Was mir fehlt

Manchmal fragte ich mich in letzter Zeit, wie es sein kann, dass es mir nach so vielen Monaten immer noch so gut geht. Und manchmal spüre ich auch, dass etwas fehlt. Ich habe nachgespürt und einiges entdeckt, was ich noch nicht ganz erfasst habe.

Obwohl mein Leben derzeit so prall gefüllt ist mit Gutem.

Seit ich mit den L. Hays und E. Tolles Texten arbeite, lerne ich viel über Techniken, wie ich Automatismen entgegenwirken kann und ich lerne vor allem mehr Zusammenhänge zu verstehen und begreife, dass vieles vom Leid vermieden werden kann, wenn man ein bestimmtes Bewusstsein entwickelt, um die Mechanismen zu erkennen, die Leiden schaffen bzw. nicht  immer wieder das alte Leiden aus der Vergangenheit neu beleben. (Das ist ungeheuer wichtig).

Da war des öfteren mal ein Gedanke oder vielleicht sogar das Gefühl: das reicht nicht, das reicht mir nicht! Und ich forschte nach indem ich zu diesem Gefühl eine Meditation machte und befragte mein Unterbewusstsein. Und ich sah meine Ahnung bestätigt. Ja, es fehlte mir zwischendurch etwas. Immer wenn es mal eine Zeit der Ruhe gab und ich mein Pensum an Üben, das ich mir vorgenommen hatte, erledigt hatte,  meine Begeisterung etwas nachließ, spürte ich ganz deutlich dieses Fehlen. Und dann begriff ich es: Ich hatte das Bedürfnis nach ‚Dramen‘, nach alten Dramen. Mit den früheren Dramen spürte ich mich mehr, fühlte ich mich lebendiger und ich spürte, wie sie mich in die Richtung zogen (da war was los und nicht so langweilig wie üben, oder dass es immer nur gut geht). Ja, irgendwie war mein Leben trotz der aufregenden Neuigkeiten von L. Hay, E. Tolle und G. Braden…. und meinem sonstigen derzeit guten Umfeld, mit den Menschen, die mich schätzten und mir das zeigten, der Freude darüber, dass es mir seit so vielen Monaten so gut geht –  nicht total erfüllt – ich spürte den Verlust der alten Dramen. Mir war innen langweilig!

Das ist grotesk und diesem Sog werde ich auch nicht nachgeben. Ich werde nicht wieder die alten Kamellen, den alten Schmerz, die negativen Gedanken herholen – nur weil ich die gewohnten Gefühle, die gewohnten Gedanken (mir gehts ja so schlecht, ich bin ein armes Opfer…), die mich wieder in Depressionen, Unzufriedenheiten, alte Denkweisen führen – zulassen. Sie sind vorbei, sind Vergangenheit, sie sind nicht wirklich jetzt da. Zur Zeit bricht sich manchmal zwischendurch ein Gefühl der Langeweile ganz leise Bahn.

Ja, wenn man bedenkt, dass man Jahrzehnte von Drama zu Drama schlitterte, mit kurzen Erholungspausen, ist das auch nicht verwunderlich – gehört zu den alten Gewohnheiten.

Was mir aber wirklich noch fehlt – ist die  Dimension ‚Spiritualität‘. Einiges wird da auch  bei Louise Hay angesprochen aber viel zu wenig. Da ist Eckhart Tolle und Donald Walsch schon anders. Aber für die Unterbrechung und für das Bewusstwerden von Automatismen, die wir mit den Texten von Hay überall finden – sind das unschätzbare Informationen und Lerninhalte. (Vor allem am Anfang, wenn man die Entscheidung gefällt hat, dass man so nicht weiter machen will). Denn die alten Muster sind stark und wir müssen sie genau erkennen lernen, wann und wodurch sie uns immer wieder gefangen nehmen. So können wir bewusster damit umgehen und mit Achtsamkeit so lange ausbremsen, wie neue Muster etabliert sind. Das erfordert nun mal Übung und Disziplin. Die wenigsten Menschen mögen Anstrengungen – ich hätte es auch gerne leicht und locker. Aber meine Motivation ist stark und ganz klar: Ich will nicht mehr (unnötig) leiden und schon gar nicht mehr das Leid aus der Vergangenheit, das wir sowieso nicht ändern können und außerdem haben wir das lange genug immer wieder durchlitten, das haben wir satt und wir haben erkannt, dass es nichts ändert in unserem Jetzigen Leben und damit auch nicht unsere Zukunft.

