Blutdruck – und wie ist das mit: ich habe DIS? Ja, man kann sagen, man hat Krebs – aber bin ich dann die Diagnose Krebs? Ich jedenfalls bin mehr als meine Diagnose.
Nun, vielleicht bin ich ja falsch diagnostiziert (wäre nicht die erste falsche) weil ich nicht in das Schema DIS passe: schwach, allein lebensunfähig, therapiebedürftig, nicht belastbar….
Irgendwie begreif ich langsam, warum so viele Menschen die DIS als Diagnose ablehnen… man ist Viele ja und ist gespalten, hat mehrere Anteile – aber bin ich eine Diagnose? Ich bin ein Mensch und Menschen werden per Diagnose in Schubladen eingeordnet – zur besseren Erfassung unseres sog. Gesundheitssystem (das ich eigentlich lieber Krankwerdensystem nennen möchte), das ist ein Unterschied.
Ich will mich nicht mehr als DIS eingeordnet sehen und bezeichnen wollen, denn die Diagnose heißt eigentlich: ich benötige seeeeehr lange Therapie, oder lebenslange Betreuung durch Theras, die an Diagnosen glauben. Diese Diagnose heißt, dass man ganz vorsichtig mit diesem Patienten umgehen muss, möglichst wenige Herausforderungen von ihm verlangen, keine Leistung von ihm verlangen, weil er ja ein Opfer schlimmer Umstände war in der Vergangenheit als Kind. Er hat sozusagen Wiedergutmachung verdient oder nicht?
Die Tatsache, dass Menschen mit der Diagnose DIS überlebt haben, zeigt eigentlich, dass sie besonders stark sind (sonst wären sie schon längst tot und einige haben es tatsächlich nicht überlebt). Warum dann also Therapie? Die Menschen, die Kindern Gewalt antun, die sind krank – die brauchen Therapie – aber doch nicht die Überlebenden, also warum behandelt man sie als Opfer, die schwach sind und der Hilfe bedürfen? Eigentlich müssten sie an ihre unglaubliche Stärke erinnert werden und mir fällt schon seit langem auf, dass sämtliche Menschen mit dieser Diagnose – sogar außerordentliche Fähigkeiten haben. Sie schreiben Bücher und Geschichten, sie malen wunderschön, haben vielfältige Talente – warum hält man sie für schwach, und dass sie Hilfe brauchen?
Weil sie sich selbst schwach fühlen? Weil sie immer noch die abwertenden Worte von früher glauben. Wäre es da nicht zweckmäßiger diese Menschen zu ermuntern, dass sie einen großen Erfahrungsschatz haben, dass sie durch ihre schlimmen Erlebnisse eigentlich anderen etwas voraus haben, dadurch stärker geworden sind, dass sie Fähigkeiten ‚gezwungenermaßen‘ entwickelt haben, um die sie UNOs sogar oft beneiden?
Gut, man kann sich verirren, ich spreche da aus eigener Erfahrung. Die 30 Jahre ohne Therapie bis zu meinem schlimmen Unfall – habe ich viel geleistet (was nicht jeder schafft, sogar ohne DIS im Feld Diagnose stehen zu haben) – ein Kind alleine und gut groß zu ziehen, obwohl man eigentlich keine gute Mutter und Erziehung erfahren hat – und ohne all das Schädliche weiterzugeben…. Und auch das alles allein zu stemmen ohne Hilfe des Staates in Anspruch zu nehmen. Ab dem 14. Lebensjahr habe ich gearbeitet meine Ausbildungen und Schulen zu Ende gemacht und sogar 2 Berufe erlernt. He, da sag mal einer, das wäre keine Leistung – und das trotz der Diagnose (soweit ich gelesen habe, bekommt man diese Diagnose ja bereits als Kind und kann sie als Erwachsener nicht „erwerben“).
