Die innere Verbindung

eigentlich habe ich meistens – diese klare Verbindung zu mir selbst (wenn ich Therapie machte verlor ich diese Verbindung). Eigentlich könnte ich sie auch „Innere Stimme“ nennen. Im Laufe meines Lebens (merkte ich im Rückblick) hat mir diese Innere Stimme(n?) immer ziemlich deutlich den Weg gewiesen, den ich gehen sollte. Meist durch Menschen, denen ich „zufällig“ begegnete, durch ein Buch, das ich „zufällig“ gelesen hatte, durch eine Begebenheit, die direkt vor mir plötzlich auftauchte…. Das Fragezeichen gilt den anderen (Verwirr) Stimmen, die mich oft vom ‚richtigen‘ Weg abbrachten. Diese Verwirrstimmen brachten immer alles durcheinander, wenn ich auf die Kopfstimmen hörte, auf das Stimmengewirr – das eigentlich nur eine Folge von Aneinanderreihungen waren – nach dem Motto: Ein Wort und die assoziative Kette begann und landete im alten Denken, ‚Mich-schlecht-fühlen-Zuständen‘, uralten neg. Glaubenssätzen und leeren Phrasen. Es waren Gedankenketten ohne wirkliche Substanz und es kam dazu ausschließlich, wenn Stress war, wenn ich krampfhaft nach Lösungen suchte, fanatisch einer einzigen Idee folgte – zwanghaft – unstopbar.

Diese eine Innere Stimme aber fühlte sich anders an. Sie war ruhig, unspektakulär, ohne diese Kette von negativen Denkspiralen. Diese Innere Stimme fühlte sich erhaben an, wie aus einer anderen Dimension, weitsichtig, zukunftsgerichtet auf eine kraftgebende Weise inspirierend, ließ keinen Zweifel aufkommen. Eigentlich unverwechselbar und dennoch wurde sie oft von dem alten Stimmgewirr, im überaus beschäftigten Zustand, überstimmt und übertönt.

Vermutlich ausgelöst von dem immer wieder nach mir greifenden Seinszustand, den „alten Heimatgefühlen“ aus der Kindheit, die unentwegt angefüllt waren von Überlebensdramen und Habacht-Gefühlen. Diese alten Gefühlszustände, die ja über so viele Jahre meine Lebensart war, sind nicht so leicht auszulöschen, ja nicht einmal beherrschbar. Ich glaube, nur wer sich dieser seltsamen Heimatgefühle bewusst geworden ist, kann dieses Lebensmuster aufweichen und Handlungsfreiheit erreichen. Und um diese zu erreichen – so bin ich fest davon überzeugt – bedarf es das alte Habacht-Gefühl langsam zu ersetzen durch neue Achtsamkeit auf diese dramatische Überlebens-Achtsamkeit aus der Kindheit…. bis die neue Achtsamkeit diese alte Art abgelöst hat und in unser System integriert werden kann.

Überhaupt glaube ich, oder besser, habe ich den Verdacht, dass wir die früheren Traumen nur auflösen und mich ihnen entgegen stellen können – (denen, die immer noch nach alten Muster automatisch einhaken und sie daran hindern in unser Jetztleben einzugreifen), wenn wir einen funktionierenden Ersatz für diese – jetzt nicht mehr nötigen (ja sogar uns inzwischen schädigenden) Mechanismen – finden. Es kommt mir als Beispiel da in den Sinn, dass es wenig hilfreich ist auf Dauer z.Bsp. bei einer Diät – wenn wir einfach nur verzichten, hungern, uns einseitig ernähren… Dann erreichen wir vielleicht kurzfristig das Ziel Kilos zu verlieren, aber auf lange Sicht holt uns der YoYo-Effekt wieder ein. Auch krankmachende Verhaltensweisen können wir erst loslassen, wenn wir einen gesunden Ersatz gefunden haben.

Ein Kennzeichen der weisen, wegweisenden ‚Inneren Stimme‘ ist, dass sie niemals laut und drängend ist, niemals andere Stimmen überschreit. Und man muss halt schon innehalten – nicht einfach gedanklich lospreschen und mit Scheuklappen den alten, gewohnten Stimmen folgen, die ungebremst und puschend auf sofortiges Ausleben drängen. Kennzeichen der alten Stimmen ist sicher der gefühlte Überlebenscharakter (es muss unbedingt…. sofort, weil sonst….etc. zwanghaft einseitig in nur diese eine Richtung laufende Bestrebung – wo kein Platz mehr für abwägen oder ruhiges Überdenken ist – nur noch dieser immer schneller werdende Gedankenlauf: nur so – und keine andere Lösung….) mehr ins Auge gefasst werden kann.

 

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2 Gedanken zu “Die innere Verbindung

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