Einsamkeit auf dem spirituellen Weg

Genauso fühle ich mich wie er. Der spirituelle Weg ist ein einsamer Weg, man begegnet nicht vielen Menschen, mit denen man sich austauschen kann. So schade, da ich mich so gerne austausche und das Bedürfnis habe Gutes, Wesentliches mit anderen zu teilen, es weiter zu geben. Natürlich ist mir bewusst, dass dieser Weg der Weiterentwicklung kein Trampelpfad ist, keine breite Autobahn und dass es irgendwie dazu gehört, sich nicht von anderen abhängig zu machen auf seinem Weg, dass die Einsamkeit irgendwie dazu gehört – alle spirituellen Lehrer erzählen uns das. Als wir noch im Leidenszuständen dümpelten und den anderen Blog schrieben und klagten und jammerten, erfuhren wir viel tröstende Kommentare von Gleichempfindenden, wir fühlten uns da nicht so allein, aber es war Zuspruch, der uns immer mehr von unserem wahren Selbst abbrachte.

Aber das Schreiben bleibt uns, es ist auch eine Form des Austausches und vor allem des Ausdruck unseres wesentlichen Kerns und hilft.

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Die Geburt der Empfindung

Ein sehr interessantes Kapitel über die Entstehung unserer Emotionen und Empfindungen von Eckhart Tolles Buch „Die neue Erde“. besonders der letzte Absatz ist wesentlich für uns, weil er uns zeigt wie der Körper auf Gedanken reagiert und uns auch körperlich krank machen kann:

Die Geburt der Empfindung

Neben der Denktätigkeit, aber nicht völlig getrennt von ihr, gibt es noch eine andere Dimension des EGO – die Empfindung. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, dass alles Denken und Fühlen dem EGO zu zu rechnen ist. Es verwandelt sich nur in EGO, wenn Du Dich zu sehr damit identifizierst und so davon beherrscht wirst, dass es zum ICH wird. Der physische Organismus – Dein Körper – besitzt eine eigene Intelligenz, ebenso wie der Organismus aller anderen Lebensformen. Diese Intelligenz reagiert auf das, was Dein Verstand sagt, sie reagiert auf Deine Gedanken. Empfindung ist also die Reaktion des Körpers auf das was Du denkst. Die Körperintelligenz ist selbstverständlich ein untrennbarer Bestandteil der universellen Intelligenz und eine ihrer unzähligen Manifestationen. Sie gibt den unzähligen Atomen, aus denen Dein physischer Körper besteht, vorübergehend Zusammenhalt. Sie ist das Ordnungsprinzip hinter dem Zusammenwirken aller Organe des Körpers, der Umwandlung von Sauerstoff und Nahrung in Energie, dem Herzschlag und dem Blutkreislauf, dem Imunsystem, das den Körper vor Eindringlingen beschützt und der Umsetzung von Sinneseindrücken in Nervenimpulse, die zum Gehirn weitergeleitet werden, dort entschlüsselt und wieder zu einem kohärenten inneren Bild der äußeren Wirklichkeit zusammengesetzt werden. All diese und noch tausende andere Funktionen gleichzeitig werden von der Körperintelligenz perfekt wahrgenommen.