Neues Leiden wird ohnehin auch auf uns zukommen: Leid durch Körperschmerzen, durch Menschen, die vielleicht nicht so pfleglich mit uns umgehen, Menschen, die wir verlieren, weil sie sterben oder aus unserem Leben verschwinden oder was auch immer vielleicht jeden Tag in unserem Leben passieren kann, das können wir nicht verhindern und da dürfen wir auch in dieses Leiden (eine Weile) eintauchen, wenn wir das Gefühl haben, dass es uns gut tut. Aber die alten vergangenen Leiden, da haben wir genug dran gelitten und soviel Zeit damit verbracht. Einmal muss es auch genug sein! Wir haben jetzt Techniken, Bewusstsein zur Hand, um den alten Kreislauf Leid zu durchbrechen. Soviel Jahre damit zugebracht – verloren (?) und ich hätte mir gewünscht schon eher diesen CDs und weisen Menschen begegnet zu sein. Nun, so war es nicht – ich war noch nicht so weit – ich musste wohl auch mein Pensum an Leid erst ‚ableiden‘ bis es genug war, oder unser Verständnis so gewachsen war, dass wir es begreifen konnten, dass wir niemals heilen können, wenn wir immer noch die alten Automatismen bedienen, nach den alten Glaubenssätzen leben und die Gedanken immer die alten sind.

Vielleicht schaffe ich es nicht mehr alles was da Ungutes noch an Resten / die Hypotheken, die aus meiner Vergangenheit noch in mir lagern – aufzuräumen und zu erledigen, aber so ist das halt, wenn man soviel Zeit im Leid verloren hat und noch nicht eher begriffen hat. Aber ich bin auf dem Weg – einen unglaublich spannenden, abenteuerlichem Weg.

 

 

11 Gedanken zu “Was mir fehlt

    • Liebe Vergissmeinnicht,

      schön mal wieder was von Dir zu hören. Zu Deiner Frage: NEIN, zu meiner eigenen Verwunderung, aber was noch verwunderlicher ist – ich kann kaum mehr glauben, wie schlecht es mir vor einem Jahr noch ging.

      Die einzige Erklärung ist für mich; dass ich soviel an all den früheren Zuständen arbeite (allein bzw. indem ich viel weisen Menschen zuhöre und andere Dinge mache (als früher) und umsetze) und mir klar geworden sind, dass das Leid verschwunden ist, seit ich weiß und unterscheiden kann, dass es nur durch meine Gedanken, wenn sie in der Vergangenheit weilen, geschieht und natürlich stoppe ich die alten automatischen Gedanken sofort im Ansatz. Sie haben jetzt keine Macht mehr über mich.

      Zur Zeit träume ich ganz viel und habe jetzt einen Kurs gebucht in Traumarbeit, das ist sehr interessant und da ist ganz viel Stoff drin zu erkennen, wo meine Seele mir aktuell zeigt, wo noch Themen sind, die ich noch beleuchten und bearbeiten muss und das tue ich dann auch. Aber die Mechanismen, die das alte Leid immer wieder beleben, sind verschwunden seit mir in mein Bewusstsein gelangt ist, wie sie funktionieren – einfach verschwunden.
      Ich interpretiere Dein „Will auch“ so, dass Du vielleicht jetzt an dem Punkt bist, wo Du aus dem endlosen Leid heraus treten kannst und es für möglich halten kannst, dass „genug (vom Leiden) ist genug“ erreicht ist.

