Zusammengefasst in Kürze – für die Anwendbarkeit – nochmal die Essenz des letzten Kapitels 3 von Eckhart Tolles Ausschnitte aus dem Buch „Jetzt“ – und dem Thema: Auflösung der Schmerzen (Schmerzkörpers):
„Richte die Aufmerksamkeit auf das Gefühl (des Schmerzes) in Dir – erkenne, dass es der Schmerzkörper ist, akzeptiere, dass er da ist. Denke nicht darüber nach, lass das Fühlen nicht zum Denken werden. Urteile und analysiere nicht, mach es nicht zu einer Identität für dich. Bleibe gegenwärtig und sei einfach weiter der Beobachter, von allem was in dir vorgeht. Werde dir nicht nur der emotionalen Schmerzen bewusst, sondern entwickle auch ein Bewusstsein für den der zuschaut – den stillen Beobachter. Das ist die Kraft der Gegenwart, die Kraft deiner eigenen bewussten Gegenwärtigkeit. Dann siehe was geschieht.“
„Egoidentifikation mit dem Schmerzkörper:
Der Prozess, den ich gerade beschrieben habe ist äußerst effektiv und zugleich einfach. Er könnte einem Kind beigebracht werden und hoffentlich wird er einmal den Kindern gleich zu Beginn der Schulzeit beigebracht werden. Wenn du erst einmal das Grundprinzip als Beobachter von dem was in dir vorgeht verstanden hast gegenwärtig zu sein und wenn du es verstehst, weil du es erlebst, dann steht dir das kraftvollste Werkzeug für deine Transformation zur Verfügung. Trotzdem wirst du im Inneren vielleicht kräftigen Widerstand begegnen, wenn du es versuchst, die Identifikation mit dem Schmerz zu beenden. Rechne damit besonders wenn du die meiste Zeit deines Lebens mit deinem Schmerzkörper identifiziert warst und wenn dein Selbstbild größtenteils darauf gründet, dann hast du aus deinem Schmerzkörper ein unglückliches Selbst gemacht und hälst die Erfindung deines Schmerzkörpers für dein wahres Selbst. Womöglich wird die unbewusste Angst vor dem Verlust deiner Identität gegen jede Auflösung der Identifizierung führen. Mit anderen Worten, Schmerz wäre dir lieber und der Schmerzkörper zu sein, als ein Sprung ins Unbekannte zu wagen und damit zu riskieren, das vertraute unglückliche Selbst zu verlieren.
Wenn das auf dich zutrifft, dann beobachte den Widerstand in dir. Beobachte das Festhalten an deinem Schmerz. Sei sehr wachsam, beobachte die eigenartige Befriedigung, den Drang über den Schmerz zu sprechen und darüber nachzudenken. Der Widerstand wird nachlassen wenn du ihn bewusst machst, dann kannst du die Aufmerksamkeit in den Schmerzkörper lenken, als Zeuge gegenwärtig bleiben und so die Umwandlung in Gang setzen. Nur du selber kannst das tun, niemand sonst kann das tun, niemand kann das für dich tun, aber wenn du Glück hast jemanden zu finden, der höchst bewusst ist und du Gegenwärtigkeit mit ihm teilen kannst, dann kann dir das sehr helfen und den Prozess beschleunigen. So wird das eigene Licht schnell wachsen. Wenn ein Holzscheit, das gerade zu brennen begonnen hat, in die Nähe eines starken Feuers gebracht wird, wird sein Brennen verstärkt, auch dann wenn es später wieder von dem größeren Feuer getrennt wird. Es ist schließlich dasselbe Feuer. Ein solches Feuer ist eine der Funktionen eines Spirituellen Lehrers. Einige Therapeuten können ebenfalls diese Funktion erfüllen, vorausgesetzt sie sind über die Verstandesebene hinausgegangen und können einen Zustand intensiver Gegenwärtigkeit erschaffen und halten, während sie mit dir arbeiten.“
In diesem Text erkenne ich mich sehr stark wieder, als ich noch in der DIS-Identifikation kreiselte und keinen Ausweg fand – was ja nichts anderes heißt, als dass ich mit meinem Schmerzkörper identifiziert war und dachte – mein schmerzvolles Dasein – wäre ich, mein wahres Selbst.
Fortsetzung folgt bald!