Du hältst Deinen Körper nicht in Gang, das tut seine Intelligenz, sie trägt zudem die Verantwortung  für die Reaktionen auf seine Umwelt. Das gilt für alle Lebensformen, es ist die gleiche Intelligenz, die der Pflanze seine physische Form gibt und als Blüte aus der Pflanze hervor geht. Als Blütenkelch, der sich am Morgen öffnet um die Strahlen der Sonne zu empfangen und am Abend wieder schließt. Es ist die gleiche Energie, die sich als Gaja manifestiert, als der komplexe, lebendige Mechanismus, den wir Erde nennen. Dieser Intelligenz entspringen auch die instinktiven Reaktionen des Körpers auf eine Bedrohung oder Herausforderung. Bei Tieren löst sie Regungen aus, die menschlichen Emotionen gleichen: Wut, Angst, Lust – dieser Emotionen können als ursprüngliche Empfindungsformen verstanden werden. In gewissen Situationen legen Menschen ähnliche Reaktionen an den Tag, wie Tiere, angesichts einer Gefahr, wenn das Leben bedroht ist, schlägt das Herz schneller, spannen sich die Muskeln an und beschleunigt sich die Atmung – alles zur Vorbereitung auf einen Kampf oder auf Flucht – Urangst. In die Enge getrieben erfährt der Körper einen Energieschub, der ihm eine Kraft verleiht, die er zuvor nicht hatte – Urwut. Diese Reaktion gleicht einer Empfindung, ist aber im Wortsinne keine Emotion. Der grundlegende Unterschied einer Triebreaktion und einer Emotion ist folgende: Eine instinktive Reaktion ist die unmittelbare Reaktion des Körpers auf äußere Umstände, eine Emotion hingegen ist eine durch Denken ausgelöste Körper-Reaktion. Indirekt kann eine Empfindung auch eine Reaktion auf eine aktuelle Situation oder ein aktuelles Ereignis sein, aber diese Emotion hat bereits den Filter einer mentalen Interpretation durchlaufen, ist bereits durchdacht worden, d.h. sie wurde schon mit einer Vorstellung von ‚gut oder schlecht‘ – von ‚Mögen oder Verabscheuung‘ – ‚Mein und Dein‘ – abgeglichen. Es wird Dich zum Beispiel kalt lassen, wenn Du hörst, dass jemand das Auto gestohlen wurde. Aber wenn es sich um Dein Auto handelt, bist Du höchstwahrscheinlich sauer. Es ist erstaunlich was ein Konzept wie ‚Mein‘ auslösen kann.

Obwohl der Körper sehr intelligent ist, vermag er nicht zwischen einer Situation und einem Gedanken zu unterscheiden. Er reagiert auf Gedachtes genauso wie auf die Wirklichkeit. Er weiß nicht ob es sich nur um einen Gedanken handelt. Für den Körper bedeutet ein angstvoller Gedanke, ich bin in Gefahr und entsprechend reagiert er. Selbst wenn es Nacht ist und Du behaglich in Deinem Bett liegst, das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an, die Atmung beschleunigt sich, Energie wird aktiviert, aber da die Gefahr nur eine Fiktion ist, hat sie kein Ventil. Dann wird sie zum Teil dem Verstand zugeführt und löst dort noch beunruhigendere Gedanken aus. Die übrige Energie wirkt sich vergiftend auf das harmonische Zusammenwirken der Körperfunktionen aus.

Besonders dieser letzte Absatz ist wesentlich für uns und früher traumatisierten Menschen und wir können Schlüsse daraus ziehen – wie bestimmte Gedanken zu unseren ständigen Angstgefühlen, Paniken, Bluthochdruck, Unwohlgefühlen….. u.v.m. führen, obwohl sie völlig unbegründet sind.

Für mich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, das ich schon im Vorfeld nutzen kann, indem ich meine Gedanken beobachten lerne und sie dem realen Jetzt anpassen kann und so verhindern, dass ich meinen Ängsten und Retraumatisierungen ständig Nahrung gebe. Langfristig gesehen hat so – eine mangelnde Gedankenkontrolle – natürlich auch durch solches Zulassen von derartigen unbegründeten negativen Gedanken aus der Vergangenheit – einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit.

 

Persönliche Freiheit

In unserem philosophischen Kurs ging es heute um persönliche Freiheit (letztes Mal um Freiheit und da das ein so großes Thema ist, haben wir es nun noch einmal zusätzlich geteilt). Dieses Mal ging es um persönliche Erfahrungen mit der Freiheit. Die 2 Stunden verflogen wie im Fluge. Und alles läuft eigentlich wieder darauf hinaus, dass man auch um die eigene Freiheit  leben zu können, sehr gewissenhaft darüber nachdenken muss und mehr Bewusstsein – für die vielen Facetten von Freiheit des Einzelnen, entwickeln muss. Auch Freiheit benötigt eine Entscheidung, denn Freiheit ohne Verantwortung gibt es nicht.

Wenn wir uns beispielsweise frei dafür entscheiden eine Familie zu gründen oder für die Freiheit Kinder zu haben, oder die alte Mutter/Vater zu pflegen…, so beinhaltet das auch, dass wir ein Stück weit unsere anderen Freiheiten aufgeben müssen, weil solche Entscheidungsfreiheiten, eben auch Verantwortung mit sich bringen und wir uns einschränken müssen in anderen Bereichen von Freiheit. Es ist dann eine frei gewählte Freiheit/Verantwortung, die uns vielleicht in anderen Dingen unfrei macht.