Jahrzehntelang war ich Viele – und hätte die Diagnose bekommen, wenn es sie damals schon gegeben hätte. Der Umstand, einen Unfall zu haben, der schwerwiegende körperliche Folgen hatte – hat mich erst so geschwächt, dass ich wieder glaubte, dass ich schwach bin und nicht mehr alleine weiterkomme. Der mich in Therapieverhältnisse gebracht hat, die mich noch mehr geschwächt haben. Zum Glück ist in mir viel Gesundes übrig, dass nicht mal die Theras klein gekriegt haben, was sich nicht einreden ließ, dass man Therapie nötig hat, dass wir unbedingt uns den Meinungen sog. Fachleuten unterwerfen muss. Manno, ich hab ganz schön lange all das geglaubt, was man da in Büchern so alles zu diesem Thema zum Besten gibt.
Ich bin geheilt von Therapieansinnen, von „gescheiter“ Literatur zu diesem Thema, die sich ständig ändert und nicht immer zum Besten. Ich habe keine Vertrauen mehr zu Menschen, die mit ihren Theorien auf sensible Menschen losgelassen werden. Die Dunkelziffer in dieser Sparte ist ziemlich groß – glaub ich. Ich denke allerdings, dass so Leute wie Dami Charf (die aus einem ganz anderen Hintergrund Therapeut geworden ist, die selbst viel Schlimmes am eigenen Leib erfahren hat und weiß wer ihr da Gegenüber sitzt in der Stunde) ganz anders arbeiten und verstehen und auch weil sie mit dem Körper arbeitet.
Ja, Hilfe braucht man in manchen Lebenslagen – jeder – der Geschwächte, der Verletzte, der Traumatisierte, der Hungernde, der Behinderte – alle die, die zwischendurch den Mut verlieren. Unterstützung brauchen wir alle, jeder Mensch ab und zu, aber ganz sicher nicht lebenslange Therapie, das halte ich für eher kontraindiziert in diesem Leben zurecht zu kommen. Mutmachen muss man den Menschen, dass sie sich mehr zutrauen, sich aus ihrer Opferhaltung befreien und ihre Stärken weitergeben – nicht ihr Opfersein.
Liebe Pollys, was für eine wertvolle Erkenntnis, die du hier mit uns teilst! Du hast soo Recht: „Du bist keine DIS!“ Du bist sooo viel mehr! Diagnosen sollen eigentlich Hilfen sein und ich muss sagen, dass ich das auch total so erlebt habe. Es hilft mir zu verstehen, wie ich ticke und es gibt mir die Chance, daran etwas zu verändern. Diagnose sind wie Schlüssel zur Heilung! Vielleicht heißen sie deshalb auch „Diagnoseschlüssel“ 😀 Aber leider werden Diagnosen von Ärzten und leider auch von Patienten selbst oft als Stempel oder Schublade gebraucht! Wer einmal seine Schublade gefunden hat, macht es sich darin bequem und sollte er je eine Anstrengung unternehmen aus der Schublade herauszukommen, dann wird es sicher einen Arzt oder Therapeuten geben, der einen daran erinnert, dass das eigentlich nicht möglich ist!
Wenn man nicht weiß, wer man ist und das ist bei gespaltenen Menschen ja oft so und man bekommt dann eine Diagnose, ist es natürlich verlockend zu sagen, dass das die Identität ist. Verständlich, wie ich finde, denn es ist auf jeden Fall besser eine DIS zu sein als ein Fragezeichen zu sein! Es kann ein Schlüssel sein zur Selbstakzeptanz, aber unsere Identität ist sooo viel mehr, unglaublich viel mehr! Unsere Identität ist in Gott gegründet! Wir sind geschaffen, um von Ihm geliebt zu werden und seine Herrlichkeit zu reflektieren! Wir sind berufen, seine Kinder zu sein, Kinder des Himmels!
Für mich ist meine Diagnose ein Geländer auf meinem Heilungsweg, aber ich tue alles, um es nicht zu meinem Lebenskonzept werden zu lassen, denn dieses sieht ganz anders aus!
Also, lasst uns die Schubladen über Bord werfen ud entdecken, wer wir wirklich sind!
Danke für diesen Denkanstoß heute morgen! LG!
