Neue Ideen

Unlängst bin ich am Morgen aufgewacht (das ist bei mir öfter so, dass ich aus dem Träumeland ab und zu was mitbringe) und begeisterte mich für die Idee, dass ich mal was versuchen könnte, woran ich noch nie gedacht hatte.

Im Melinas Schreibfamilieblog, den ich vorher über 2 Jahre geschrieben habe – als ich noch auf die Therapie wartete und auch noch ein halbes Jahr ca. als ich bereits in der Therapie war, die mich das fürchten lernte ;-), habe ich ja genau beschrieben wie das bei mir läuft mit dem Geschichten schreiben. Bis jetzt habe ich über 350 Geschichten geschrieben, sehr unterschiedliche, aber viele davon (da ich sie in einer Art Trance schreibe) haben mir verlorene Erinnerungen aus meiner Quäle-Kindheit wieder nahe gebracht auf eine wirklich interessante Weise. So gewann ich einen „Gefühlsabdruck“ aus jener Zeit, in der mir die Atmosphäre fühlbar wurde, die ich wohl als Kind abdrängen musste. Einiges an Erinnerungen aus diesen Geschichten konnten mir auch meine Verwandten (meine Schwester vor allem) bestätigen, einiges tauchte plötzlich auch als Erinnerung direkt auf.

Ich glaube, dass ich unbewusst viel aufgearbeitet habe, durch dieses Schreiben. Ich konnte mich ausdrücken, etwas loswerden, abagieren und nicht Flashbackmäßig sondern in kleinen Häppchen – durch ein scheinbar noch existierendes Regulativ.

Zurück zu den Geschichten – an diesem Morgen kam mir die Idee, dass ich doch die Geschichten, die förderlich waren, meine Erinnerungen wieder zu gewinnen und mich auch dadurch zu entlasten, dass ich sie ausdrücken konnte über dieses Medium Schreiben. Dass es doch auch vielleicht heilsam wäre, diese Geschichten umzuschreiben – ihnen ein anderes Ende – ein positiveres zu geben.

Damit Ihr versteht was ich meine – hier eine kleine Ausschnittsgeschichte (eine schriftliche Erinnerung – ein Fragment aus meiner Vergangenheit):

Die weinende Mutter

Das Kind Amelie hat eine schweigende Mutter, sie weint auch viel, sie spricht nicht aus warum sie weint. Aber das Kind es weiß, dass es wegen ihm weint, wahrscheinlich war es wieder böse, hat irgendwas getan…es weiß es nicht genau, aber es ist wegen ihm, das weiß es ganz genau.
Das Kind möchte trösten, doch es weiß nicht wie, so steht es da – auch schweigend und drückt die Traurigkeit weg, die es in sich aufsteigen spürt. Was soll es tun – es ist halt da – wie sollte es sich wegmachen. Es weiß noch nicht wie man sich töten kann, ist noch zu klein. Aber es weiß, wie es sich anders „nicht anwesend“ machen kann.

Und nun die Umkehrgeschichte in „grün“

Die weinende Mutter

Amelie sieht die Mutter an der Spüle beim Abwasch. Sie sieht, dass Tropfen aus den Augen ihrer Mutter in das Waschwasser tropfen. Sie weint offensichtlich. Oh, Mama weinst Du, warum nur? Ist es wegen ihr, hat sie was angestellt? Ist sie traurig wegen mir? Amelie will so gerne, dass die Mutter fröhlich ist und nicht mehr traurig, aber die Kleine weiß nicht wie. Sie denkt: „Ich bin ihr immer zuviel, nicht brav genug, ich mache ihr immer Sorgen, sie wollte mich doch gar nicht haben. Aber ich weiß nicht wie ich mich wegmachen kann, wie ich tot sein kann. Ich hab sie doch lieb.“

Da lächelt Amelie plötzlich, sie hat eine Idee, sie zupft ein wenig an der Schürze der Mutter, so dass sie sich ein wenig zu ihr umdrehte und lacht der Mutter ins Gesicht, dann umfasst sie soviel Mutterkörper wie geht und drückt sie ganz fest und lange…… und da spürt sie plötzlich die Hand ihrer Mutter, wie sie über ihr Haar streicht und Amelie blickt hoch in das noch nasse Gesicht der Mutter und sieht es lächeln.

Es werden noch mehr folgen….. 😉

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