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      • Ich weiß nicht ob ich an dem Punkt bin oder nicht. Weil ich das Gefühl habe, dass es egal ist was ich will, weil die anderen in mir andere Wege gehen als ich will…
        Aber ich wünsche es mir auf jeden Fall Symptom und Flashbacks frei zu sein. Ich will nicht leiden, ich will leben. Und doch habe ich keine Ahnung wie ich es umsetzen soll anders zu handeln als wir es bislang tun und auch was denn anderes wäre. Weil wir sind schon sehr viele verschiedene Wege gegangen.
        Wir haben auch diese Zeit gehabt in der ihr gerade seid. Haben viel getan bis wir abgestürzt sind…
        Deswegen fühle ich mich ratlos und resigniert, weiß nicht vor und nicht zurück.

        Wie macht ihr das mit der Innen Kommunikation? Dürfen andere aus euch auch eine Meinung zu diesen Themen, die du gerade bearbeitest haben? Was machst du damit? Weil du schreibst-so wie ich es verstanden habe – „alles Leid geschieht durch meine Gedanken, also stoppe ich sie im Ansatz“.
        Empfindest du dich noch als Viele, oder nur als eine? Diese Gedanken die aufkommen, empfindest du sie als deine oder die von anderen Innens? Können/Dürfen andere von euch im Außen sein, agieren, denken, fühlen, reden?
        Ich frage, weil als ich/wir in bestimmten Phasen waren, das Gefühl da war alles bin ich und ich hab die Verantwortung für alles und habe jegliche Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse der anderen ignoriert und überhört und uns selbst echt kasteit. Uns ging es körperlich richtig schlecht, aber das wurde ignoriert und für dazugehörig gehalten. Tja und dann schlug alles in das komplette Gegenteil um und wir landeten in der Klinik…
        Und heute steh ich da, mit diesem Wissen über Entgiftung, Körper, Psyche, Muster, Glaubenssätze, DIS etc. und kann nichts davon irgendwie anwenden. Sackgasse…

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      • Wie Chameleon/Unsereins immer sagt: Jedes System ist anders…. Zum Vielesein: Wir haben damals – kurz nach der Diagnose DIS ziemlich viele Einzelpersonen in uns entdeckt – es wurden immer mehr (über 25) sie wurden auch immer differenzierter… je mehr ich mich mit ihnen beschäftigt habe. Das war sicherlich auch ein wichtiger Prozeß – alle in mir besser kennen zu lernen, aber jetzt erlebe ich mich ziemlich als Einheit – meine gründliche „Klara Gründlich“ erkenne ich noch ab und zu sehr deutlich – eben weil sie in diesem Prozess sehr wichtig ist alles genau zu beobachten und zu erkennen. ( Die Automatischen sind nicht mehr da, und wenn sie kurz mal wieder auftauchen, schau ich sie mir genau an und die Umstände, in denen sie wiedergekommen sind und entdecke immer mehr und schneller, warum und wieso sie agieren wollen und die Macht wieder übernehmen wollen) Und für mich hat es aufgehört mich durch die DIS-Brille zu sehen oder zu definieren: Ich bin jetzt jemand mit vielen Seiten und alle zusammen helfen wir unser Sein besser zu verstehen und die Mechanismen, die uns wieder ins alte Denken und Fühlen zerren wollen. Wir fühlen uns durch das errungene Wissen nun nicht mehr hilflos und die Diagnose ist uns inzwischen völlig wurscht. Das Leid wird nicht allein durch das Stoppen der ALTEN GEWOHNTEN GEDANKEN gestoppt sondern auch durch das Verständnis das ich mir erarbeitet habe. Ich habe einfach die viele Zeit, die ich mit Leidschleifen verbracht habe, genommen und damit jenseits der Leidgedanken und Selbstmitleid und Gedanken: Das kann ich nicht…. da komm ich nie raus…. mir kann keiner helfen…. ersetzt durch zuversichtlichere Gedanken wie: Ja, ich glaube an mich …. ich kann das schaffen…. Genug ist genug…. ich will nicht mehr leiden… Auch wenn es mir jetzt noch unmöglich scheint, weil ich es mir nicht vorstellen kann, dass es mal anders wird die alten Gewohnheitsmuster und Glaubenssätze zu verlassen …. etc. Es ist konzentrierte Arbeit und als erstes stand am Anfang die Entscheidung: Ich will das alles nicht mehr – und alles ist besser als das ….
        Ich bin davon überzeugt, dass jeder seinen Weg finden kann da raus – einen ganz eigenen, individuellen Weg – ja es gehört Disziplin dazu und wirkliches Wollen und für möglich halten und ständig dranbleiben, sich genau beobachten und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und es ist nicht einfach. Das Schwierigste ist vielleicht eine echte Entscheidung zu treffen – und anzufangen danach zu handeln. Ich hatte es einfach satt immer nur auf Hilfe von außen zu warten, die kam ja als Kind auch nie – also war es nur immer dasselbe wie als Kind – eine Wiederholung – damals kam auch niemand der uns rettete, im Gegenteil, es wurde nur schlimmer, weil wir in diesem Wartezustand uns immer schlechter fühlten und dachten wir sind es eben nicht wert, oder gut genug um gerettet zu werden und das glaubten wir sooooooo lange.
        Wenn man anfängt sich aus dieser Hilflosigkeit und dem Warten auf Hilfe von Außen herauszuschälen, dann merkt man schnell, dass man nicht mehr hilflos ist wie als Kind, dass wir tatsächlich unsere Situation verändern können und dann erstarken wir immer mehr und gewinnen immer mehr Selbstbewusstsein und fangen an, an uns zu glauben.