Ein interessanter Gedanke war auch bei diesem Thema, dass die Freiheit in einer bestimmten Art und Weise auch vielerlei Konsequenzen mit sich bringt, nämlich da wo der eigene Ausdruck der Lebensfreiheit, oft auch anderen Menschen nicht gefällt, oder andere Menschen stört …. verletzt…. (weil wir ihre Erwartungen vielleicht nicht erfüllen). Es ist also sehr wesentlich, dass wir uns über die Konsequenzen von Freiheitsausübung sehr bewusst werden, und wir Stärke entwickeln müssen auf unseren frei gewählten Weg, wenn wir unseren Weg authentisch gehen wollen. Es ist wie eine Gratwanderung und in unserem Bewusstsein muss erarbeitet sein, wie viel uns unser freiheitlicher Lebensweg bedeutet und wie viel wir dafür zu geben bereit sind.

Ich kann jetzt nicht über die ganzen 2 Stunden hier schreiben, da waren viele gute Gedanken dabei, viel Stoff und Anregung um darüber nachzudenken und sich bewusster zu werden.

Das Licht ist stärker als die Dunkelheit

„Es war einmal eine dunkle Höhle. Die war tief unter der Erde vor jedem Blick versteckt.
Ja, sie war so tief in der Erde, dass niemals ein Lichtstrahl sie auch nur ein wenig erleuchtet hatte.
Da die Höhle nie ein Licht kennengelernt hatte, bedeutete ihr das Wort auch gar nichts.
Sie konnte sich „Licht“ einfach nicht vorstellen.
Eines Tages schickte die Sonne der Höhle eine Einladung. Sie lud die Höhle ein, nach oben zu kommen und sie zu besuchen.
Die Höhle freute sich sehr über diese ungewöhnliche Einladung.
Sie begab sich nach oben und war erst geblendet, dann erstaunt und entzückt. So ein großes Wunder erleben zu dürfen, begeisterte sie außerordentlich.

Erfüllt von Freude und Dankbarkeit darüber, dass die Einladung der Sonne ihr eine solch überwältigende Erfahrung geschenkt hatte, wollte die Höhle sich mit einer Gegeneinladung an die Sonne erkenntlich zeigen. Sie lud die Sonne zu sich ein, denn die Sonne hatte noch niemals Dunkelheit gesehen.
Eines Tages macht die Sonne sich auf zu einem Besuch unter der Erde.
Die Höhle begrüßte sie herzlich und bat die Sonne, doch hereinzukommen.
Die Sonne trat ein und sah sich interessiert in der Höhle um. Sie war neugierig darauf, die Dunkelheit endlich kennen zu lernen.
Sie konnte sie nicht entdecken und verwirrt fragte sie die Höhle: „Wo ist sie, die Dunkelheit?“

(Quelle: aus „Weisheitsgeschichten für die Seele“ von Norbert Lechleitner)

„Unser Tipp für Sie: Bringen Sie Licht in Ihr Leben. Am besten fangen Sie mit Ihren Gedanken an. Denken Sie dunkle, pessimistische, Sie runter ziehende Gedanken? Oder lichtvolle, optimistische und Sie aufbauende Gedanken? So wie Sie denken, fühlen Sie! Und je nachdem, wie Sie sich fühlen, handeln Sie. Und dieses Handeln wiederum bringt ein Ergebnis hervor. Meist bestätigt dieses Ergebnis Ihr vorheriges Denken. Deshalb – denken Sie lichtvoll“

Mist …. schon wieder habe ich vergessen zu notieren woher ich diesen Text habe – aber gut nicht?

Die Last der Vergangenheit

Fortsetzung: Tolle aus „Eine neue Erde“

„Die Unfähigkeit, oder eher Unwilligkeit, die Vergangenheit fahren zu lassen wird besonders anschaulich in der Geschichte von den zwei Zenmeistern;

Zwei Mönche waren unterwegs auf der Wanderschaft. Eines Tages gelangen sie ans Ufer eines Flusses, dessen Ufer durch eine Regenperiode aufgeweicht waren. Dort stand eine junge Frau in schönen, teuren Kleidern. Offenbar war sie im Begriff, den Fluss zu überqueren. Da das Wasser sehr tief war, hätte sie ihn nicht durchwaten können, ohne dabei ihre Kleider zu schädigen. Ohne zu zögern ging der ältere Mönch auf die Frau zu, hob sie auf seine Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf dem gegenüber liegenden Flussufer setzte er sie trockenen Fußes ab. Nachdem der jüngere Mönch ebenfalls den Fluss überquert hatte, setzten die beiden ihre Wanderung fort. Eiige Stunde später fing der Jüngere an, den seinen älteren Kameraden zu kritisieren: „Bist du dir im Klaren, dass du nicht korrekt gehandelt hast, denn wie du weißt, ist es untersagt, näheren Kontakt mit Frauen zu haben oder mit ihnen zu sprechen. Und du hast sie sogar berührt. Wieso hast du gegen diese Regel verstoßen?“ Der Mönch, der die Frau über den Fluss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen mit Bedacht an. Dann antwortete er ruhig: „Ich habe die Frau nur über den Fluss getragen. Aber Du hast sie bis hier hin getragen.“