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Danke für dieses Statement! Ja, diese Diagnose war auch einmal (und noch gar nicht so lange her – gemessen an meinem inzwischen langen Leben) 😉 einmal sehr wichtig für mich um mich einordnen zu können, mich richtig zu sehen – nicht bloß als Verrückte, die nie irgendwo passt. Die Diagnose war wirklich ein Schlüssel (Diagnoseschlüssel – wie herrlich) und heute bin ich dankbar, dass ich nicht noch weitere Jahre mich in Therapien und nie endenden Schmerz verschwenden muss und das konnte ich auch erst kapieren als ich einer besonders unfähigen Therapeutin begegnet bin – sonst würde ich vielleicht jahrelang im Sumpf weiter herum wühlen und dankbar sein für die (schein) nachholende Tröstung und bezahltem Mitgefühl, das aber niemals ungeschehen machen kann, was uns angetan wurde. Aber es brauchte seine Zeit, und viel Schmerz und Quälerei bis ich das kapiert habe. Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem noch traurige, angstvolle, zweifelnde Zeiten durchstehen muss, doch ich weiß jetzt, dass ich Kräfte in mir habe, Weisheit, Stärke um das selbstwirksam anzugehen, statt zu warten bis mich jemand erlöst aus meinem Elend.
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Ja, vielleicht ist die Zeit des Wühlen und Suchens für dich tatsächlich vorbei und es beginnt nun eine Zeit des Findens?! Dennoch ist es vielleicht wichtig, die Zeit mit der Therapie trotzdem zu würdigen. Es ist bestimmt vieles nicht gut gelaufen, aber es gab vielleicht auch Dinge, die dir weitergeholfen haben. Vielleicht könnte das für den inneren Frieden wichtig sein, für die Anteile, die in der Therapie auch Halt gefunden haben?! Was ich damit sagen möchte: Ich denke, du musst den alten Weg (Therapie/Therapeutin) nicht bekämpfen, um eine Rechtfertigung für den Neuen zu haben! War grad son Gedanke, könnte vielleicht Ruhe bringen. Es war ok, wie du den alten Weg gegangen bist, aber nun hast du dich für etwas Neues entschieden und das ist toll, dass du den Mut aufbringst, aus der Schublade herauszuklettern! Viel Kraft dafür und stets einen guten Konpass!
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Ich sehe nicht, dass ich gegen die Therapie kämpfe und habe auch schon davon geschrieben, (auch im alten Blog bereits) dass ich der letzten Thera sogar dankbar war, weil es so offensichtlich war, dass sie nichts taugte und keine Ahnung hatte. Ohne sie wäre ich vielleicht schon wieder auf der Suche nach einer weiteren Therapie. Ich habe schon immer am besten lernen können von Steinen die mir in den Weg gelegt wurden – kommt von meinem Widerstandsleben wohl. Ich ärgere mich nur, dass ich soviel wichtig Zeit verplempert habe und gelitten habe, dass ich nicht schneller kapiert habe – soviel Zeit habe ich nicht mehr um sie zu vergeuden. (Aber offensichtlich sollte in meinem Lebensplan stehen, dass ich mich auf meine Kraft besinnen sollte, die ich mitbekommen habe). Und vor allem ärgert mich, dass ich ja früher schon auf einem guten Weg war, und das weil ich damals schon erkannt habe, dass Therapie für mich Gift ist und das Gegenteil von dem bewirkt, was ich eigentlich will und wollte. Das Leben hat mich doch nicht umsonst so stark gemacht, nur damit ich – durch den Unfall geschwächt – gleich umfalle und mir wieder nix mehr zutraue. Aber diese Jahresschleifen habe ich wohl noch gebraucht. Ich finde es nur echt schlimm und unnötig, dieses Leid, dass durch soviele unwissende Theras verursacht wird (nicht alle – sicherlich, vielleicht sind wirklich vereinzelt „Wundertherapeuten“ dabei – das macht mich wütend. Aber vielleicht schreiben hier ja nur Leute, die in verunglückten Therapien und bei unfähigen Therapeuten gelandet sind. Wer weiß. Ich habe bislang nur bei DIS-Leuten gelesen, dass sie immer noch in Therapie sind und nicht das Gefühl haben gut aufgehoben zu sein oder von welchen, die nach X-gescheiterten Therapien eine neue suchen. Oder von ehemaligen Patienten, die nach nicht so furchtbar langen Therapien einen Weg raus und in ein relativ ’normales‘ Leben gekommen sind und keine mehr brauchen und wollen. Ich würde gerne von solchen Menschen lesen. Ja, natürlich, warum sollten Menschen die von DIS geheilt wurden, oder dieses Diagnose keine Rolle mehr spielt – auch motiviert sein, darüber zu schreiben? Die wollen einfach ihr Leben leben.