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      • Nachtrag: Es reicht nicht nur zu Wissen – mir hat geholfen einfach anzufangen mit vielen anderem TUN! Ich habe ja nicht nur mehr Wissen gehört, gelesen – sondern ich habe auch ganz viel andere Dinge probiert, einfach probiert – selbst wenn ich nicht wusste ob es hilft und manches weiß ich auch nicht von allem was ich ausprobiert habe, ob mir das oder das geholfen hat – aber ich habe es gemacht, wenn ich dachte: Z.Bsp. Schaden kann es ja nicht ein paar Solfeggio Frequenzen anzuhören und daran geglaubt, dass ich geführt werde – wenn ich es wirklich will und es war so. Allerdings glaube ich auch an den Sinn im Leben, an etwas Größeres als uns kleine Geister, das ist allerdings sehr schwer, wenn man sich nur als Opfer fühlt und noch nicht den Sinn in seinem Leben gefunden hat. Mir hat da viel geholfen, dass ich bei meinen Eltern nicht mehr nur Schuld gesehen habe, sondern mich darum bemüht habe, meine Eltern – und ihre Gründe für ihr so geworden zu sein – ehrlich nachzuvollziehen. An diesen beiden letzten Gründen scheitern die meisten Menschen, (besonders nach meiner Erfahrung mit den DIS-Leuten hier im Blog, die kein spirituelles Weltbild haben und schon das Wort „Vergebung“ einen Shitstorm auslöst). Was ich in den letzten vielen Monaten gelernt habe – ist, dass es nicht um Schuld geht, dass uns das nicht weiterbringt. Denn solange wir anderen die Schuld geben, sind wir immer Opfer und damit hilflos.
        Manchmal denke ich auch, jeder Traumatisierte muss erst ein bestimmtes Quantum an Leid durchleben (nach dem Trauma, eben wiederholen) bevor man spürt: Jetzt ist es aber genug und diese Entscheidung treffen kann, kein Opfer mehr sein zu wollen. Ich bin sehr hart mit mir selbst ins Gericht gegangen, hab mich schonungslos betrachtet und meine Ausreden und Ausflüchte genau angeschaut, so konnte ich erkennen, dass niemand ohne Schuld ist und auch wie leicht es passiert, andere zu verurteilen – für ihre Fehler, ihre Unwissenheit, ihren Mangel an Selbstverantwortung, aber wenn wir bei uns selbst genau hinzuschauen wagen und ehrlich wären, könnten wir erkennen, dass wir auch manchmal nicht so genau hinschauen bei uns selbst, weil es unangenehm ist. Wir wirken alle mit, (ob wir es wahrhaben wollen oder nicht) z.B. bei der Zerstörung dieser Erde, durch wegschauen, Dinge kaufen, die Kinder unter Qualen herstellen müssen, für die Menschen ausgebeutet und getötet werden – wir alle sind nicht unschuldig! Soviele Millionen Kinder sind traumatisiert durch Kriege, durch Hunger….. und keiner achtet auch nur auf sie…. die bekommen keine Diagnosen und Therapien bezahlt, werden völlig allein gelassen und ohne Hilfe. Statt unser westliches Leid so hochzustilisieren sollten wir uns nicht so wichtig nehmen und stattdessen uns mehr dafür einsetzen, dass Leid generell überall gemindert wird.
        Ich denke ein wichtiger Punkt für meine Heilung war, dass ich viel für andere tue, für eine gute Sache oder Menschen, die noch mehr leiden. Das ist wo ich den Sinn in meinem Leben sehe.

