Lange genug erholt von den letzten Auswirkungen der allerletzten Scheitertherapie! Genug Kraft gesammelt für einen neuen Anlauf mich mit den vernachlässigten Innens zu beschäftigen. Aber wie ? – da ich jetzt ja mein eigener Therapeut bin muss ich das selber ausfindig machen.
Nun, ich war nicht untätig… ich habe inzwischen 8 von meinen selbstgeschriebenen Geschichten (solche, die ich vor 2/3 Jahren geschrieben habe und mich damit atmosphärische Erinnerungen von damals in der Kindheit genähert habe) umgeschrieben habe z.B. Umschreibgeschichte 2 und die Erklärung zu diesem heilenden Weg – [(entwickelt aus Levines Ansatz) in dieser Umschreibaktion für die die dieses als Heilungsversuch auf meinem Blog noch nicht gelesen haben].
Diese Umschreibgeschichten dienen dem Zweck, dass sie die hilflose Situation von dem damals gequältem, wortlosem Zustand traumatisierenden Kindheitserlebnissen befreien, und die damals steckengebliebenen Gefühle weiter in Aktionen (virtuell – aber mit Fühlen) umzuwandeln, die damals zum Trauma führten, aber nun wieder zum Laufen bringen – in Richtung Auflösung.
Jede dieser Umschreibgeschichten trägt ein Stück Lösung als Alternative bei, sich aus der Erstarrung und des einfach Erduldens – zu befreien. Während des Schreibens dieser Geschichten, spürte ich die Befreiung durch ein Gefühl (z.Bsp. Empörung, lautes Schreien, befriedigendes Türenknallen z.B. oder anders handeln…als damals möglich war) sehr deutlich, genauso so wie während des Schreibens der Ursprungsgeschichte, damals, als sie mir zeigte, welch Verzweiflung, Leiden, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein – sie mir wieder in Erinnerung brachten – längst vergraben und vergessen – zusammen mit den Innenkindern.
In dem Artikel Biografiearbeit findet man ähnliche Ansätze zur heilenden Weiterverarbeitung. Es gibt sogar ganze Therapierichtungen, die damit arbeiten. Für selbstwirksame Eigentherapie sehr gut geeignet, wie ich finde für jene, die nach eigenen Tempo und eigener Themenwahl sich weiterentwickeln wollen. Für mich natürlich ein besonders gangbarer Weg, weil ich ohnehin gern schreibe und lese und das mein ideales Ausdrucksmittel ist. Es ist ein selbstbestimmter Weg, im Einklang mit dem Wissen und der Mithilfe der Seele. Dort bestimmen nur ich und mein Innerstes, was derzeit möglich ist. Kein Mensch bestimmt von Außen ob und wann und mit welchem Seelenanteil wir jetzt eine Traumaexposition gemacht werden soll, die mich u.U. total überfordert und mich vielleicht wieder in grenzüberschreitende Wiederholungstraumen schlittern lassen, die mich wieder nahe an den Tod bringen und mir jede effektive Form der Lebensbewältigung nehmen.
Nun gilt es weiter kreative Lösungen zu finden, und dazu gehört auch, dass vielleicht Menschen hier eine Idee haben (oder Erfahrungen schildern, die sie an mich weitergeben können und wollen), wie Steckengebliebenes (das sich stets wieder und wieder im Außen zeigt, in Wiederholungsschleifen und Teufelskreisen und wir – wieder besseres Wissen – davon gelebt werden und keinen Ausgang finden) wieder in Bewegung gebracht werden kann und eine heilsame Lösung und Ergänzung findet.
Wie interessant – überlege ich eben – zu erkennen, dass unsere Bedürfnisse in genau gegensätzliche Richtung gehen.
Wo Du als Kind und Jugendlicher alles hingenommen hast, war ich ein Rebell par excellance. Nur war meine Grossmutter, bei der ich aufwuchs, so ziemlich die Einzige, die mir meinen Willen und mich austoben liess.
Allem und jedem meinen Willen aufzwingen zu wollen hat mich letztlich in die Phase gedrängt, in der ich jetzt gelandet bin – nämlich damit AUFZUHÖREN, mich gegen alles zu wehren, und anzukämpfen gegen das „WAS IST“.
Diese Bereitschaft jetzt einfach nur noch alles geschehen lassen – also „alles ertragen“ ist für mich ein Loslassen, das mir höchste Entspannung und Wohlbefinden beschert.
Einen schönen Sonntag Dir ❤
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So gegenläufig ist das nicht und habe das auch nicht beschrieben. In früheren Beiträgen auf Melinas Blog, habe ich das auch öfters geschildert (was Du ja nicht wissen kannst ;-)) Ich war meinem Stiefvater und meiner Mutter gegenüber ein totaler Rebell. Nur – das Wesen von Trauma ist, dass wenn Du traumatisiert wirst, (was heißt als Kind total überfordert bist) und keinerlei Chance mehr hast abzuwehren, dann nur 3 Möglichkeiten hast dein Überleben zu sichern: 1. Flucht (was einem Kind oft nicht möglich ist – wo soll es hin – und die Übermacht der Erwachsenen und die Unfähigkeit, die Situation abzuwehren – d.h. Flucht nach innen und wenn Du noch sehr klein bist, dann Abspaltung) 2. Kampf (wie sollte ein kleines Kind gegen die Gewalt eines Erwachsenen aber kämpfen können – es wird immer unterliegen – aber es kann sich was ausdenken so wie in meinem Fall, dass es sich körperlich so unempfindlich macht, dass es den Schmerz des halb erschlagen werdens nicht mehr spürt – aber dadurch auch von da ab nicht mehr wirklich seinen Körper bewohnt. Aber es hat vielleicht die Illusion gerettet, dass es stärker ist als der Stiefvater, der schlägt, weil die Schläge ihm nichts mehr anhaben können). 3. Einfrieren (alle Gefühle werden eingefroren – das Kind erstarrt und die Schreckensgefühle werden angehalten und gespeichert irgendwo im Körper). Alle 3 Reaktionen haben die gleiche Auswirkung – die natürliche Reaktion (das Schreckliche erfassen und damit verarbeiten können, – die schrecklichen Gefühle loswerden geht nicht, durch weinen, oder Wut rauslassen oder drüber sprechen geht nicht – jedes natürliche Verarbeiten ist bei Trauma nicht mehr möglich, bis es aufgelöst werden kann. Die Auflösung erfolgt 1. durch das Bewusstsein über das was geschehen ist, 2. die damaligen Gefühle spüren wie sie natürlich gewesen wären (wozu das Kind aber damals auf Grund seines Alters und fehlender Reife nicht fähig war) und 3. ihnen Ausdruck verleihen, dann kann der Körper wieder lernen sich mehr zu fühlen, er kann zurück gewonnen werden.
Darüber gibt es unendlich viel Literatur – Wissen ist Macht – nur wenn wir mehr verstehen, können wir uns von altem Leid befreien.
Was Du über diese Form des Loslassens (am Ende Deines Kommentars schreibst) halte ich für ziemlich extrem in die andere Richtung gehen. Aber es gibt viele Wege und Umwege auf unseren Wegen und manche kommen nur durch die Erfahrung beider Extreme dann letztlich auf den zu ihnen passenden Weg, meist den ausgewogeneren Weg der Mitte. In meinen Hermetik-Blogbeiträgen habe ich genau dieses Thema angesprochen.
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