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Achso, ok, dann hab ich das falsch eingeordnet…hatte deinen alten Blog ja noch nicht verfolgt. Aber richtig cool! Aus den Steinen auf deinem Weg etwas Gutes zu bauen, ist echt eine wertvolle Qualität und Stärke! Es ist auf jeden Fall eine gute Idee, sich auf diese Kraft zu besinnen und daraus zu schöpfen! Aber ja, kann ich verstehen, dass du dich trotzdem über die vielen schmerzhaften Erfahrungen mit den Therapeuten ärgerst. Manches hätte man sich sicher gern erspart!
Ich denke nicht, dass alle Therapeuten unfähig sind, aber ich denke, dass eine DIS wirklich eine sehr herausfordernde Symptomatik ist, für uns selbst ja schon und dann natürlich noch viel mehr für Außenstehende. Ich gehe mit meiner Therapeutin auch immer sehr hart ins Gericht, obwohl sie sich sehr bemüht, ist es oft gefühlt nicht das richtige. Wünsche mir immer, dass sie wie beim Röntgen einfach in mich reingucken kann und dann sieht, was los und dementsprechend handelt, aber das kann sie natürlich nicht.
Klar, wer von DIS geheilt wurde, will natürlich leben und vielleicht wollen viele dann nicht mehr darüber schreiben, das weiß ich nicht! Ich kann nur für mich sagen, dass ich hochmotiviert bin von meiner Heilung zu erzählen, die Gott in mir tun wird und bereits jeden Tag tut! Dies ist der Grund, warum ich meinen Blog ins Leben gerufen habe, weil ich Menschen daran teilhaben lassen möchte, wie Gott zerbrochene Herzen wieder zusammenfügt und in ihre Ganzheit zurückführt! Ich möchte in die Welt der Gebrochenen hinausrufen, dass es Hoffnung gibt inmitten der Hoffnungslosigkeit! Mein Blog wird seine Stimme nicht verlieren, wenn ich geheilt bin, sondern er wurde genau dafür gegründet, um dann seine Stimme zu erheben! Ich werde nicht aufhören, ein „Himmelsstürmer“ zu sein bis ich das sehe, was Jesus uns verheißen hat: Heilung und Wiederherstellung!
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Das hast Du aber schön ausgedrückt! Ich würde gern wissen, warum hier aber so gar nicht (außer einer, den Du auch kennst, hab Dich erst kommentieren gelesen) über die Heilung von DIS-Leuten zu lesen ist. Und ich habe auch im alten Blog einige Male (wenn ich über Spirituelles schrieb) mich sehr gewundert, dass da kaum Resonanz kam. Vielleicht so vermute ich – sind die meisten Theras nicht so spirituell ausgerichtet, warum sonst, war das so gut wie nie Thema. Jemand schrieb mal sogar, dass ihre Thera schon spirituell ist, aber man das besser nicht öffentlich macht, dass das bei der Krankenkasse nicht so gut ankommt und vielleicht die Genehmigung negativ beeinflusst. Das ist schon traurig.