Wenn Du Dir einmal vorstellst, wie das Leben für jemanden wäre, der die ganze Zeit wie der jüngere Mönch lebte und aus Unfähigkeit oder Unwillen heraus unfähig ist sich aus einer Situation zu lösen, immer mehr Zeug und Zorn in sich anhäufte, bekämst Du einen Eindruck davon, wie das Leben für die Mehrzahl der Menschen auf der Erde aussieht, wie schwer sie an der Vergangenheit tragen, diese Gedanken mit sich herum schleppen. 

Die Vergangenheit ist als Erinnerung in Dir lebendig, aber die Erinnerungen an sich sind nicht das Problem. Vielmehr lernen wir durch Erinnerungen aus der Vergangenheit, aus früheren Fehlern. Nur wenn Erinnerungen, d.h. Gedanken aus der Vergangenheit so von Dir Besitz ergreifen, dass sie zu einer Last werden, sind sie problematisch und fließen in Dein Selbstgefühl ein, dann wird Deine Persönlichkeit, die durch Deine Vergangenheit konditioniert wurde, zum Gefängnis für Dich. Denn Deine Erinnerungen sind mit Selbstgefühl betrachtet und aus Deiner Geschichte beziehst Du Deine Identität. Dabei ist ist dieses kleine Ich eine Illusion, die Deine wahre Identität als zeitlose, formlose Präsenz verdunkelt.

Deine Geschichte setzt sich aber nicht nur aus mentalen sondern auch aus emotionalen Erinnerungen zusammen – aus alten Empfindungen, die fortwährend erinnert werden. Ebenso wie der Mönch, der an seiner Entrüstung schwer trug, indem er ihr nach und nach Nahrung gab, schleppen die meisten Menschen ihr Leben lang, einen Berg von unnötigen Ballast von Emotionalen – wie Hass und Schuldgefühlen – mit sich herum. Sie schränken sich selbst durch Klagen, Bedauern, Hass und Schuldgefühlen ein. Ihr emotionales Denken ist zu ihrem Selbst geworden und so halten sie an ihren alten Emotionen fest, weil diese ihre Identität stärken. Aufgrund ihrer Neigung  alte Emotionen lebendig zu erhalten, tragen fast alle Menschen in ihrem Energiefeld eine Ansammlung von altem emotionalen Schmerz mit sich herum, den ich den Schmerzkörper nenne. Wir können jedoch damit aufhören dem Schmerzkörper, den wir schon haben, noch mehr Ballast hinzu zu fügen. Wir können lernen mit der Gewohnheit des Ansammelns und Wiederauflebenlassen von alten Emotionen zu brechen, indem wir – bildlich gesprochen – aufhören mit den Flügeln zu schlagen, davon ablassen, mental in der Vergangenheit zu verweilen, wobei es egal ist, ob etwas am Vortag oder vor 30 Jahren geschehen ist. Wir können lernen keine Situationen und Ereignisse im Geist lebendig zu erhalten, sondern unsere Aufmerksamkeit lieber auf den ursprünglichen, zeitlosen, gegenwärtigen Augenblick zu richten, statt uns in einem mentalen Film zu verwickeln lassen. An Stelle der Emotionen tritt dann endlich unsere Präsenz – unsere Identität. Nichts von der Vergangenheit kann Dich davon abhalten jetzt gegenwärtig zu sein und wenn Dich die Vergangenheit nicht davon abhalten kann jetzt präsent zu sein, welche Macht hat sie dann noch?“ 

Fütterung

Nein, ich füttere mein EGO nicht mehr mit negativen Gedanken, mit Dramen, mit Horrorfilmen im Fernsehen oder im Kopf, …. ich gebe ihm kein Futter mehr, indem ich mich selber tiefstaple oder über andere erhebe…. Nein, ich bin nichts besonderes, weil ich eine harte Kindheit und Jugend hatte, weil ich viel gelitten habe, weil ich viel an mir arbeite, mehr hinterfrage, mehr lerne, mehr Bewusstsein entwickle….