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      • Ja, anderen zu helfen ist immer gut. Und wenn es etwas bewirkt, dann fühlt es sich sehr gut an und es lenkt ab von sich selbst.
        Wir sind zur Zeit leider noch nicht wieder in der Lage uns da draußen zu bewegen und ehrenamtlich zu engagieren. Es ist aber mein Ziel und auch mein Sinn im Leben.
        Ich sehe die Haupt Schuld auch nicht in irgend welchen Menschen. Und ich sehe sehr wohl, dass auch meine Haupttäterin ihre Vorgeschichte hat, was die Grundlage für ihre Taten ist. Verantwortung trägt sie trotzdem für ihre Taten. Aber es ist in der Tat egal wer Schuld oder Verantwortung trägt, das Kind ist in den Brunnen gefallen und das wichtigste ist dieses dort raus zu bekommen.
        Mir geht es nicht um Groll oder Rache an Tätern, das tat es noch nie wirklich. Ich möchte endlich leben (oder sterben) aber eben nicht bloß dahinvegetieren.
        Auf das Leid anderer zu sehen, macht mich depressiv und aggressiv, bringt mir aber keine Erleichterung was mein Leben angeht, im Gegenteil, es läßt mich verzweifeln, dass diese Welt so grausam ist.
        Ich habe auch Frequenzen angehört und auch andere Dinge ausprobiert und auch sehr intensiv Innenarbeit betrieben ,wo ich mit viel Hoffnung ran ging. Ich wünschte, ich hätte die Disziplin und die Kontrolle darüber, es so lange zu tun bis sich etwas getan hätte. Ich hatte leider keine Veränderung gesehen und keine Erfolge gehabt und irgendwann nicht mehr weiter gemacht, weil ich es als Zeit Verschwendung sah… Auf die Hilfe von anderen Menschen warten sah ich immer als sinnlos an, immer nach dem Motto, wenn du dir selbst nicht hilfst, dann kann dir eh keiner helfen. Doch ich kam nicht wirklich weiter. Aber leider auch dann nicht, wenn andere helfen versuchten. Auch jetzt ist in uns diese Überzeugung, dass kein Mensch der Welt je heilen kann, was in uns kaputt ist, das vermag nur Gott allein.
        Mein Problem ist, ich suche trotzdem nach Wegen, nach Lösungen die uns irgendwie das Leben leichter machen. Nur finde ich nichts wirklich. Und auch selbst wenn, ich krieg es nicht umgesetzt. Umsetzung für längere Zeit ist ein Problem. Selbst Tabletten kriegen wir nicht regelmäßig eingenommen. Es gibt nichts was täglich gleich läuft, es gibt keine Rituelle, keine Konstanten. Jeder Tag kann das komplette Gegenteil des Tages davor sein und zwar egal in welcher Beziehung, ob essen, Vorlieben, Hobby, Bewegung, Verhalten… Was jetzt das wichtigste in meinem Leben ist, interessiert mich eine Stunde später schon gar nicht mehr. Was ich mir fest vorgenommen habe ist weg, nur weil ich den Raum verlassen habe…
        Ich weiß da nicht raus.
        Wir sind da leider nicht wie ihr zur Zeit. Es fehlt das was vor 2 Jahren noch da war. Diese Stabilität im sein, im wollen, in den Zielen und Meinungen. Und es gab Disziplin und Kraft und Durchsetzen, da ging jemand aus uns über die Leichen anderer aus uns, Hauptsache der Weg wurde eingehalten…
        Ach egal… Ich jammere… Und drehe mich dauernd im Kreis… Und das bringt einfach gar nichts!