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Also ich muss ehrlich sagen, ich habe noch nie von einer echten Heilung eines DIS-Menschen gehört mit Ausnahme derer, die den Weg zu Jesus gefunden haben…bis vor kurzem habe ich selbst daran gezweifelt, ob es wirklich möglich ist, aber dann habe ich ein Zeugnis von einer Frau gehört, die von Gott komplett wiederhergestellt wurde und sie ist nun Vorreiterin und hat bereits viele ihrer Klientien ebenso in diese Heilung geführt. Sie hat mir mit so vielen Sachen so sehr aus der Seele gesprochen und plötzlich machte so vieles Sinn! Dass diese Frau selbst durch die Heilung gegangen ist, macht sie so sehr authentisch und das hat mich unglaublich ermutigt! Ich weiß, dass es geht und ich weiß, dass Gott es auch für mich will! Und das Einzige, was ich tun muss, ist auf seine Worte hören und jeden kleinen Schritt machen, den er mir aufträgt! Es ist unglaublich, wie viel Fortschritt seitdem passiert und was ich alles Neues entdecken darf, was ich vorher so noch nie gespürt habe! Es ist, als wenn ich die Welt und mich selbst das erste Mal sehe, wie sie wirklich ist!
Warum von DIS-Leuten bezüglich Gottes-Themen manchmal wenig Resonanz kommt, denke ich, hängt mit der Enttäuschung zusammen, die sie mit ihm verbinden und einige sind auch im Glaubenskontext traumatisiert worden. Deshalb kann ich das auch sehr gut verstehen, dass das für ganz viele ein wahnsinnig sensibles und schwieriges Thema ist! Doch das ändert nichts daran, dass dort die Lösung für all unsere Probleme liegt! Enttäuschung ist ein Grund, aber kein Hindernis! Gott enttäuscht uns nicht, es sind nur unserer eigenen Erwartungen und unser eigenes Bild von Ihm, was manchmal „ent-täuscht“ werden muss, damit wir sein wahres Wesen erkennen! Deshalb kann ich jeden nur ermutigen, sich dem Thema Glauben zu stellen und eine neue Entscheidung zu treffen. Jesus streckt unaufhörlich seine Hand aus, egal, wie oft sie schon abgewisen wurde! Er ist der Weg in die Freiheit!
Es ist natürlich völlig klar, dass die meisten Therapeuten und natürlich auch die Krankenkassen davon nichts wissen wollen, denn all das gibt es ja nur, weil Menschen nicht mehr an Gott glauben. Die Bibel schreibt nichts von Therapeuten, denn der wahre Therapeut ist Jesus! Es sind lediglich Systeme, die nur funktionieren, weil und solange es kranke Menschen gibt! Wie sollten Krankenkassen überleben wenn Gott plötzlich UMSONST die Menschen heilt??!! Deshalb können sie nicht zulassen, dass das Einzug in die Therapien erhält, mal davon abgesehen, dass es auf dem spirituellen Sektor auch viel „Spökenkram“ gibt, der einfach nicht zur Heilung beiträgt, sondern alles nur noch schlimmer macht! Ich hab in den letzten Jahren an vielen Stellen nach Heilung gesucht, aber es war diese eine Begegnung mit Jesus, die alles veränderte! Ich wusste einfach, dass Er die Wahrheit ist und der Heilungsprozess der danach begann, bestätigt es! Alles, was mir durch Jesus und meinen Glauben an seine Erlösung zu teil wurde, ist einfach soo wunderschön, dass ich keine Worte dafür finde! Es gibt einfach keinen Grund, das nicht haben zu wollen! Geliebt werden! Das ist es doch, was unsere Herzen brauchen! Gott möchte es im Überfluss schenken, er möchte unsere Erwartungen übertreffen und sich als unser persönlicher Heiler und Retter erweisen!
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Vieles von dem was du schreibst kann ich gut nachvollziehen und sehe es zum Teil ähnlich.
Allerdings muss ich sagen, dass meine Therapieerfahrungen da ganz anders sind. Da ging es immer auch darum den Blick auf eigene Ressourcen und Stärken zu lenken und ich werde da sehr wohl gefordert und mir wird oft mehr zugetraut als ich mir zu dem Zeitpunkt selber zutraue 😉
Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass das klassische DIS Schema schwach, allein lebensunfähig, therapiebedürftig und nicht belastbar ist. Ich frage mich auch ein wenig wie du darauf kommst, wo du doch später selber davon schreibst, dass Menschen mit DIS eigentlich ziemlich stark sind, viele Talente haben und gut funktionieren können.