Die meisten Leser hier werden die Metaphergeschichte von den 2 Wölfen kennen – der Wolf, den Du fütterst, der wird groß und immer stärker. Also füttern wir doch unseren Wolf mit dem, was unser Leben konstruktiver macht und nicht den EGO-Wolf, der immer hungrig ist und mit Sachen gefüttert werden will, der ihn stärker machen würde und Macht über uns ausübt auf destruktive Weise.

Alle Menschen müssen irgendwann die Naturgesetze, die hermetischen Gesetze begreifen lernen, sehen dass wir alle in Wirklichkeit eins sind. Alle Menschen müssen sich irgendwann weiterentwickeln und lernen. Alle Menschen haben die gleichen Grundbedürfnisse, wir wollen geliebt, geachtet, ernst genommen werden, wir wollen keinen Hunger haben, ein Dach über dem Kopf, nicht frieren und gesund sein. So unterschiedlich sind wir nicht – jeder ist da wo er grad sein muss, da wo er die Erfahrungen machen kann, die er braucht für seine Weiterentwicklung.

Eine alte Dame, die ich vor vielen Jahren betreut habe und die inzwischen gestorben ist sagte zu mir: „Wir sind so angelegt uns weiter zu entwickeln, wir können höchstens eine Weile bremsen oder sehr langsam gehen, aber wir müssen alle an das gleiche Ziel.“

Hier ein Teil des Textes über das EGO aus spirituelles Erwachen 

nicht nur Eckart Tolle schreibt über das EGO und das geistige Erwachen – bei den Philosophen, geistigen Lehrern, in der Literatur….. findet man überall ähnliches.

Illusionen und das Ego

Beim Erwachungsprozess erkennst du nicht nur den illusorischen Charakter vergangener Erfahrungen und zukünftiger Vorstellungen, vor allem wirst du dir auch deines Ego bewusst.

Dabei ist es wichtig, es nicht zu bekämpfen oder probieren, es zu zerstören. Allein der Wille, das Ego besiegen zu wollen, ist Teil des Egos – einfach nur ein anderer Aspekt davon. Es bringt nichts Positives, wenn ein Gedanke gegen einen anderen Gedanke Krieg führt.

Das Ego ist Teil der menschlichen Erfahrung und ein wichtiges Hilfsmittel, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Die wahre Transzendenz besteht darin, es zu erkennen und zu akzeptieren. Durch die simple Bewusstwerdung und Beobachtung, hat es keine Macht mehr über dich. Dem wirst du dir klar.“ 

Schurke – Opfer

E. Tolle „Eine neue Erde“ Fortsetzung:

„EGOs, denen keine Bewunderung zuteil wird, versuchen manchmal in anderer Form auf sich aufmerksam zu machen und spielen verschieden Rollen um dies zu erreichen. Wenn sie keine positive Beachtung finden, verlegen sie sich mitunter darauf, negativ aufzufallen, z.Bsp. indem sie jemanden zu einer negativen Reaktion herausfordern. Schon manche Kinder tun das, sie benehmen sich schlecht um Aufmerksamkeit zu erregen. Negative Rollen werden besonders dann gespielt, wenn das EGO durch einen aktiven Schmerzkörper vergrößert ist, d.h. durch einen emotionalen Schmerz aus der Vergangenheit, der durch Auffrischung nach neuer schmerzvoller Erfahrung verlangt. Manche EGOs begehen Verbrechen um zu trauriger Berühmtheit zu gelangen, sie versuchen wenigstens dadurch Aufsehen zu erregen, dass sie bekannt werden und andere sie verdammen – „bitte bestätige mir, dass ich existiere, dass ich nicht völlig unbedeutend bin“- scheinen sie sagen zu wollen. Solche pathologische EGO-Formen sind im Grunde nur extremere Versionen von normalen EGOs.