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      • Liebe Vergißmeinnicht….. so einen schönen Namen hast Du Dir da ausgesucht – da ist eigentlich schon alles drin….. Bitte vergiß Dich wirklich nicht! Du darfst alle Deine Kraft, alles was Du bist einsetzen für DICH. Ich weiß, der Punkt an dem Du grad bist ist hart, aber auch wenn Du es nicht glaubst: Du bist ganz nah! Nah an dem was Dich herausführen wird wie damals vor 2 Jahren – wo es schon mal geklappt hat. Bitte erinnere Dich! Erinnere Dich an das Gefühl wie es damals war, lass es wachsen, vernichte es nicht gleich wieder mit alten Glaubenssätzen-Gedanken. Und versuche herauszufinden, was damals Dich zum kippen gebracht hat – ganz wichtig – erkenne die automatischen Mechanismen, die Dich in die alten Denkmuster ziehen. Ich weiß, es ist lange her, wirst Du jetzt denken – egal – Muster wiederholen sich – ständig – wenn wir nicht aufpassen und die alten Muster sind sehr stark, man muss anfangs dran bleiben. Und lass nicht nach, bleib dabei, fang immer wieder neu an – gib nicht auf! Dein stärkster Gegner ist (wie ich hier lese) der Gedanke: „Ich habe alles versucht – ich kann nicht – mir ist nicht zu helfen….“ Das ist der Stopp-Moment, wo Du ansetzen kannst. Erschaffe Dir eine Gegen-Gedanken, eine gegensätzliche Affirmation und jedesmal wenn diese alten ausgelutschten Glaubenssätze kommen, setze die anderen dagegen. Das ist der erste Schritt sie zu verändern. Lass sie nicht mehr durch, sie sind Lügen. Warum glaubst Du den Lügen aus Deiner Vergangenheit? Auch wenn Dir die Affirmation fremd vorkommt (natürlich) oder wie gelogen, was hast Du zu verlieren? Es ist nicht schwer nur Geist-Arbeit. Nimm das Neue Denken ernst, halte es für möglich und beobachte was geschieht.
        Zum Helfen noch etwas – verschiebe es nicht auf irgendwann – das sind Ausflüchte, das sagen die alten Muster, dass das noch nicht geht. Für andere da sein hilft sehr, es lindert das eigene Leid (es lenkt nicht ab – nur von den alten Mustern). Man begegnet Menschen, denen es genauso geht, oder schlimmer, oder solchen die tapferer sind und als Vorbild dienen und dadurch Mut machen. Es relativiert das eigene Leid – ja es treten andere Dinge als das alte Leid hervor – schenkt Zuversicht, macht mehr Selbst-Bewusst-Sein, stärkt den eigenen Wert.
        Zu den Tabletten, ja solche nehme ich nicht mehr, mit denen habe ich mich nicht mehr wiedererkannt, ich wollte MICH suchen, nicht einen Zombie, der ich durch die Tabletten wurde.
        Du schriebst “ Auch jetzt ist in uns diese Überzeugung, dass kein Mensch der Welt je heilen kann, was in uns kaputt ist, das vermag nur Gott allein.“ – So lass ihn Dich heilen, vertrau ihm, er schickt all die Wunder – jeden Tag – um Dir zu helfen, glaubt an Dich (egal wie Dein Gott für Dich ist – er ist für mich Energie, die überall ist) und überall ist er zu finden, Du musst ihn und seine Kraft, sein Wohlwollen nur entdecken.
        Hier jetzt noch eine Metaphergeschichte für Dich:
        >>Es regnet, tagein, tagaus. Das Wasser steigt und läuft in die Häuser. Martin M. lässt sich nicht evakuieren. Die Feuerwehr kommt mit ihren schwersten Fahrzeug angerückt, fährt unverrichteter Dinge wieder ab. Am nächsten Tag ist das ganze Erdgeschoß überflutet, ein Boot des Rettungsdienstes kommt, doch Martin M. lehnt ab. Am Tag darauf sitzt er auf dem First des Daches, das Wasser plätschert schon um seine Füße. Doch auch den Hubschrauber, der ihn retten will, schickt er weg. Am Morgen darauf ist nur noch eine riesige Wasserfläche zu sehen.
        Martin M. ist auf den Weg zum Himmel. Dort angekommen beschwert er sich bei Gott: „Mein Leben lang hast du mir versprochen, mich zu retten. Ich habe Dir geglaubt, und jetzt das.“ Gott antwortet ihm: „Was hast du denn? Erst habe ich dir die Feuerwehr geschickt, dann das Boot vom Rettungsdienst und sogar noch den Hubschrauber…“<<
        Namasté – ich grüße Deine Seele