Ich sehe Therapie als Unterstützung dafür einen besseren Umgang mit einschränkenden Traumafolgen zu finden und es war auch für meinen Ausstieg sehr wichtig. Den hätte ich ohne Therapie wohl nicht geschafft.
Natürlich könnten Menschen mit DIS und wohl generell viele Komplextraumatisierte ohne Therapie leben und funktionieren. Ich schätze aber, dass das in den meisten Fällen kein besonders lebenswertes Leben wäre, weil es dazu weiterhin die dysfunktionalen Bewältigungsstrategien und/oder ein hohes Maß an Dissoziation bräuchte, die einen ja in gewisser Weise auch vom Leben und Fühlen abhält. Außerdem fürchte ich, dass die Mortalitätsrate ohne Unterstützungsangebote deutlich höher wäre…
Lebenslange Therapie ist (hoffentlich) weder das Ziel von Therapeuten noch von Patienten, sondern die Linderung der Traumafolgen, damit man trotz allem sein Leben leben kann.
Ich kann verstehen, dass deine Sichtweise an manchen Stellen von meiner abweicht, weil ich ja auch mitbekommen habe, dass deine Therapieerfahrungen ganz anders waren als meine.
Wahrscheinlich ist es sowieso am Wichtigsten, dass jeder die für sich passende Hilfe findet. Für den einen ist das vielleicht Psychotherapie für den anderen eine andere Therapieform und für den nächsten etwas, was gar nichts mit Therapien zu tun hat.
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Danke für die differenzierte Sichtweise (Deine Sichtweise) und natürlich hat sie was mit Deinem Erlebten und Deiner Unterstützung zu tun, und ist davon geprägt – so wie meine ja auch. Und was Du da schreibst wie Deine Therapie gelaufen ist, das ist wirklich toll und dazu gratuliere ich Dir, dass Du da so gute Therapie machen konntest – was ja wie mir scheint äußerst selten der Fall ist. Ich schreibe jetzt im 3. Jahr einen Blog zu diesem Thema und lese sehr viel von anderen, die schon jahrelang in Therapie sind, die viele schlechte Erfahrungen gemacht haben – ähnlich wie meine. Ich lese von all der Qual, der Verzweiflung, den zerstörten Hoffnungen….. und habe mitgefühlt und mitbekommen wie genau das Gegenteil passiert ist. Ein einziger ist mir unter den DIS-diagnostizierten die in Therapie sind (viele mehr als ein Jahrzehnt) und nur einer ist darunter, der sich integrieren konnte mit Hilfe von über 10 Jahren Therapie und geht jetzt immer noch in Therapie, weil er noch Hilfe benötigt bei der Integration. Und ja die Mortalitätsrate ist ohne Unterstützung vielleicht deutlich höher – aber ich habe mir oft gewünscht, dass ich nicht diesen Überlebenskampf in mir immer gehabt hätte, der mich immer durchhalten hat lassen (hab es zigmale versucht) Es ist vielleicht oft leichter zu gehen, als im lebenslangen Elend zu verharren. Aber da muss man eben einen Glauben haben, dass dieses Leben nur ein kleiner Teil des großen Ganzen ist – und dass wir hier sind um zu lernen und dass wir das, was wir nicht schaffen eben im nächsten Leben erledigen müssen. Es ist auch eine wichtige Ressource einen Glauben zu haben, mich hat er die meiste Zeit getragen. Und in diesem Beitrag hier habe ich ja auch davon geschrieben, dass wir alle mal Hilfe brauchen, dass wir überall viel Elende auf der Welt sehen und ob sich einer Suizidiert, weil er ein DIS ist oder weil er nicht mehr länger ohne ein Bein leben kann, oder sein Kind verhungern sieht, oder aus anderen Gründen keine Hoffnung mehr sieht – wer mag da beurteilen was schlimmer ist.
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