Eine Rolle, die häufig gespielt wird ist die des Opfers und die Formen von Aufmerksamkeit, die so gesucht werden, sind Sympathie und Mitleid, das Interesse an meinen Problemen, an mir und meiner Geschichte. Sich selbst als Opfer zu betrachten, ist Bestandteil vieler EGO-Muster, wie etwa dem Klagen, dem Beleidigt- und dem Wütendsein. Habe ich mich erst einmal mit einer Geschichte identifiziert, in der ich mir die Rolle des Opfers zugewiesen habe, möchte ich natürlich nicht, dass die Geschichte aufhört, denn wie jeder Therapeut weiß, will das EGO nicht, dass seine Probleme ein Ende haben, weil sie Teil seiner Identität sind. Wenn niemand meine traurige Geschichte hören will, erzähle ich sie mir im Geiste selbst immer wieder neu und tue mir dann furchtbar leid und schon habe ich eine Identität als jemand, der vom Leben, von anderen Menschen, vom Schicksal oder von Gott ungerecht behandelt wird. Sie liefern mir eine Definition eines Selbstbildes und macht jemanden aus mir und das ist alles was für das EGO zählt.

Ja, das EGO will immer, dass alles so bleibt wie es ist, es hat Angst vor Veränderung, für das EGO ist Veränderung gleichbedeutend mit sterben.

Die obige Aussage von Tolle ist starker Tobak – ABER – wenn wir fähig sind das anzuschauen und auch wenn wir unser Leben rückwirkend betrachten – so fallen mir gleich eine Handvoll Gegebenheiten ein, die das bestätigen.

Erst mal als Kind: Als Kind wurde ich nie positiv verstärkt oder betrachtet – im Gegenteil. Ich wurde als Störfaktor, als nicht gewollt, als schwarzes Schaf gesehen, es gab nichts Gutes an mir…. Die gefühlte Tatsache (von Verwandten bestätigt), dass ich abgetrieben werden sollte und von einem Vater stammte, den meine Mutter gehasst hat – war wohl am schlimmsten für mich als Kind. Mein Lebensrecht war mir sozusagen abgesprochen – meine Mutter wollte mich nicht nicht und die täglichen Prügel von meinem Stiefvater hämmerten mir das auch glaubhaft in mich hinein. So, begann ich mir einen Trick auszudenken (unbewusst) mich bei den Misshandlungen nach einer Weile tot zu stellen, was regelmäßig irgendwann bei meiner Mutter (die daneben stand) den Ruf entlockte: „Hör auf, Du schlägst sie ja tot“. Dies wiederholte sich fast täglich, jedesmal holte ich mir (unbewusst) auf diese Weise meine Lebensberechtigung.

Später als junge Erwachsene und auch noch nach meinem Unfall und der Diagnose DIS, blieb ich weiter Opfer meiner Schreckenserziehung. Und ich werde wohl nie aufhören diese Jahre zu bedauern, in denen ich mich als Opfer gefühlt habe, die mich so viel Zeit kosteten, weil das Opfersein mich jahrelang gefangen hielt. Was hätte ich in all den verlorenen Jahren alles Wunderbares tun können – aber vielleicht werde ich ja 104 wie eine Tante mütterlicherseits und durch immer mehr Bewusstsein – bleibt auch mein Geist vielleicht noch noch lange helle. 😉 

In der Opferrolle bekommt das EGO viel Nahrung, durch Trost und Aufmerksamkeit – jedenfalls kurzfristig (nicht langfristig) und weil dieser Trost nicht lange anhält, muss diese verhängnisvolle Rolle stets mit neuen alten Opferaussagen erneut bestätigt werden. So ist mir jetzt auch klar, warum ich in dieser Phase immer wieder den Eindruck hatte, dass es im Kontakt (Blog) mit anderen „Opfern“ damals – zu dieser steten Steigerung von Leid kam (ich bin viel schlimmer dran…. mir geht es am schlechtesten … mir ist das Schrecklichste passiert…).

Für mich ist es sehr heilsam, durch diese Texte von Tolle, zu erkennen, was damals geschah mit und in mir – so ist der Weg zurück zu Opferverhalten nicht mehr gangbar, er ist durch das neue Bewusstsein oder Bewusstgewordensein nun unmöglich geworden. Das ist ja oft bei sog. Opfern der Fall, dass sie sich auf den Weg machen und dann nach einiger Zeit wieder zurück fallen und aufgeben, weil es nicht gleich funktioniert hat. Hat man die Mechanismen des EGOs erst einmal durchschaut – will man sie nicht mehr bedienen, man kann keinen Nutzen mehr daraus ziehen, wenn man sie erst einmal verstanden hat. Das EGO hat nur im unbewussten Zustand Macht über uns.