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      • Diese Metapher kenne ich schon. Danke für deine Worte. Leider komm ich bei vielen nicht mal mit oder besser gesagt, sie kommen bei mir nicht an oder durch…
        Wir sind nicht da wo ihr seid.
        Und ich weiß weshalb es damals zum Absturz kam, es war weil wir unsere eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Schmerzen ignoriert haben und uns eben nicht gespürt haben. Es musste knallen, damit die leidenden Gehör bekommen. Ich finde diesen Weg damals daher auch nicht richtig für uns.
        Was wir brauchen ist ein Mittelweg, Ausgeglichenheit. Nur genau das konnten wir noch nie erreichen… 😞Es eskaliert immer in die eine oder die gegensätzliche Richtung.
        Und was ihr schreibt, ich kann es nicht wirklich greifen. Ich weiß nicht was und wie ich tun soll…

        Egal… Heute komm ich nicht weiter. Die Resignation hat mich voll im Griff. Und obwohl ich weiß, du hast recht, ich sollte nichts verschieben, kann ich gar nicht anders, ich habe keine Kraft mehr und auch keine Lust oder Willen momentan, denn im Grunde ist mir gerade alles egal. Ich will nicht mehr wirklich, ich will nur ein Ende von alldem Mist…

        Danke für eure Hilfe ❤️

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      • Ja, es stimmt, die Resignation hat Dich voll im Griff….oder wie ich es nennen würde, Du gibst ihr die Macht, Dich im Griff zu haben. Wenn es so war, dass Du damals, über Deine Gefühle, Schmerzen und Bedürfnisse hinweg gegangen bist, (und ich glaube Dir natürlich), dann war es wirklich der falsche Weg. Ich gehe auf meinen Weg möglichst nicht über meine wahren Bedürfnisse hinweg – im Gegenteil, wir achten sehr auf unsere (langfristigen) Bedürfnisse und mein Bedürfnis war damals als ich neu anfing, dass es mir besser geht, dass ich nicht mehr leide., nicht mehr voll Schmerz und negative Gefühle sein wollte. Und ich wollte auch keinen Mittelweg (keinen Weg „ich will schwimmen, aber mach mich nicht nass“-Weg). Ich war bereit ALLES einzusetzen, was mich aus den Leid bringen könnte. Ich traf die Entscheidung, nicht mehr zu leiden auch nicht in Resignation, sonst hätte es bei mir auch nicht geklappt.
        Dass Du schreibst viele Worte kommen bei mir nicht an – zeigt mir, dass Du nicht wirklich an dem Punkt stehst wo Du Hilfe annehmen kannst. Sei mir nicht böse, aber ich bin kein „Weiter-eine-neue-Schmerz-Runde-Begleiter“.
        Ich wünsch Dir alles Gute🧡

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      • Bin dir nicht böse. Hab das gar nicht von dir erwartet.
        Nur denke ich dass wir ein bisschen an einander vorbei reden.
        Ich bin damals mit der festen Überzeugung ran gegangen nicht mehr leiden zu wollen. Und da es bei uns nur ein ganz oder gar nicht gibt, hieß es die Zähne zusammenbeißen und weiter nach Plan agieren ob man nun Schmerzen hat oder nicht.
        Und ich weiß heute, dass das eben nicht der Weg ist, weil das bloß ein weiterer Kampf und Druck ist, auch wenn es nach dem Motto geht, der Zweck heiligt die Mittel.
        Deswegen will ich Ausgeglichenheit und einen Weg der Selbstliebe für langfristige aber ebenso die Bedürfnisse im hier und jetzt. Und das geht nur per Mittelweg, Liebe statt pure Disziplin die über Leichen geht nur um ein langfristiges Ziel in der Zukunft zu erreichen…

        Wir wünschen euch alles Liebe ❤️

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      • Ja, da hast Du recht – Zähne zusammenbeißen und über seine Schmerzen hinweg gehen ist ganz sicher nicht okay. Und auch ein Weg: schwarz oder weiß oder ganz oder gar nicht – ist ebenso wenig die Lösung. Das weißt Du auch. Der Plan muss natürlich durchdacht sein, bevor man ihn durchzieht, dazu braucht es viel Infos von nachvollziehbaren Strategien, das man erst erproben muss und gucken, was davon zu einem passt und evtl. nachbessern. Ich habe nichts „schwarzes“ ausgewählt um es durch zuziehen, nur das was ich von Grund auf verstanden habe und nachvollziehen konnte (nicht nur weil es jemand sagte, oder in Büchern schrieb“). Ich habe die Recherche erst mal auf den Prüfstand gestellt und verglichen mit dem, was ich bisher – als ich noch litt – gemacht habe und bei dieser Gegenüberstellung vieles entdeckt, was ich für Denkfehler drin hatte. Kampf ist in meinem Weg überhaupt nicht mehr drin und der Druck ist höchstens noch vorhanden, beim Disziplin aufbringen, nicht gleich wieder aufzugeben und dabei zu bleiben. Und auch da, wenn man mal nachgelassen hat, dann halt am nächsten Tag, wieder weiter zu machen. Über Leichen zu gehen ist ganz bestimmt nicht der richtige Weg, es geht nicht darum ein langfristiges Ziel auf Teufel komm raus zu erreichen, sondern um sich immer besser zu fühlen – nicht schlechter. Es geht darum auszuprobieren was hilft und wenn etwas nicht hilft oder gar man sich schlechter fühlt, was anderes herauszufinden, zu wählen aus dem großen Topf der Hilfen. Die Erfahrungen auf diesem meinen neuen Weg bereiteten mir sehr viel Freude, ich konnte die Erfolge Tag für Tag spüren und meine Begeisterung nahm zu. Es war und ist richtig spannend sich zu erforschen dabei, sich nichts vorzumachen, nicht mehr auszuweichen, es ist total aufregende, wenn man ganz neue Dinge tut, die man vorher nie tat, weil man dachte; mir hilft eh nichts. Da hast Du wohl etwas als Strategie ausgesucht was nicht auf Dich zugeschnitten war. Geb einfach nicht auf!

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