Der weite Weg zu uns selbst

Auf Mias Blog las ich den letzten Beitrag „Selbstentfremdung“  und dachte, mir geht es ähnlich aber in ungekehrter Richtung: ich finde mich täglich mehr selbst. Durch die Beschäftigung mit den Lehren von Eckart Tolle und anderer weiser Vermittler, über das EGO verstehe ich immer mehr, was mich und alle Menschen von sich selbst entfremdet hat und meist noch immer geschieht. Und da wir immer mehr Bewusstsein entwickeln, also merken, dass wir uns entfremdet haben und wie sehr – und wir fortwährend dem EGO auf dem Leim gehen, dann ist schon viel gewonnen, dann können wir es Schritt für Schritt lernen, wie wir unserem wahren Selbst näher kommen können.

Das fortwährende Denken – eigentlich Geplapper – in unserem Kopf, das uns der Verstand/EGO eingibt führt uns fort von unserem wesentlichen Kern. Wir jagen der Anerkennung nach, dem Geliebt- und Gemochtwerden, dem Lob, der Aufmerksamkeit, scheinbarer Lebendigkeit, der Sucht nach positiver Bewertung von Anderen …. und alles, was ich bereits im letzten Beitrag von E.Tolle „Rollenspiele“ geschrieben habe.

Weil wir nicht erkennen, dass wir tausenderlei Dinge am Tag tun, die überhaupt nichts mit uns zu tun haben, sondern wir nur glauben, dass es zu uns gehört, was von uns als Person gefordert, erwartet oder gewünscht wird und wir glauben, dass es zu uns gehören muss. Nicht einmal das, was wir uns selbst wünschen ist das, was unser ureigenstes Wesen braucht. Wir häufen Materielles an, wir tun Dinge, damit man uns anerkennt und mag, (es beruhigt uns, wenn wir Gutes tun), unsere Tage sind voll von Tätigkeiten, von denen wir glauben, sie müssen sein oder wären sinnvoll. Aber all das ist nur oberflächlich, es lässt meist unseren Kern, unser wahres Wesen unberührt und so verlässt uns beinahe nie ein schales Gefühl, dass uns etwas fehlt. Und wir suchen weiter an Orten, wo wir glauben unser Glück zu finden und treffen es nie, denn es ist nicht da wo wir es suchen.

Nichts außerhalb von uns kann uns bleibend glücklich machen – nur wenn wir unbeirrt UNSEREM Innen näher kommen – unserem Kern – sind wir angekommen.

Wir sind hier um zu lernen – nicht um alles schon zu können oder zu haben. Es reicht danach zu streben, immer mehr uns kennen zu lernen, entdecken was uns noch fehlt, und uns freuen über jedes Puzzleteil, dem wir näher kommen durch unser stetiges Suchen und Finden. Wir könnten ebenso gut auch weiter nichts tun – wir würden dennoch – und sei es erst auf dem Totenbett – uns selbst spätestens dann begegnen, wenn alles unnötige zurück gelassen werden muss und wir nackt mit all unserer Essenz, unserer Erfahrungen und dem was wir geworden sind – hinüber gehen.

 

 

 

 

Rollenspiele – Die vielen Gesichter des EGO

Fortsetzung von E. Tolles „Eine neue Erde“: (Nahrung für das EG0)

Ein EGO, das etwas von einem anderen EGO will und wer will das nicht – spielt normalerweise eine bestimmte Rolle, damit seine Bedürfnisse befriedigt werden. Sei es materieller Gewinn, ein Gefühl der Macht, Überlegenheit oder Besonderheit oder irgendeiner Art von physischer oder emotionaler Befriedigung. Für gewöhnlich ist es den Leuten überhaupt nicht bewusst, welche Rollen sie spielen – sie sind diese Rollen. Weiterlesen

Freunde im Geiste

Heute war wieder Mystikkurs mit Laotse dran. Schade, dass er nur 14tägig ist. Tut so gut unter Menschen zu sein, die auch auf dem Entwicklungsweg sind – ähnlich wie wir und über den Sinn des Lebens forschen und ihn in sich finden wollen.

Es tut so gut unter Wesen zu sein, die darum wissen, dass es neben der äußeren Spiegelwelt – auch noch eine wesentlichere Welt gibt – die Innenwelt (jenseits der Psychologie, die alles unter der Sicht des Pathologischen betrachtet).

Es tut so gut mit konstruktiven, positiven Menschen den Austausch zu pflegen und zu spüren, dass wir irgendwie eins sind – im liebevollem Sinne – und uns vertrauen können.

Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen. Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe. Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.

Laotse

Damit es Frieden in der Welt gibt, müssen die Völker in Frieden leben.

Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt, dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.

Damit es Frieden in den Städten gibt, müssen sich die Nachbarn verstehen.

Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt, muss im eigenen Haus Frieden herrschen.

Damit im Haus Frieden herrscht, muss man ihn im eigenen Herzen finden.

Laotse

Dramatik und Frieden

Aus Eckart Tolles „Eine neue Erde“(Untertitel: Bewusstseinssprung statt Selbstzerstörung)

Tolle versucht in dieser CD bzw. seinem Buch Lösungen zu präsentieren, wie wir Menschen aufhören können weiterhin uns gegenseitig, uns selbst und unsere Erde zu zerstören. Er zeigt das Warum auf – warum dies alles auf unserer Welt geschieht, was die Ursachen sind und weiß auch Wege daraus.

Heute geht es um Dramatik und Frieden

„Es gibt niemand, der sich nicht Frieden wünscht, aber irgend etwas in Dir ist auch auf Dramatik aus – auf Konflikt. Im Augenblick kannst Du es vielleicht nicht fühlen. Wahrscheinlich bedarf es einer bestimmten Situation oder auch nur eines Gedankens, um eine Gegenreaktion in Dir auszulösen. Jemand beschuldigt Dich der einen oder anderen Sache, würdigt Dich nicht angemessen, dringt in Dein Revier ein, zweifelt an Deiner Handlungsweise oder streitet mit Dir um Geld…. Kannst Du die gewaltige Energiewelle spüren, die dann läuft, die Angst, die sich möglicherweise hinter der Maske von Wut oder Feindseligkeit verbirgt? Kannst Du hören wie Deine Stimme  hart und schrill wird, manchmal auch lauter und tiefer? Bist Du Dir bewusst, dass Dein Verstand auf Hochtouren läuft, um Deine Position zu verteidigen, sich rechtfertigt, bereit macht anzugreifen oder zu beschuldigen? Mit anderen Worten, kannst Du in diesem Augenblick aus Deiner Unbewusstheit erwachen? Kannst Du spüren, dass etwas in Dir auf Krieg aus ist – etwas, das sich bedroht fühlt und das um jeden Preis überleben will? das die Dramatik liebt, weil es in diesem Theaterstück seine Identität als Sieger behaupten will? Merkst Du, dass etwas in Dir lieber Recht behalten will, als in Frieden zu sein?“

In meiner Zeit als ich mich noch als DIS-Diagnostizierter betrachtete, waren es die anderen, die mich triggerten (natürlich unrechtmäßig so fühlte ich es, obwohl mich im Grunde jede neutrale Person durch irgendwas triggern konnte, was sie gar nicht beabsichtigte) Und wenn wir solche Trigger dann erlebten und nicht unsere Gegenüber verantwortlich machten, so glaubten wir als Viele, dass unsere Täter aus der Vergangenheit uns das angetan hatten. Ich sagte sogar zu meiner besten Freundin immer, wenn aufgrund von Triggern oder scheinbaren Provokationen, immer wenn wir stritten: ich wäre nicht schuld, ich hätte mich nur verteidigt.  Es war eine schöne bequeme Ausrede, dass wenn die Verteidiger in mir auf dem Plan getreten waren (und da erkenne ich mich total wieder wie Tolle das ausdrückt – meine Stimme wurde dann ganz hart, tief und laut und ein verbaler Verteidigungsrausch in Worten fing an – . Das war übrigens das erste, was ich in Griff bekam, indem ich aufpasste wie meine Stimme war, wenn meine Verteidiger erschienen, so konnte ich sie langsam bemerken bzw. konnte ich die Rückmeldungen über meine Stimme überhaupt erst wahrnehmen. Mir wurde bewusst an welchen Stellen sie regelmäßig von mir Besitz ergriffen und mir mein Verstand oder mein EGO mir vorgaukelte, die ‚Angreifer‘ wären Schuld. Es passiert mir immer noch, aber es ist schon viel besser geworden und die Texte von Tolle bringen noch mehr Licht in dieses Thema. Auch das Rechthabenwollen kennen wir sehr gut und auch dieses Gefühl – es gehe dabei um Leben und Tod.

Alle Menschen kämpfen damit und Tolle beleuchtet das später auch noch mehr, woher das kommt, dass wir so reagieren. Das ist nicht nur das Thema von Vielen mit DIS und Co-diagnosen. Es ist nicht etwas so besonderes.